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Statt festem Kot (wie hier) kann eine Infektion mit Clostridien beim Kaninchen zu schleimigem Durchfall führen. Foto: vetproduction
Eine Infektion mit Clostridien betrifft den Magen-Darm-Trakt des Kaninchen und kann zu einer Darmlähmung (mukoide Enterocolitis) führen. Infektionen mit Clostridien sind vor allem bei Jungtieren und trächtigen Häsinnen in Zucht- und Mastbetrieben verbreitet. Aber auch Kaninchen, die als Haustiere gehalten werden, können an einer Darmlähmung infolge des Erregers erkranken.
Zu den Clostridien zählen verschiedene stäbchenförmige Bakterien, die Menschen und Tiere befallen können. Diese Gram-positiven Bakterien sind anaerobe und bilden Sporen. “Anaerob” bedeutet, dass sie zum Überleben keinen Sauerstoff benötigen (anaerobe Lebensbedingungen). Bei Kaninchen mit einer Darmlähmung lassen sich zum Beispiel Clostridium perfringens, Clostridium spiroforme und Clostridium difficile nachweisen, oft in Kombination mit anderen Erregern wie Koli-Bakterien. Unbehandelt kann die Erkrankung innerhalb weniger Tage einen sehr ernsten Verlauf nehmen – daher ist es empfehlenswert, schnell einen Tierarzt aufzusuchen, wenn ein Kaninchen nicht frisst und unter Durchfall leidet.
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Ursache für die Krankheit können verschiedene Clostridien-Arten sein, zum Beispiel das Bakterium Clostridium perfringens oder Clostridium spiroforme. Eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium piliforme bezeichnet man auch als Tyzzer’s Disease beim Kaninchen. In sehr geringer Anzahl treten Clostridien in Teilen des gesunden Kaninchendarms (normale Darmflora) auf, breiten sie sich jedoch in Dickdarm, Dünndarm und Blinddarm aus, ist eine Darmlähmung (Mukoide Enterocolitis) die Folge. Die verschiedenen Clostridientypen produzieren bestimmte Giftstoffe (Toxine). Diese Toxine wirken gesundheitsschädigend und legen die Darmmuskulatur des Patienten lahm.
Es gibt einige Faktoren, welche die Krankheit begünstigen, zum Beispiel mangelnde Sauberkeit im Stall oder Käfig, aber auch eine einseitige Ernährung, die fast nur aus Pelletfutter besteht. Die Rolle der Ernährung bei der Entstehung einer Darmlähmung wird jedoch kontrovers diskutiert.
Auch durch eine vorangegangene Therapie mit Antibiotikum kann die Darmflora des Patienten durcheinandergeraten, sodass die Erreger sich nahezu ungehemmt ausbreiten können.
Die Symptome entstehen durch den geschädigten Darm und können folgende Beschwerden umfassen:
Bereits vor Auftreten der ersten Durchfälle hört das betroffene Kaninchen in der Regel auf zu fressen. Auffällig beim Durchfall sind seine wässrige bis schleimige Konsistenz und sein fauliger Geruch. Der Bauch des Patienten wirkt aufgebläht. Oft sitzt das Kaninchen ungewöhnlich still in seinem Stall und zeigt keinen Bewegungsdrang mehr. Wird die Krankheit nicht frühzeitig behandelt, stirbt der Patient aufgrund des schweren Verlaufs.
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