Wurmkur oder Kotuntersuchung? Wann eine Kotuntersuchung sinnvoll ist

Wurmkur oder Kotuntersuchung? Wann eine Kotuntersuchung sinnvoll ist

Hier finden Sie wichtige Infos rund um das Thema Würmer und Kotuntersuchung.
Tierarzt vor dem Mikroskop
Der Tierarzt kann den Kot des Tieres auf Würmer untersuchen. Foto: vetproduction

Ein Beitrag von ESCCAP e.V.

Ob Spul-, Haken- oder Bandwurm: Würmer bei Hund und Katze sind keine Seltenheit. Um zu untersuchen, ob Ihr Haustier Würmer hat, ist die Untersuchung von Kotproben eine Möglichkeit. Aber schließt die Untersuchung Würmer auch sicher aus? Hier finden Sie wichtige Infos rund um das Thema Würmer und Kotuntersuchung.

Würmer schaden Haustieren wie Hund und Katze, weil sie besonders jungen und geschwächten Tieren sehr zu schaffen machen. Einige dieser Parasiten sind zudem auf den Menschen übertragbar. Ähnlich wie bei Tieren, besteht besonders für kleine Kinder und Personen mit einem schwachen Immunsystem eine ernste gesundheitliche Gefahr.

Kot untersuchen oder gleich entwurmen?

Würmer bei Hund und Katze sind ein unangenehmer Gedanke. Aber wie kontrolliert man sein Tier am besten auf diese Parasiten? Sollen Sie erst den Kot untersuchen lassen oder lieber gleich regelmäßig entwurmen? Diese Frage stellen sich Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer immer wieder – teils aus Sorge, dass sich Familienmitglieder vielleicht mit Würmern infizieren könnten, aber auch, weil sie vielleicht fürchten, dass regelmäßige Wurmkuren für ihr Haustier belastend sind.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Kotuntersuchung. Bemerken Sie im Kot von Hund oder Katze mit bloßem Auge bereits Würmer oder Teile davon, etwa Bandwurm-Glieder, ist der Fall klar und Ihr Tier sollte eine Wurmkur bekommen.

So einfach ist es aber selten. Auch wenn bei Ihrem Tier nichts auf Würmer hinweist, kann es mit diesen Parasiten befallen sein. Dann sind eventuell Wurmeier im Kot enthalten. Diese kann eine Tierärztin oder ein Tierarzt unter dem Mikroskop feststellen und auch die Art der Würmer bestimmen.

Im Tier ist was, was man nicht sieht …

Hat die Tierärztin oder der Tierarzt bei der Kotuntersuchung Wurmbestandteile und Eier entdeckt, bekommt Ihr Tier in jedem Fall eine passende Wurmkur. Aber was, wenn nichts gefunden wurde? Hier steckt der Teufel im Detail, denn es ist trotzdem nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen, dass Ihr Tier frei von „Untermietern“ ist.

Da manche Würmer nur in unregelmäßigen Abständen Eier ausscheiden, ist es durchaus möglich, dass sich im Kot zunächst nichts findet. Die Chancen, Parasiteneier zu finden, lassen sich allerdings steigern, indem Sie über mehrere Tage hinweg Kotproben von Ihrem Tier sammeln und diese „Sammelprobe“ tierärztlich untersuchen lassen.

Sicher wurmfrei? So gelingt es bei Hund und Katze

Zur Parasitenkontrolle gilt: Es ist grundsätzlich möglich, regelmäßig den Kot Ihres Tiers untersuchen zu lassen. Allerdings sollte Ihnen bewusst sein, dass ein Wurmbefall sich dadurch nicht zu hundert Prozent ausschließen lässt. Leben zum Beispiel Babys, kleine Kinder oder kranke Menschen mit im Haushalt und sollen sie wirksam geschützt werden, ist es ratsam, Hunden und Katzen regelmäßig eine Wurmkur zu verabreichen.

In welchen Zeitabständen dies geschieht, hängt wiederum vor allem vom Infektionsrisiko des jeweiligen Tieres ab. Dieses kann zum Beispiel von der Ernährung (Rohfleisch-Fütterung) oder der Haltung (Wohnung oder Freigänger) beeinflusst sein. Bei Hunden und Katzen, die zum Beispiel hin und wieder Mäuse oder den Kot anderer Tiere fressen, müssen Sie von einem hohen Infektionsrisiko ausgehen.

Wünschen Sie einen sicheren Schutz für Ihr Tier, sind Wurmkuren im Abstand von vier Wochen empfehlenswert. Um das individuelle Risiko Ihres Tieres besser einschätzen zu können, machen Sie zum Beispiel den Online-Entwurmungstest von ESCCAP.

Weitere Informationen

Autorin: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung:
Juli 2022
Quelle:
ESCCAP e.V.: https://www.esccap.de/ (Abruf: Juli 2022)