Würmer bei der Katze: Erkennen und Behandeln

Würmer bei der Katze: Erkennen und Behandeln

Mikroskop
Die meisten Würmer bei Katzen sind mit bloßem Auge erkennbar, und unter dem Mikroskop lassen sich die Wurmeier unterscheiden. Foto: vetproduction

Definition:

Welche Bedeutung haben Wurmerkrankungen für Katzen?

Bei einer Wurmerkrankung besiedeln Würmer den Körper der Katze und nutzen diesen als Wirt. Eine Katze kann sich mit verschiedenen Würmern infizieren, hauptsächlich mit Spulwürmern, Hakenwürmern oder Bandwürmern.

Dabei sind die unterschiedlichen Wurmgattungen – und darunter wiederum die verschiedenen Wurmarten für Katzen (und auch für den Menschen) – mehr oder weniger gefährlich. Einige Würmer rufen lediglich Magen-Darm-Beschwerden hervor, andere wiederum schädigen massiv innere Organe wie Leber oder Lunge.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für Würmer bei der Katze?

Katzen nehmen die Würmer beziehungsweise deren Eier auf, indem sie zum Beispiel infizierte Mäuse fressen oder aber Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen haben. Würmer wie Spulwürmer, Hakenwürmer oder Bandwürmer leben im Katzenkörper als Parasit.

Folgende Wurmarten kommen bei Katzen hauptsächlich vor:

  •  Spulwürmer: Toxocara cati, Toxascaris leonina
  •  Hakenwurm: Ancylostoma zubaeforme
  •  Bandwürmer: Diplylidium caninum (Gurkenkernbandwurm), Hydatigera taeniaeformis (Katzenbandwurm), Echinococcus multicoularis (Fuchsbandwurm)

Die Würmer durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsstadien, die – je nach Gattung – entweder außerhalb der Katze oder im Katzenkörper stattfinden. Aus mit dem Maul aufgenommenen Spulwurm-Eiern schlüpfen im Darm der Katze Larven, die sich dann im gesamten Körper ausbreiten. Über die Luftröhre gelangen sie in den Rachen und werden dort von der Katze wieder heruntergeschluckt.

Wieder im Darm angekommen, entwickeln sich aus den Larven geschlechtsreife Würmer, die neue Eier ablegen. Einige Larven gelangen über den Blutkreislauf auch in die Muskulatur der Katze, wo sie bei Katern irgendwann absterben, sich bei einer weiblichen Katze jedoch weiterentwickeln, sobald diese trächtig wird. In diesem Fall überträgt die Mutterkatze die Würmer auf ihre Katzenwelpen.

Hakenwürmer verbleiben im Darm, ernähren sich dort vom Blut der Katze und legen Eier ab. Die Katze scheidet die Eier aus, aus denen außerhalb ihres Körpers Larven schlüpfen. Die Katze nimmt diese entweder beim Fressen auf oder aber die Larven bohren sich durch die Haut in ihren Körper. Dort verbreiten sie sich und wandern letztendlich wieder in den Darm, um sich dort von Blut zu ernähren.

Bandwürmer benötigen für ihre Entwicklung vom Ei bis zum Wurm einen Zwischenwirt (z. B. Mäuse, Flöhe oder Vögel). Ein Bandwurm besteht aus einem Kopf und mehreren Gliedern, die tausende Eier enthalten. Im Darm der Katze stößt der Bandwurm seine Glieder ab, diese gelangen nach draußen und werden vom Zwischenwirt aufgenommen, in welchem die Larven schlüpfen. Frisst die Katze eine infizierte Maus oder wird sie von einem infizierten Floh gebissen, gelangen die Larven wieder in die Katze, wo sie zu geschlechtsreifen Bandwürmern heranreifen.

Symptome:

Wie äußern sich Würmer bei der Katze?

Die Symptome von Wurmerkrankungen bei der Katze sind je nach Wurm verschieden. Bei Katzen mit einer Spulwurm-Infektion treten manchmal Durchfall und Erbrechen auf. Häufig finden sich Würmer, die wie Spaghetti aussehen, im Erbrochenen und im Kot der Katze. Weitere mögliche Symptome bei Spulwürmern sind Blähungen. Katzenwelpen, die von Wurmerkrankungen betroffen sich, nehmen nicht weiter zu.

Auch bei einer Hakenwurm-Infektion kommt es zu Durchfall bei der Katze. Da sich Hakenwürmer im Darm der Katze von Blut ernähren, ist der Kot der infizierten Katze oftmals mit Blut durchsetzt. Bei einem ausgedehnten Wurmbefall kann es zu einer Blutarmut (Anämie) bei der Katze kommen.

Durchfall und Erbrechen gehören auch zu den möglichen Symptomen einer Bandwurm-Infektion der Katze. Zusätzlich fällt bei Katzen mit Bandwürmern häufig das Fell am Rücken aus. Weitere Symptome von Wurmerkrankungen sind ein sogenannter Nickhaut-Vorfall (Vorfall des dritten Augenlids) und die Abmagerung der Katze.

Diagnose:

Analbereich Katze
Die Eier von Hakenwürmern scheidet die Katze über den Anus aus. Foto: vetproduction

Wie werden Würmer bei der Katze diagnostiziert?

In vielen Fällen stellt der Tierarzt oder die Tierärztin die Diagnose einer Wurmerkrankung mittels einer Kotuntersuchung bei der Katze. Die meisten Würmer sind mit bloßem Auge erkennbar, und unter dem Mikroskop lassen sich die Wurmeier unterscheiden.

Spulwürmer sind relativ groß, lang und dünn – sie ähneln Spaghetti. Hakenwürmer sind deutlich kleiner und kürzer, ein Ende ist gekrümmt. Bandwürmer bestehen aus vielen Gliedern, welche in der Regel einzeln am After der Katze oder im Kot sichtbar sind (sie sind klein, weiß und flach). In einigen Fällen finden sich die Würmer zusätzlich im Erbrochenen der Katze.

Behandlung:

Wie können Würmer bei der Katze behandelt werden?

Tierärztinnen und Tierärzte verschreiben bei Wurmerkrankungen der Katze in der Regel Präparate, die gegen mehrere Würmer sowie gegen einige Zwischenwirte wirken. Manche Wirkstoffe wirken zum Beispiel sowohl gegen Spulwürmer und Hakenwürmer, als auch gegen Milben und Flöhe bei der Katze. Generell sind die meisten Präparate gegen Spulwürmer auch gegen Hakenwürmer wirksam und umgekehrt, einige helfen auch gegen Bandwürmer.

Auch gibt es Mittel, die sich gezielt gegen einen Bandwurm-Befall der Katze richten. Diese Wirkstoffe töten auch den für Menschen gefährlichen Fuchsbandwurm ab. Medikamente gegen Wurmerkrankungen bei der Katze sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Neben Tabletten oder Injektionen gibt es Pasten oder sogenannte Spot-On-Präparate, die auf den Nacken der Katze aufzutragen sind.

Prognose:

Wie ist die Prognose für Katzen mit Würmern?

In der Regel töten gängige Präparate gegen Würmer diese ab und die Katze erholt sich vollständig. Bleibt eine Wurmerkrankung bei der Katze jedoch unbehandelt, zieht sie zum Teil schwere Schäden an inneren Organen (z. B. Leber und Lunge), eine Mangelernährung sowie Folgeerkrankungen durch ein geschwächtes Immunsystem nach sich. An diesen Folgen kann die Katze letztlich versterben.

Vorbeugen:

Wie kann man Würmern bei der Katze vorbeugen?

Mit regelmäßigen Wurmkuren lässt sich einer Wurmerkrankung bei der Katze vorbeugen. Katzenwelpen können bereits im Alter von zwei Wochen entwurmt werden.

Dann ist der Tierarzt-Besuch ratsam

Muss eine Katze mit Würmern tierärztlich vorgestellt werden?

Ungeklärter Durchfall und anhaltendes Erbrechen der Katze sind mögliche Anzeichen für eine Wurmerkrankung. Treten diese Symptome auf und/oder lassen sich im Kot oder Erbrochenen der Katze Würmer identifizieren, ist es ratsam, einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufzusuchen, da eine Wurmerkrankung bei Katzen unbehandelt zum Tod führen kann.

Manche fragen sich: “Wie gefährlich sind Katzenwürmer für Menschen?” Verschiedene Würmer bei der Katze sind auch auf den Menschen übertragbar. Dabei verläuft eine – allerdings selten vorkommende – Fuchsbandwurm-Infektion beim Menschen potenziell tödlich.

Weiterführende Informationen

Autorin: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2023
Quellen:
ESCCAP e.V.: Würmer bei Hunden und Katzen. https://www.esccap.de/parasiten/wuermer/ (Abruf: Juni 2023)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Nolte, I. et al: Praxisleitfaden Hund und Katze. Schlütersche, Hannover 2013
Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten, Elsevier Urban & Fischer, München, 2009

Nelson, R., Guillermo Couto, C. (Hrsg.): Innere Medizin der Kleintiere. Urban & Fischer Verlag. München 2006
Schnieder, T. (Hrsg.): Veterinärmedizinische Parasitologie, Parey in MVS Medizinverlage, Stuttgart, 2006