Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen

Definition:
Was ist eine Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen?
Die Kinndrüsen (Submandibular-Drüsen) sind Duftdrüsen, die unterhalb des Unterkiefers liegen. Sowohl männliche als auch weibliche Kaninchen besitzen Kinndrüsen, mit denen sie die Umgebung „markieren“ können. Wenn sich diese Drüsen entzünden, spricht man von einer Kinndrüsen-Entzündung.
Die Kinndrüsen sondern ein Sekret ab, das einen für jedes Kaninchen charakteristischen Geruch aufweist. Vor allem Männchen und dominante Weibchen streichen mit dem Kinn über Gegenstände, wodurch sie ihren Duft aus den Kinndrüsen in ihrem Revier verteilen. Verschiedene Hormone regeln, wie stark die Drüsen aktiv sind.
Die Kinndrüsen können von verschiedenen Krankheitskeimen befallen werden und sich entzünden. Dies passiert oftmals, wenn das Kaninchen sich häufig und stark an Gegenständen reibt.
Ursachen:
Welche Ursachen hat eine Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen?
Die Ursachen einer Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen sind Infektionen mit verschiedenen Krankheitskeimen. Die Haut des Kaninchens ist mit verschiedenen Bakterien besiedelt (Hautflora), ohne dass es zu einer Entzündung kommt. Gelangen solche Hautkeime jedoch in die Kinndrüsen, finden sie hier oftmals optimale Bedingungen vor, um sich zu vermehren (Standortwechsel).
Das Sekret der Kinndrüsen dient den Bakterien als Nahrung. Eine übermäßige Bakterien-Besiedelung aktiviert das Abwehrsystem des Kaninchens und ruft eine Kinndrüsen-Entzündung hervor. Möglicherweise bewirken auch Hormonschwankungen, dass die Kinndrüsen übermäßig Sekret produzieren und sich Bakterien stark vermehren.
Ursachen einer Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen sind außerdem Verletzungen der Haut am Kinn. Reibt das Kaninchen beim Markieren des Reviers häufig mit dem Kinn an verschiedenen Gegenständen, kann es sich die Haut wund reiben oder verletzen. Selbst feine Läsionen der Haut an der Kinndrüse können Ursachen einer Entzündung sein.
So dringen Krankheitserreger und auch ansonsten harmlose Keime tiefer ins Gewebe ein. Dies aktiviert Abwehrzellen der Haut, die Entzündungsbotenstoffe ausschütten. Die Botenstoffe bewirken, dass sich die Haut am Kinn des Kaninchens rötet und anschwillt. Später bildet sich meist Eiter, vor allem bei Infektionen mit typischen Eiterbakterien (z.B. Staphylokokken).
Symptome:
Wie äußert sich eine Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen?
Eine Kinndrüsen-Entzündung beim Kaninchen zeigt sich anhand typischer Symptome:
- Die Kinndrüsen des Kaninchens sind geschwollen. Dies erkennen Sie als Schwellung der Haut unterhalb des Unterkiefers.
- Es sind offene Wunden, Hautrötungen oder andere Symptome einer Entzündung erkennbar. Eventuell tritt Eiter aus.
- Das Kaninchen reagiert mit Schmerz, wenn Sie es an der entzündeten Stelle berühren.
- Bei einer besonders schmerzhaften Kinndrüsen-Entzündung verweigert das Kaninchen sein Futter (Fressunlust beim Kaninchen) und knirscht mit den Zähnen.
- Schreitet die Kinndrüsen-Entzündung weiter fort, zieht sich das Kaninchen zurück und wirkt apathisch.
Lesen Sie jetzt weiter in diesem Artikel:
- 1Definition, Ursachen, Symptome
- 2Diagnose, Behandlung, Prognose
- 3Vorbeugen, Wann zum Tierarzt, Quellen