Cane Corso: Der majestätische italienische Moloss

Cane Corso: Der majestätische italienische Moloss

Foto: Pixabay.com

Sind Sie auf der Suche nach einem beeindruckenden und loyalen Begleiter? Lernen Sie den Cane Corso kennen, den majestätischen italienischen Moloss, und finden Sie heraus, ob er der richtige Vierbeiner für Ihre Familie ist.

Geschichte und Herkunft des Cane Corso

Der Cane Corso, ein direkter Nachfahre der alten römischen Molosser-Hunde, ist eine uralte italienische Rasse, die ursprünglich als Kriegshund, Wachhund und für die Großwildjagd eingesetzt wurde. Sein Name stammt aus dem Lateinischen: “Cane” bedeutet Hund und “Corso” bezieht sich möglicherweise auf den Begriff “cohors”, was Wache oder Beschützer bedeutet.

Welches Wesen hat der Cane Corso?

Der Cane Corso ist bekannt für seine Loyalität und seinen Schutzinstinkt gegenüber seiner Familie. Obwohl er sehr liebevoll und sanft zu seinen Liebsten ist, kann er gegenüber Fremden zurückhaltend oder misstrauisch sein. Frühe Sozialisierung und konsequentes Training sind wichtig, um sicherzustellen, dass der Cane Corso zu einem ausgeglichenen und gut angepassten Hund heranwächst.

Ist der Cane Corso für Anfänger geeignet?

Der Cane Corso wird in der Regel nicht als Anfängerhund empfohlen. Als Halter*in sollte man idealerweise Erfahrung mit großen Rassen und ihrem Training haben. Unsicherheit und Inkonsequenz unerfahrener Halter*innen können zu Problemen führen.

Ist der Cane Corso ein guter Familienhund?

Ja, der Cane Corso kann ein hervorragender Familienhund sein. Er ist oft sehr beschützerisch und sanft zu den Kindern, die mit ihm zusammenleben. Aufgrund seiner Größe und Stärke ist es allerdinsg ratsam, einen Cane Corso zusammen mit Kindern immer im Auge zu haben, um Unfälle zu vermeiden.

Steht der Cane Corso auf der Liste potenziell gefährlicher Hunde?

In einigen Ländern oder Regionen wird der Cane Corso aufgrund seiner Größe und seines starken Schutzinstinkts als potenziell gefährlicher Hund oder sogenannter “Listenhund” eingestuft. Daher ist es empfehlenswert, sich über die örtlichen Gesetze und Vorschriften zu informieren, bevor man sich für diese Rasse entscheidet.

Wie groß wird ein Cane Corso?

Beim Cane Corso handelt es sich um eine große Hunderasse, so erreichen Rüden eine Schulterhöhe bis zu 70 cm und Hündinnen zwischen 58 und 66 cm.

Wie viel wiegt ein Cane Corso?

Der Cane Corso ist ein echtes Kraftpaket, was sich in einem entsprechenden Körpergewicht bemerkbar macht. So wiegen Rüden zwischen 45 und 50 Kg und Hündinnen etwa 40 bis 45 kg.

Wie sieht das Fell des Cane Corso aus?

Das Fell des Cane Corso ist kurz, dicht und glänzend. Bei Hunden diesr Rasse sind verschiedene Fellfarben möglich darunter Schwarz, Grau, Brindle (“gestromt”) oder Fawn (sandfarbener Farbverlauf).

Rassetypische Erkrankungen des Cane Corso: Was Sie wissen sollten

Der Cane Corso hat eine Tendenz zu bestimmten gesundheitlichen Problemen. Allerdings entwickelt nicht jeder Cane Corso diese Krankheiten. Es ist dennoch vorteilhaft für potenzielle Besitzer*innen, das Risiko für diese Erkrankungen zu kennen. Denn die Kenntnisse erleichtern es, gezielt auf die Gesundheit des Hundes zu achten und präventive Maßnahmen zu ergreifen oder bei aufkommenden Problemen frühzeitig tierärztlichen Rat einzuholen.

  • Hüftgelenk-Dysplasie (HD): Die Hüftdysplasie ist eine erbliche Erkrankung, bei der das Hüftgelenk nicht korrekt geformt ist. Dies kann zu Arthrose und schmerzhaften Hüftproblemen führen. Es ist ratsam, Hunde auf Hüftdysplasie untersuchen zu lassen, insbesondere wenn sie für die Zucht vorgesehen sind.
  • Ellbogengelenkdysplasie (ED): Die Ellbogendysplasie betrifft die Gelenke zwischen Ober- und Unterarm der Vordergliedmaße. Hierbei handelt es sich um eine Fehlentwicklung des Ellbogengelenks, die zu Symptomen wie Lahmheit führen kann. Eine regelmäßige tierärztliche Kontrolle kann helfen, diese Erkrankung frühzeitig zu erkennen.
  • Magendrehung: Generell sind die meisten großen Hunderassen wie der Cane Corso anfälliger für diesen Notfall. Dabei dreht sich der Magen um seine eigene Achse und schnürt sich dadurch die eigene Blutzufuhr ab. Eine Magendrehung ist lebensbedrohlich und erfordert eine sofortige tierärztliche Behandlung!
  • Roll-Lid (Entropium): Beim Entropium rollt sich das Augenlid nach innen, wodurch Wimpern und Fell gegen die Augenoberfläche reiben. Dies kann zu Reizungen oder Verletzungen der Augen, vor allem der Hornhaut des Auges, führen. In vielen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, um das Problem zu korrigieren.
  • Herzprobleme: Wie bei vielen großen Hunden kann der Cane Corso anfällig für bestimmte Herzerkrankungen sein, vor allem die dilatative Kardiomyopathie. Dabei ist der Herzmuskel krankhaft erweitert und verliert zunehmend die Fähigkeit, effizient zu pumpen.
  • Hautprobleme: Einige Cane Corsos können anfällig für Hautprobleme wie Allergien oder Hautinfektionen sein. Es ist wichtig, auf Anzeichen wie Juckreiz, Rötung oder Haarausfall zu achten und entsprechende Pflege und Behandlung zu gewährleisten.

Wie hält man einen Cane Corso gesund und fit?

Der Cane Corso benötigt regelmäßige Bewegung und ausreichend Aufmerksamkeit, um sowohl körperlich als auch geistig fit zu bleiben. Sein kurzes Fell ist pflegeleicht, baden ist nur in Ausnahmefällen, etwa bei sehr starker Verschmutzung, erforderlich. Wie alle Hunde profitiert seine Gesundheit von regelmäßigen Tierarztbesuchen, denn durch Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen und Parasitenkontrolle sowie Gesundheits-Check-ups lässt sich Krankheiten vorbeugen oder frühzeitig erkennen und behandeln. Das Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme ist – wie bei vielen Rassen – auch beim Cane Corso erhöht, dazu zählen Ellbogen- und Hüftdysplasie, bestimmte Augen- und Herzerkrankungen. Ein guter Züchter oder eine gute Züchterin wird jedoch immer darauf bedacht sein, Hunde mit diesen Erkrankungen von der Zucht auszuschließen.

Wo kann ich einen Cane Corso kaufen?

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, einen Cane Corso in Ihre Familie aufzunehmen, stellt sich die Frage nach einer seriösen Quelle für Ihren neuen vierbeinigen Freund. Die Wahl des richtigen Züchters, der richtigen Züchterin oder der passenden Organisation ist von größter Bedeutung, um sicherzustellen, dass Sie einen gesunden und gut sozialisierten Hund erhalten.

Cane-Corso-Züchter: Woran erkenne ich, ob er seriös ist?

Seriöse Züchter und Züchterinnen legen großen Wert auf die Gesundheit, das Temperament und den Rassestandard. Fragen Sie nach Gesundheitstests, Stammbäumen und schauen Sie sich die Bedingungen an, unter denen die Cane-Corso-Welpen aufgezogen werden. Idealerweise leben Mutter und Welpen mit Familienanschluss. Es sollte für einen Züchteroder eine Züchterin selbsverständlich sein, dass Sie die Hündin und ihren Wurf in ihrer Alltagsumgebung kennenlernen dürfen. Wird Ihnen dies verweigert und nur ein einzelner Welpe gezeigt, möglicherweise an einem „neutralen Ort“ wie einem Parkplatz, sollten Sie von einem Kauf unbedingt Abstand nehmen! Hingegen ist es immer ein gutes Zeichen, wenn der Züchter oder die Züchterin Ihnen viele Fragen stellt, zum Beispiel über Ihre Hundeerfahrung, Wohnbedingungen oder wie Sie den Hund in Ihren Alltag integrieren. Dies zeigt, dass ihm oder ihr das Wohl seiner oder ihrer Welpen am Herzen liegt.

Rasseclubs und -verbände:

Viele Länder haben spezielle Rasseclubs für den Cane Corso. Diese Clubs bieten oft Züchterverzeichnisse an und können Ihnen bei der Suche nach einem verantwortungsbewussten Züchter oder einer Züchterin helfen. Sie sind auch eine hervorragende Informationsquelle über die Rasse.

Tierschutzorganisationen:

Muss es wirklich ein Cane-Corso-Welpe sein? Es gibt auch viele erwachsene Cane Corsos, die dankbar für ein neues Zuhause sind. Tierschutzorganisationen und Rettungsgruppen speziell für diese Rasse können wundervolle Hunde haben, die aus verschiedenen Gründen abgegeben wurden, etwa weil Halter oder Halterin verstorben sind. Das Adoptieren eines Hundes aus dem Tierschutz kann eine besonders lohnende Erfahrung sein.

Cane-Corso-Welpen kaufen: Hier ist Vorsicht geboten!

Vermeiden Sie den Kauf von Hunden von unseriösen Anbieter*innen! Auch sollte man nie ein Tier aus solcher Hand aus Mitleid erwerben – dadurch würden Sie diesen Handel nur weiter unterstützen. Hier steht der Profit weitaus mehr im Vordergrund als das Wohlbefinden der Tiere. Zudem ist das Risiko groß, dass ein Welpe aus unseriösem oder gar illegalem Handel gesundheitliche und verhaltensbedingte Probleme aufweist.

Ein Cane Corso aus verantwortungsvoller Zucht hat seinen Preis und kostet in der Regel mehr als von unseriösen Anbieter*innen. Die Kosten für einen Cane Corso, wie auch für jeden anderen Hund, sollten daher nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.

Generell ist ein Hund eine langfristige Verpflichtung. Bevor Sie sich für einen Hund entscheiden, hilft es, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Bin ich bereit, langfristig die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen?
  • Kann ich einem Hund auch im Alltag in all seinen Bedürfnissen ausreichend entgegenkommen?
  • Kann ich sicherstellen, dass ich die Gesundheistkosten für einen Hund jederzeit übernehmen kann, auch wenn diese unvorhergesehen sind?

Ist ein Cane Corso schwer zu erziehen?

Der Cane Corso ist ein stolzer, majestätischer Hund mit einer reichen Geschichte als Arbeits- und Wachhund. Als Mitglied der Molosser-Familie sind diese Hunde bekannt für ihre Stärke und Entschlossenheit, aber auch für ihre Zuneigung und Loyalität gegenüber ihrer Familie. Die Erziehung eines Cane-Corso-Welpen erfordert daher eine besondere Herangehensweise.

Früher Beginn: Die Erziehung beginnt, sobald der Hund ins Haus kommt! Cane-Corso-Welpen sind neugierig und formbar, wodurch es der ideale Zeitpunkt ist, ihnen gute Verhaltensweisen beizubringen. Der Cane Corso sollte in den ersten Lebensmonaten mit verschiedenen Menschen, Hunden und anderen Tieren sowie mit unterschiedlichen Umgebungen und Geräuschen vertraut gemacht werden. Dies hilft, einen ausgeglichenen und gut angepassten Hund großzuziehen.

Wie bei allen Hunden ist es wichtig, konsequent in der Erziehung zu sein. Wenn bestimmte Verhaltensweisen nicht erlaubt sind, sollten sie immer und überall nicht erlaubt sein.

Der Cane Corso übernimmt gerne eine Führungsrolle. Daher ist es wichtig, dass seine Besitzer*innen souverän und konsequent sind, um eine klare Hierarchie beizubehalten.

Lob und Belohnung sind meist wirksamer als Bestrafung. Positive Verstärkung festigt die Bindung zwischen Hund und Mensch und fördert das gewünschte Verhalten.

Neben den Grundkommandos ist es ratsam, einen Cane Corso auch in speziellen Bereichen wie Gehorsam, Leinenführung und eventuell Schutztraining auszubilden. Dabei sollte immer auf die Bedürfnisse und das Temperament des einzelnen Hundes eingegangen werden.

Ein ausgelasteter Hund ist ein glücklicher Hund. Regelmäßige Bewegung und geistige Herausforderungen helfen, unerwünschtes Verhalten wie Zerstörungswut oder Aggressivität zu vermeiden.

Die Erziehung eines Cane Corso erfordert Geduld, Wissen und Liebe. Ein gut erzogener Cane Corso ist jedoch ein treuer und zuverlässiger Begleiter, der seiner Familie viele Jahre Freude bereiten wird.

Welpenschule für den Cane Corso

Die Welpenschule ist eine wertvolle Ergänzung zur Erziehung und Sozialisation von Cane-Corso-Welpen. Sie bietet den jungen Hunden die Möglichkeit, unter Anleitung von Fachleuten in einer sicheren und kontrollierten Umgebung mit anderen Welpen zu interagieren. Positive Erfahrungen mit Hunden verschiedener Rassen und Größen fördern die Entwicklung eines sozialen und friedlichen Verhaltens gegenüber anderen Hunden.

Die Welpenschule ist nicht nur für die Welpen nützlich, sondern auch für Besitzer*innen. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Ratschläge zu erhalten und die eigenen Fähigkeiten in der Hundeerziehung zu verbessern.

Weiterführende Informationen

vetproduction GmbH
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin, Redaktionsleitung vetproduction GmbH
Datum: August 2023
Quellen:
Verband Deutscher Hundezüchter: www.vdh.de (Abruf: 08/2023)
Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Thieme Verlag, 2017