Der Berner Sennenhund: Ein liebevoller Familienbegleiter mit alpinen Wurzeln

Der Berner Sennenhund: Ein liebevoller Familienbegleiter mit alpinen Wurzeln

Foto: Pixabay.com

Von der idyllischen Schweizer Berglandschaft direkt in Ihr Herz: Entdecken Sie den Berner Sennenhund, eine der charismatischsten und familienfreundlichsten Hunderassen der Welt. In unserem ausführlichen Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen – von der Geschichte und Herkunft dieser beeindruckenden Rasse bis hin zu Pflege, Erziehung und Gesundheitsaspekten. Werden Sie zur Expertin beziehungsweise zum Experten der Hunderasse und finden Sie heraus, ob dieser majestätische Vierbeiner der perfekte neue Begleiter für Ihre Familie ist!

Geschichte und Herkunft des Berner Sennenhundes

Der Berner Sennenhund stammt ursprünglich aus der Schweiz und ist ein Mitglied der Sennenhund-Familie. Dieser majestätische Hund hat eine reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, wo er hauptsächlich als Arbeitshund in den ländlichen Gebieten der Schweiz eingesetzt wurde. Er fungierte als treuer Begleiter für Hirten, half beim Ziehen von Wagen und diente auch als Wachhund. Seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit machten ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Schweizer Agrarkultur. Die Beliebtheit des Berner Sennenhundes hat weltweit zugenommen und er wird auch als liebevolles Familienmitglied sehr geschätzt.

Welches Wesen hat der Berner Sennenhund?

Der Berner Sennenhund ist für sein freundliches und ausgeglichenes Wesen bekannt. Er zeichnet sich durch seine Anhänglichkeit vertrauten Personen gegenüber aus und gilt als kinderlieb. Auch mit anderen Haustieren kommt er normalerweise gut aus. Obwohl er sehr groß werden kann, ist der Berner Sennenhund in der Regel sanftmütig und geduldig. Sein intelligentes und einfühlsames Naturell macht ihn außerdem zu einem hervorragenden Therapie- und Assistenzhund. Es ist wichtig zu beachten, dass Berner Sennenhunde genügend körperliche und geistige Auslastung benötigen, um sich wohlzufühlen. Ihre Loyalität und ihr Wunsch, ihren Menschen zu gefallen, machen sie zu idealen Begleitern für verschiedene Lebensstile.

Ist ein Berner Sennenhund gut für Anfänger*innen geeignet?

Berner Sennenhunde können sich durchaus auch für Anfänger*innen eignen, aber es ist wichtig, früh mit der Sozialisation und der Erziehung zu beginnen. Wenn man noch keine Erfahrung in Sachen Hundeerziehung gesammelt hat, kann es sinnvoll sein, eine Hundeschule zu besuchen.

Ist der Berner Sennenhund ein guter Familienhund?

Die Antwort lautet ganz klar „Ja!“. Der Berner Sennenhund ist in der Regel ein exzellenter Familienhund, der sich durch seine Loyalität, Anhänglichkeit und seinen liebevollen Charakter auszeichnet. Voraussetzung ist, dass er richtig sozialisiert ist. Dann kommt er auch gut mit jungen Menschen zurecht, was ihn zu einem beliebten Familienhund macht. Allerdings ist darauf zu achten, dass ein junger Berner Sennenhund, der seine Kraft noch nicht richtig einschätzen kann, nicht zu stürmig mit Kindern oder älteren Personen umgeht und dass der starke Hüteinstinkt nicht zur Gefahr für Kleinkinder wird. Sein Bedürfnis, seine Liebsten zu bewachen, macht ihn außerdem zu einem ausgezeichneten Beschützer. Gleichzeitig ist er sanftmütig und geduldig.

Wer einen treuen und anhänglichen Begleiter für die ganze Familie sucht, wird mit einem Berner Sennenhund sehr glücklich werden, wenn alle Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben erfüllt werden.

Wie viel Bewegung braucht ein Berner Sennenhund?

Trotz seiner Größe und seines eher ruhigen Wesens ist der Berner Sennenhund ein aktiver Hund, der regelmäßige Bewegung benötigt, um physisch und mental gesund zu bleiben. Für Sportarten, bei denen es auf hohe Wendigkeit und Beweglichkeit ankommt (z. B. Agility) eignet sich der Berner Sennenhund jedoch nicht. Ausreichende Bewegung ist sehr wichtig für einen Berner Sennenhund und aufgrund seines Bewegungsbedarfs und seiner Größe eignet er sich weniger für die Wohnungshaltung. Ein Haus mit einem geräumigen Garten ist hingegen ideal für diesen bewegungsfreudigen Riesen. Da Berner Sennenhunde in der Regel gute Schwimmer sind, kann auch das Schwimmen eine hervorragende Möglichkeit für zusätzliche Bewegung sein. Es ist wichtig, den Bewegungsbedarf individuell anzupassen, insbesondere im Hinblick auf Alter und Gesundheitszustand des Hundes.

Wie groß wird ein Berner Sennenhund?

Die Größe eines ausgewachsenen Berner Sennenhundes kann eindrucksvoll sein. Männliche Exemplare erreichen eine Widerristhöhe von 64 bis 70 Zentimeter, während Hündinnen etwas kleiner sind und in der Regel eine Widerristhöhe von 58 bis 66 Zentimetern erreichen. Diese beachtliche Größe macht den Berner Sennenhund zu einem starken und robusten Begleiter, bedeutet jedoch auch, dass potenzielle Hundebesitzer*innen ausreichend Platz für den Vierbeiner schaffen müssen. Darüber hinaus ist es wichtig, auf die Ernährung und Bewegung des Hundes zu achten, um ein gesundes Körpergewicht zu erhalten.

Wie viel wiegt ein Berner Sennenhund?

Im Rassestandard wird für den Berner Sennenhund kein allgemeines Idealgewicht festgelegt. Man geht bei Hündinnen von etwa 35 bis 40 Kilogramm und bei Rüden von 45 bis 50 Kilogramm aus. Diese Zahlen können jedoch je nach Ernährung, Bewegung und allgemeinem Gesundheitszustand variieren. Potenzielle Hundebesitzer*innen sollten sich darüber bewusst sein, dass diese Rasse zu Übergewicht neigt, wenn sie nicht ausreichend Bewegung hat und/oder falsch ernährt wird. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind daher entscheidend für die Gewichtskontrolle dieses beeindruckenden Vierbeiners.

Wie sieht das Fell des Berner Sennenhundes aus?

Das Fell eines Berner Sennenhundes ist eines seiner charakteristischsten Merkmale. Diese Hunderasse besitzt ein langes, dichtes und leicht gewelltes oder glattes Fell, das sie vor den alpinen Temperaturen ihrer ursprünglichen Heimat schützt. Die Farbkombination ist für gewöhnlich ein Mix aus Schwarz, Weiß und Rostrot, wobei das Schwarz dominiert. Das Fell erfordert regelmäßige Pflege, einschließlich Bürsten und – falls notwendig – gelegentlichem Baden, um es sauber und frei von Verfilzungen zu halten. Besonders im Frühjahr und im Herbst kann der Fellwechsel intensiver sein. Ein gut gepflegtes Fell trägt nicht nur zur Schönheit des Berner Sennenhundes bei, sondern ist auch wichtig für seine allgemeine Gesundheit.

Rassetypische Krankheiten beim Berner Sennenhund

Wie viele größere Hunderassen ist auch der Berner Sennenhund anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Hüftgelenk-Dysplasie und Ellenbogendysplasie, eine Fehlentwicklung der Gelenke, die zu Gelenkentzündungen (Arthritis), frühzeitigem Gelenkverschleiß (Arthrose) und Schmerzen führen kann. Zudem sind Berner Sennenhunde anfällig für gewisse Arten von Krebs, insbesondere für sogenannte histiozytäre Sarkome. Darüber hinaus können Berner Sennenhunde auch an Erkrankungen wie beispielsweise progressiver Retinaatrophie – einer Augenkrankheit – oder an einer Nierenerkrankung leiden.

Es ist wichtig, regelmäßige Tierarztbesuche wahrzunehmen und eine Tierkrankenversicherung in Erwägung zu ziehen, um die bestmögliche Versorgung für Ihren Berner Sennenhund sicherzustellen. Frühzeitige Diagnose und präventive Maßnahmen können helfen, das Risiko dieser und anderer rassetypischer Krankheiten zu minimieren.

Weitere typische Krankheiten des Berner Sennenhundes

Neben den bereits erwähnten gesundheitlichen Problemen können Berner Sennenhunde auch an anderen Krankheiten wie einer Magendrehung, auch als Torsion des Magens bekannt, sowie an Hautproblemen und Allergien erkranken. Eine Magendrehung ist ein akuter Notfall, der eine sofortige medizinische Versorgung erfordert. Atemprobleme und ein aufgeblähter Bauch sind häufige Symptome. Hautprobleme können von einfachen Allergien bis zu ernsteren Hautinfektionen reichen.

Die Liste der möglichen Krankheiten, an denen ein Berner Sennenhund erkranken kann, ist hiermit nicht abgeschlossen. Daher ist es sinnvoll, mit Ihrem Vierbeiner regelmäßige Gesundheits-Check-Ups in der Tierarztpraxis wahrzunehmen.

Wo kann ich einen Berner Sennenhund kaufen?

Wenn Sie daran interessiert sind, einen Berner Sennenhund zu kaufen, ist der erste Schritt die Recherche nach verantwortungsbewussten Züchter*innen oder Tierschutzorganisationen. Während Welpen oft über seriöse Züchter*innen verkauft werden, gibt es mitunter auch Berner Sennenhunde in Tierheimen, die ein liebevolles Zuhause suchen. Es ist empfehlenswert, persönliche Empfehlungen einzuholen und Bewertungen sorgfältig zu prüfen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Bedenken Sie, dass Sie durch den Kauf oder die Adoption eines Berner Sennenhundes eine langfristige Verpflichtung eingehen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Sie im Alltag genügend Zeit für einen Hund aufbringen können. Überdenken Sie auch, ob Sie die finanziellen Möglichkeiten haben, um einen Hund ein Leben lang versorgen zu können. Damit auch eventuell hohe Tierarztkosten bei Krankheit oder Unfall nicht zum Problem werden, ist eine Tierkrankenversicherung sehr zu empfehlen.

Berner-Sennen-Züchter*innen: Woran erkenne ich, dass sie seriös sind?

Wenn Sie einen Welpen über einen Züchter oder eine Züchterin kaufen möchten, ist es sehr wichtig, dass es sich dabei um eine seriöse Adresse handelt. Seriöse Züchter*innen sind in der Regel Mitglieder von anerkannten Zuchtverbänden und halten sich strikt an ethische Richtlinien. Sie sollten bereit sein, alle Ihre Fragen zu beantworten, Sie die Elterntiere kennenlernen lassen und Ihnen auch einen Einblick in die Lebensumstände der Welpen geben. Zudem sollten Gesundheitsdokumente für beide Elterntiere, einschließlich Untersuchungen auf rassetypische Krankheiten, vorhanden sein. Achten Sie darauf, dass der Züchter oder die Züchterin auch nach dem Kauf für Fragen und zur Verfügung steht. Ein verantwortungsbewusster Züchter oder eine Züchterin wird außerdem darauf bestehen, einen Kaufvertrag abzuschließen, der die Rechte und Pflichten beider Parteien klar regelt.

Berner-Sennen-Welpe Foto: Pixabay.com

Berner-Sennen-Welpen kaufen: Hier ist Vorsicht geboten!

Beim Kauf eines Berner-Sennen-Welpen sollten Sie stets einen großen Bogen um unseriöse Züchter*innen und sogenannte „Welpenfabriken” machen. Misstrauen ist angebracht, wenn der Preis für den Welpen auffällig niedrig ist oder wenn der Verkäufer beziehungsweise die Verkäuferin wenig Interesse an der zukünftigen Unterbringung des Hundes zeigt. Verantwortungsvolle Züchter*innen werden nämlich immer sicherstellen, dass die Welpen in ein liebevolles und geeignetes Zuhause kommen.

Ist ein Berner Sennenhund leicht zu erziehen?

In der Regel gilt der Berner Sennenhund als leicht zu erziehen, insbesondere wenn die Erziehung bereits im Welpenalter beginnt. Diese Hunde sind intelligent und lernfähig, reagieren jedoch am besten auf eine Erziehung, die auf positive Verstärkung und Konsequenz setzt. Eine harte oder strafende Erziehungsmethode ist für diese sensible und menschenbezogene Rasse nicht empfehlenswert. Frühe Sozialisation und die Einbindung in den Familienalltag sind ebenfalls Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Erziehung. Mit der richtigen Herangehensweise werden Sie feststellen, dass Ihr Berner Sennenhund ein loyaler und gut erzogener Begleiter wird.

Welpenschule für einen Berner Sennenhund

Eine Welpenschule ist für Berner-Sennen-Welpen eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Grundlagen der Erziehung und Sozialisation zu erlernen. Eine Hundeschule bietet zudem den Besitzer*innen die Chance, wertvolles Wissen über die Bedürfnisse und das Verhalten der Rasse zu erlangen. In der Welpenschule wird der junge Berner Sennenhund lernen, mit anderen Hunden und Menschen richtig umzugehen, was für seine weitere Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist. Achten Sie bei der Auswahl einer Welpenschule auf qualifizierte Trainer*innen, die Erfahrung mit größeren Hunderassen und im Idealfall speziell mit Berner Sennenhunden haben.

Sind Berner Sennenhunde Kläffer?

Im Allgemeinen sind Berner Sennenhunde nicht als Kläffer bekannt. Sie neigen dazu, eher ruhig und gelassen zu sein, besonders wenn sie gut sozialisiert und erzogen sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nie bellen. Als ursprüngliche Wachhunde haben sie einen ausgeprägten Schutzinstinkt und können bellen, wenn sie eine potenzielle Bedrohung für ihre Familie wahrnehmen. In der Regel ist ihr Bellen jedoch gut dosiert und zielführend. Wenn Ihr Berner Sennenhund ohne ersichtlichen Grund exzessiv bellt, könnte das ein Anzeichen für ein Verhaltensproblem oder eine zugrunde liegende Erkrankung sein und sollte tierärztlich oder von einem qualifizierten Verhaltenstrainer beziehungsweise einer Verhaltenstrainerin untersucht werden.

Weiterführende Informationen

Vetproduction GmbH
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. Freya Fuchs, Tierärztin, vetproduction GmbH
Datum: September 2023
Quellen:
Fédération Cynologique Internationale (AISBL): Berner Sennenhund (https://www.fci.be/Nomenclature/Standards/045g02-de.pdf) (Stand: 05/23)
Kaiser, C.: Berner Sennenhund Pflege. Expertengruppen Verlag, 2020
Klopfleisch, R.: Veterinäronkologie kompakt. Springer, Berlin 2017
Witthausen, F.: Unser Traumhund: Berner Sennenhund. Books on Demand, Norderstedt 2012
Dahme, E. et al.: Grundriss der speziellen pathologischen Anatomie der Haustiere. Enke, Stuttgart 2007
Stades, F.C. et al.: Praktische Augenheilkunde für den Tierarzt. Schlütersche, Hannover 2006