Fieber bei Hunden

Fieber bei Hunden

Ein liegender Golden Retriever
Hat ein Hund Fieber, ist er in der Regel müde und schlapp. Foto: vetproduction

Was versteht man unter Fieber bei Hunden?

Fieber bei Hunden bedeutet, dass eine erhöhte Körpertemperatur vorliegt. Die normale Körpertemperatur bei Hunden beträgt zwischen 37,5 °C bis 39 °C (zum Vergleich: beim Menschen zwischen 36 °C bis 37 °C). Allerdings ist nicht jeder Temperaturanstieg gleich Fieber: Auch starke körperliche Aktivität führt beispielsweise zu einem geringen Anstieg der Körpertemperatur.

Fieber bei Hunden kann beständig hoch sein oder schwanken. Manchmal wechseln sich auch Phasen, in denen der Hund Fieber hat, mit fieberfreien Zeiten ab. Steigt die Körpertemperatur über 41 °C, kann Fieber bei Hunden lebensbedrohlich werden. Dies kommt aber eher selten vor.

Fieber bei Hunden tritt selten als alleiniges Symptom auf. Häufig hat ein Hund mit Fieber zusätzlich Schüttelfrost und die Haare sträuben sich. Außerdem ist das Allgemeinbefinden beeinträchtigt, er ist müde und schlapp. Der Puls ist erhöht und der Hund atmet schneller.

Fieber bei Hunden kann außerdem zu Appetitlosigkeit und einer verminderten Darmtätigkeit führen. Diese äußert sich durch den sogenannten Fieberkot, der sehr fest und trocken ist. Das Fieber sorgt außerdem dafür, dass der Hund viel Flüssigkeit verliert. Je nach Ursache löst Fieber bei Hunden weitere Beschwerden aus.

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Fieber, das nur einen Tag anhält, heißt ephemeres Fieber. Akutes Fieber bei Hunden dauert dagegen 8 bis 14 Tage an. Von subakutem Fieber sprechen Tierärztinnen und Tierärzte, wenn die Temperaturerhöhung zwei bis drei Wochen anhält. Bei einer Dauer über drei Wochen liegt chronisches Fieber bei Hunden vor.

Welche Ursachen hat Fieber bei Hunden?

Fieber bei Hunden hat vielfältige Ursachen, zum Beispiel:

  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Knochenmark-Erkrankungen
  • Tumoren

Gelegentlich tritt Fieber bei Hunden auch ohne erkennbare Ursache auf.

Wie wird Fieber bei Hunden behandelt?

Fieber bei Hunden muss nicht immer behandelt werden. Kurzzeitiges, leichtes Fieber, das den Hund nicht massiv einschränkt, verschwindet oft von selbst wieder. Tritt hohes Fieber bei Hunden auf, geht das Fieber nicht zurück oder fühlt sich der Hund durch das Fieber sehr schlecht, sollte eine Tierärztin oder ein Tierarzt die Ursache abklären und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten.

Fieber bei Hunden wird durch eine angemessene Therapie der jeweiligen Grunderkrankung behandelt. Bei bakteriellen Infektionen verschreibt die Tierärztin bzw. der Tierarzt zum Beispiel Antibiotika oder bei entzündlichen Erkrankungen entzündungshemmende Schmerzmittel. Ist die zugrunde liegende Erkrankung überstanden, geht auch das Fieber bei Hunden zurück.

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Fieber ist eine natürliche und sinnvolle Reaktion des Immunsystems. Es unterstützt die Abwehrmechanismen des Körpers, beispielsweise um Krankheitserreger zu bekämpfen. Daher bedarf nicht jedes Fieber einer Behandlung.

Ist ein Hund mit Fieber durch die auslösende Erkrankung jedoch sehr geschwächt, ist es sinnvoll, dass er fiebersenkende Mittel erhält. Die Tierärztin oder der Tierarzt verordnet fiebersenkende Wirkstoffe (sog. Antipyretika), zum Beispiel Carprofen, Firocoxib oder Metamizol.

Bitte beachten Sie:

  • Geben Sie dem Hund niemals eigenmächtig Medikamente, um das Fieber zu senken! Bitte immer nur in Rücksprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt!
  • Verabreichen Sie dem Hund niemals Medikamente aus Ihrer Hausapotheke! Viele Präparate (darunter auch fiebersenkende Schmerzmittel für Menschen) sind für Hunde giftig!
  • Stellen Sie Ihrem Hund mit Fieber ausreichend Wasser zur Verfügung! Ein Hund mit Fieber muss viel trinken!

Weiterführende Informationen

Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Februar 2022
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018
Baumgartner, W.: Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere. Enke, Stuttgart 2017