Wie kann man einer Ansteckung mit Giardien vorbeugen?

Wie kann man einer Ansteckung mit Giardien vorbeugen?

Rottweiler im Park
Giardien sind Darmparasiten, die auch von Tier auf Mensch übertragen werden können. Foto: Pixabay.com

In unserer „Frage der Woche“ gehen wir wöchentlich einer häufig gestellten Frage aus der tierärztlichen Sprechstunde nach. Die aktuelle Frage der Woche stammt von einem Gast unseres Sprechstunden-Forums:

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Heute erklären wir deshalb, was Giardien beim Hund genau sind und wie Sie einer Ansteckung mit Giardien vorbeugen können.

Was genau sind Giardien beim Hund?

Giardien sind einzellige Darmparasiten, die Erbrechen und wässrigen bis blutigen Durchfall verursachen können. Die Symptome zeigen sich meist innerhalb von vier bis zehn Tagen nach der Ansteckung. Eine Diagnose erfolgt durch den Nachweis der Zysten im Kot – dazu wird meist ein Schnelltest verwendet.

Wenn Giardien nicht behandelt werden, können sie langfristige Darmschäden verursachen. Deshalb ist dringend eine Therapie mit speziellen Medikamenten gegen Giardien (z.B. mit den Wirkstoffen Fenbendazol oder Metronidazol) ratsam. Die Behandlung muss in der Regel, ähnlich wie bei einer Wurmkur, mehrmals wiederholt werden.

Wie stecken sich Hunde und Menschen mit Giardien an?

An Giardien erkranken häufig junge Hunde und Welpen in Zwingerhaltung. Die Infektion erfolgt durch infizierten Kot, das Ablecken eines anderen Hundes oder verschmutztes Trinkwasser. Die Tiere scheiden die Zysten dann mit dem Stuhl aus, weshalb ein mit Giardien infizierter Hund sehr ansteckend ist.

Bei der Erkrankung mit Giardien handelt es sich um eine sogenannte Zoonose, also um eine Krankheit, die auch zwischen Mensch und Tier übertragbar ist. Die Ansteckung mit Giardien kann dabei durch eine Schmutz- und Schmierinfektion und die orale Aufnahme (über den Mund/das Maul) der Giardien-Zysten aus der Umwelt erfolgen.

Kann man Giardien vorbeugen?

Giardien sind in der Umgebung lange Zeit überlebensfähig. Im Hundekot bleiben sie eine Woche lang infektiös, in feuchter Umgebung mehrere Monate lang. So fragen sich viele: “Wie kann ich meinen Hund vor Giardien schützen?” Einer Ansteckung lässt sich nur bedingt vorbeugen. Ist der Hund an Giardien erkrankt, ist es wichtig, bestimmte Hygienemaßnahmen zu befolgen, die verhindern, dass sich der Hund nach kurzer Zeit erneut mit dem Parasiten ansteckt. Ein Infektionsrisiko besteht zudem für Menschen und vor allem für Kinder und immungeschwächte Menschen.

Um einer Ansteckung vorzubeugen, waschen Sie sich nach jedem Streicheln des Hundes gründlich die Hände. Da die Ansteckung mit Giardien durch die orale Aufnahme der Zysten erfolgt, achten Sie besonders vor dem Essen auf das Händewaschen.

Sammeln Sie den Hundekot auf und entsorgen Sie ihn über den Hausmüll. Säubern Sie die Umgebung, in der sich der Hund aufhält, gründlich mit geeigneten Desinfektionsmitteln. Reinigen Sie dabei vor allem die Schlafplätze und Näpfe des Hundes.

Was mögen Giardien gar nicht? Im feuchten Klima fühlen sich Giardien wohl und können noch wochenlang überleben. Austrocknung und kalte Temperaturen (-4°C über eine Woche) mögen sie hingegen nicht. Trocknen Sie deshalb zum Schluss immer alles gut ab.

Vor allem langhaarige Hunde sollten in der Zeit der Behandlung regelmäßig mit Hundeshampoo gebadet werden. Geeignete medizinische Shampoos erhalten Sie unter anderem in Ihrer Tierarzt-Praxis.

Was tun, um Giardien für immer los zu bekommen? Giardien sind in der Umgebung resistent, sodass deren Bekämpfung eine Herausforderung darstellen kann. Die oben beschriebenen Maßnahmen unterstützen aber die erfolgreiche Bekämpfung der Parasiten.

 


Weiterführende Informationen

Autor: Klaudia Fernowka, B.A.
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Philipp A. Zimmermann
Datum der letzten Aktualisierung: Dezember 2022
Quellen:
ESCCAP e.V.: https://www.esccap.de/ (Abruf: Dezember 2022)
Kohn, B. et al.: Praktikum der Hundeklinik, Enke, Stuttgart 2017
Schnieder, T. (Hrsg.): Veterinärmedizinische Parasitologie. Parey, Stuttgart 2006