Golden Retriever

Golden Retriever

Der Golden Retriever ist als Familienhund sehr beliebt, denn er hat ein freundliches, verspieltes Wesen und ist sehr geduldig.
Foto: Pixabay.com

Fleißig und freundlich – Der Golden Retriever wird als Familienhund und Rettungshund gleichermaßen geschätzt. Wie alle Retriever-Rassen war er ursprünglich ein Jagdbegleiter, dessen Aufgabe darin bestand, geschossenes Wild zu finden und zu apportieren. Über den Fischhandel mit Neufundland kamen die Vorfahren der Retriever als Arbeitshunde der Seeleute nach England. In Schottland wurde die Rasse Golden Retriever ab Mitte des 19. Jahrhunderts systematisch auf einen hervorragenden Geruchssinn und Apportierfreude am Land und im Wasser hin gezüchtet. Daher ist gut belegt, welche Hunderassen im Stammbaum der Golden Retriever eine Rolle spielen – nämlich neben Gelbem Retriever und Tweed Water Spaniel auch Irish Setter sowie Bloodhound.

Geschichte und Herkunft des Golden Retrievers

Der Golden Retriever hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert in Schottland. Adelige und Aristokraten kreuzten verschiedene Rassen, wie den Yellow Retriever und den Tweed Water Spaniel, um einen Hund zu entwickeln, der sowohl in den schottischen Hochlandregionen als auch in Feuchtgebieten arbeiten konnte. Über die Jahre wurde durch gezielte Zucht ein fähiger und vielseitiger Jagdhund geschaffen, der Beute sowohl an Land als auch im Wasser apportieren kann.

Welches Wesen hat der Golden Retriever?

Der Golden Retriever ist sehr beliebt, denn er hat ein freundliches, verspieltes Wesen und ist sehr geduldig.Golden Retriever sind temperamentvoll und anpassungsfähig zugleich. Durch ihren ausgeprägten Willen zu lernen und gefallen zu wollen, eignen sich die Hunde hervorragend als Blindenführhunde, Lawinenhunde und Sprengstoffsuchhunde, Rettungshunde bei Erdbeben sowie als Spürnasen bei Zoll und Polizei. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Golden Retriever erzögen sich sozusagen wie von selbst. Trotz der positiven Voraussetzungen ist jedoch auch bei dieser Hunderasse eine konsequente Erziehung bereits im Welpen-Alter unverzichtbare Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Hund.

Golden Retriever brauchen neben reichlich Liebe und Nähe zum Menschen auch physische und psychische Herausforderungen. Dazu eignen sich beispielsweise Dummy-Training, Agility, Flyball und Obedience. Da Golden Retriever Abwechslung lieben, darf das Tagesprogramm ruhig variieren.

Ist der Golden Retriever ein idealer Familienhund?

Ja, der Golden Retriever ist sehr gut geeignet als Familienhund. Er ist tolerant gegenüber Kindern und bindet sich eng an seine Familie. Seine freundliche und soziale Natur ermöglicht es ihm in der Regel auch, sich gut mit anderen Haustieren zu verstehen, was ihn zu einem idealen Familienbegleiter macht. Voraussetzung dafür, dass ein Hund diese positiven Eigenschaften entfaltet, ist eine liebevolle und konsequente Erziehung, seinen Bedürfnissen entsprechende Aufmerksamkeit und eine gute Sozialisierung von klein auf.

Eignet sich der Golden Retriever als Anfängerhund?

Ja, der Golden Retriever eignet sich in der Regel hervorragend für Erstbesitzer*innen. Seine Lernbereitschaft, sein Wunsch zu gefallen und sein allgemein ausgeglichenes Temperament machen ihn normalerweise leicht erziehbar.

Wie groß wird der Golden Retriever?

Ein ausgewachsener Golden Retriever Rüde erreicht eine Widerristhöhe von 56 bis 61 cm, Hündinnen werden in der Regel 51 bis 56 cm groß.

Wie viel wiegt ein Golden Retriever?

Der Rüde wiegt im Schnitt etwa 34 bis 40 kg, die Golden Retriever Hündin kommt auf durchschnittlich 30 bis 34 kg. Golden Retriever sind grundsätzlich athletische, muskulöse Hunde mit kräftigem Knochenbau.

Wie sieht das Fell des Golden Retrievers aus?

Das Fell des Golden Retrievers ist lang, glatt oder wellig mit dichter Unterwolle. Die Farbvielfalt reicht von cremefarben bis dunkelgolden. Die Pflege des Fells ist wichtig. Das Golden-Retriever-Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, um die Haare zu entwirren und ein Verfilzen zu verhindern. Im Sommer empfiehlt es sich außerdem, die Unterwolle auszukämmen, damit die Luft gut zirkulieren kann und der Hund nicht überhitzt.

Rassetypische Krankheiten beim Golden Retriever

  • Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund (HD): Wie die meisten schnellwachsenden, großen Hunderassen neigt auch der Golden Retriever zu Gelenksdysplasie. Bei der HD sitzt der Oberschenkelknochen nicht richtig in der Gelenkpfanne.
  • Ellenbogen-Dysplasie (ED): Bei der ED handelt es sich um eine Reifungsstörung des Gelenks, bedingt durch die verschiedenen Wachstumsgrade der gelenkbildenden Knochen. Unter Belastung können daraus Schäden an Knochen und Knorpel des Ellbogengelenks folgen.
  • Epilepsie beim Hund: Meist wird Epilepsie bei Golden Retrievern relativ früh, nämlich im Alter von ein bis drei Jahren, diagnostiziert. Krampfanfälle treten häufig im Ruhezustand und im Schlaf auf.
  • Herzkrankheiten: Die subvalvuläre Aortenstenose (SAS) ist eine der häufigsten Herzkrankheiten bei Golden Retrievern. Bei dieser angeborenen Erkrankung ist die Aorta verengt. Dadurch wird der Blutfluss vom Herzen hin zu den Organen und Geweben außerhalb des Herzens beeinträchtigt.
  • Lymphom und andere Krebserkrankungen: Golden Retriever haben ein etwas höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Das sogenannte Lymphom, ein Krebs des Lymphsystems, kommt dabei im Vergleich zu anderen Hunden häufiger vor. Regelmäßige Tierarztbesuche können helfen, diese Erkrankungen in einem frühen Stadium zu erkennen.
  • Hautprobleme: Golden Retriever können anfällig für verschiedene Hautprobleme sein, einschließlich Allergien, die mit Hautinfektionen einhergehen können. Die Hautprobleme äußern sich zudem oft durch Ohrenentzündungen. Ein gesundes Futter, regelmäßige Fellpflege und ein regelmäßiger Blick auf die Haut und in die Ohren sind hilfreich, um Problemen frühzeitig zu begegnen.
  • Von-Willebrand-Krankheit: Dabei handelt es sich um eine Blutgerinnungsstörung, die bei Golden Retrievern vorkommen kann. Sie kann zu übermäßigen Blutungen führen, sei es nach einer Verletzung oder Operation.

Es ist wichtig, sich über rassetypische Erkrankungen zu informieren und Züchter*innen auszuwählen, die gesundheitsgeprüfte Elterntiere haben. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und eine gute Ernährung tragen dazu bei, das Risiko von Erkrankungen zu minimieren und die allgemeine Gesundheit des Hundes zu fördern.

Wie hält man einen Golden Retriever gesund und fit?

Die Pflege eines Golden Retrievers beinhaltet regelmäßiges Bürsten, besonders während des Fellwechsels, um Verfilzungen zu vermeiden. Es ist auch wichtig, auf eine ausgewogene und kontrollierte Ernährung zu achten, da er zu Übergewicht neigt. Regelmäßige Tierarztbesuche sind – wie für jeden Hund – ratsam, um Krankheiten vorzubeugen oder Probleme frühzeitig zu behandeln. Da Golden Retriever anfällig für Ohrinfektionen sein können, sollten auch ihre Ohren regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.

Braucht ein Golden Retriever viel Platz?

Golden Retriever sind zwar anpassungsfähig, aufgrund ihrer Größe fühlen sie sich in großzügigen Wohnung oder Häusern aber am wohlsten. Ideal ist der Zugang zu einem gesicherten Garten, in dem sich der Hund frei bewegen kann.

Wie viel Bewegung benötigt ein Golden Retriever täglich?

Golden Retriever sind aktive Hunde und benötigen täglich mindestens zwei Stunden Bewegung, sei es durch Spaziergänge, Spiele oder Trainingseinheiten.

Wo kann man einen Golden Retriever kaufen?

Wenn man einen Golden-Retriever-Welpen kaufen möchte, ist es ratsam, einen seriösen Züchter beziehungsweise eine seriöse Züchterin ausfindig zu machen. Wer bereit ist, auch einen erwachsenen Golden Retriever zu adoptieren, kann bei spezialisierten Rettungsorganisationen fündig werden, die zum Beispiel Golden Retriever in Not vermitteln. Auch lohnt es sich, in Tierheimen nachzufragen und einem Hund mit traurigem Schicksal ein neues Zuhause zu schenken.

Golden Retriever Welpe. Foto: Pixabay.com

Golden-Retriever-Züchter finden: Woran erkenne ich, ob er seriös ist?

Bei der Wahl eines Golden-Retriever-Züchters beziehungsweise einer -Züchterin, ist es wichtig, auf Seriosität zu achten.

Seriöse Züchter*innen:

  • legen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere
  • lassen Zuchttiere auf bekannte rassetypische Erkrankungen testen und können dies auch belegen
  • bieten den Hunden eine saubere, familiäre Umgebung
  • geben Beesucher*innen genügend Zeit für mehrere Besuche und beantworten alle Fragen zu den Tieren
  • erkundigen sich über die künftigen Lebensverhältnisse für ihre Hunde
  • bieten einen Kaufvertrag an und geben Informationen über Impfungen, Entwurmung und die Ernährung der Welpen
  • sind Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband und halten sich an Zuchtrichtlinien

Golden-Retriever-Welpen kaufen: Hier ist Vorsicht geboten!

Bei diesen Warnsignalen sollte man skeptisch werden oder vom Kauf eines Golden-Retriever-Welpen absehen:

  • Welpen werden zu einem “Schnäppchenpreis” an dubiosen Orten angeboten.
  • Es werden Welpen vieler verschiedener Rassen angeboten.
  • Züchter*innen erlauben keine Besuche, bei denen alle Welpen und das Muttertier vorgestellt werden.
  • Übermäßig ängstliche oder aggressive oder krank wirkende Welpen

Welpen sollten mindestens zwölf Wochen alt sein, bevor sie von ihrer Mutter getrennt werden. Eine zu frühe Trennung von ihrer Mutter und den Geschwistern kann zu Verhaltensstörungen führen.

Erziehung von Golden-Retriever-Welpen

Die Erziehung eines Golden-Retriever-Welpen sollte so früh wie möglich beginnen. Diese Rasse ist bekannt für ihre Intelligenz und ihren Wunsch zu gefallen, was das Training erleichtert. Konsequenz ist ein wichtiger Baustein in der Hundeerziehung. Setzen Sie klare Regeln und bleiben Sie dabei. Positive Verstärkung wie Lob, Leckerlis und Zuwendung sind – richtig eingesetzt – gute Instrumente in der Erziehung. Es ist gut, wenn Welpen früh mit verschiedenen Menschen, Artgenossen und Umgebungen Bekanntschaft machen und positive Erfahrungen sammeln können. Dadurch fördert man, dass der Hund aufgeschlossen und entspannt auf neue Situationen reagiert.

Welpenschule für Golden Retriever

Eine Welpenschule bietet eine hervorragende Gelegenheit, um Hunde gut zu sozialisieren und ihnen Grundgehorsam beizubringen. So lernen Hunde in einer Welpenschule, mit anderen Hunden und Menschen richtig zu interagieren. Professionelle Trainer*innen können Tipps und Tricks geben, um häufige Verhaltensprobleme zu vermeiden. Die Besuche fördern die Bindung zwischen Hund und Besitzer*in. Außerdem lernen Welpen, in einer ablenkungsreichen Umgebung zu gehorchen, was in Alltagssituationen nützlich ist.

Die Wahl einer guten Welpenschule sollte sorgfältig erfolgen. Achten Sie darauf, dass positive Verstärkungsmethoden angewendet werden und die Gruppengröße überschaubar ist.

Golden Retriever im Überblick

Weitere Informationen

vetproduction GmbH
Tiermedizinische Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: August 2023
Datum der letzten Aktualisierung: September 2020

Quellen:
Fédération Cynologique Internationale (AISBL): Golden Retriever. http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/111g08-de.pdf (Abruf 08/2023)
Verband für das Deutsche Hundewesen: Golden Retriever. https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/golden-retriever (Abruf 08/2023)
Becker-Tiggemann, M., Hofterheide, V.: Golden Retriever. Kosmos, Stuttgart 2008
Online-Informationen des Verbands Deutscher Hundezüchter: www.vdh.de (Abruf: 08/2023)
Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Thieme Verlag, 2017