Französische Bulldogge

Französische Bulldogge

Was muss ich beachten, wenn ich eine Französische Bulldogge kaufe? Welches Wesen hat der Hund, ist er gefährlich? Das sollten Sie über Bullys und Frenchies wissen.
Französische Bulldogge Rasseportrait
Die Französische Bulldogge ist die kleinste Doggenart. Foto: Pixabay.com

Kompaktes Kraftpaket – Die Französische Bulldogge ist die kleinste Doggenart. Sie steht auf der Beliebtheitsskala sehr weit oben und zählt zu den am weitesten verbreiteten Rassen. Verglichen mit dem respekteinflößenden Erscheinungsbild seines Vorfahren, der Englischen Bulldogge, ist der „Bully“ eher sportlich und agil gebaut. Als im England des 19. Jahrhunderts Tierkämpfe verboten wurden, entwickelten Züchter aus dem unerschrocken zubeißenden Kämpfer durch Kreuzungen mit Terriern, Möpsen und Griffons einen kleinen, freundlichen Familienhund mit stehenden Fledermausohren. Besonders in Frankreich fand der Hund mit seinem liebenswürdigen Wesen großen Anklang, zunächst im Arbeiter-, später auch im Künstlermilieu und unter Adligen.

Herkunft und Geschichte der Französischen Bulldogge

Die Französische Bulldogge hat ihre Wurzeln im frühneuzeitlichen England, wo kleinere Varianten der Englischen Bulldogge, besonders beliebt bei Spitzenklöpplern, gezüchtet wurden. Mit der industriellen Revolution zogen viele dieser Handwerker nach Frankreich und brachten die kleinen Bulldoggen mit. In Paris wurden sie schnell populär, besonders wegen ihrer charakteristischen “Fledermausohren”. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rasse international anerkannt und erfreute sich in den USA und Europa großer Beliebtheit. Heute ist die Französische Bulldogge eine der bekanntesten Hunderassen weltweit.

Welchen Charakter hat der Bully?

Die Französische Bulldogge zeichnet sich durch ihre Alltagstauglichkeit aus, denn sie passt sich dem Lebensstil ihrer Halterin oder ihres Halters an. Im Grunde macht der kleine Hund alles mit, von diversen Freizeitaktivitäten bis zum Leben in der Großstadt. Die Französische Bulldogge ist in der Regel vorsichtig, kinderlieb und verspielt.

Das kraftvolle Energiebündel hat viel Temperament und braucht ausreichend Bewegung. Dabei ist allerdings zu beachten, dass dieser kleine, aber starke Hund keine allzu anstrengenden Sportarten ausüben sollte. Begleitet die Bulldogge ihren ihre Halterin oder ihren Halter etwa beim Fahrradfahren oder Joggen, kann dies wegen ihrer kurzgezüchteten Schnauze zu Atemproblemen und in der Folge zu einer Überhitzung führen. Passende Hundesportarten für die kleine Hunderasse sind Dogdance, Obedience-Training, Agility und Mantrailing.

Die Kombination aus robustem Körper, muskulösem Hals und einer ausgesprochenen Dickköpfigkeit im Charakter führt dazu, dass der kleine Familienhund mit dem freundlichen Wesen im Vergleich zu anderen Hunden manchmal schwierig zu führen ist. Frühes, konsequentes Eingreifen ist bereits beim Welpen gefragt, um das Ziehen an der Leine nachhaltig zu unterbinden.

Von der etwas aufwändigeren Erziehung abgesehen, ist der Bully loyal, intelligent und aufmerksam. Das Haustier braucht die Nähe zu seinen Menschen, ist ein toller Begleithund und liebt Streicheleinheiten.

Ist die Französische Bulldogge ein Familienhund?

Ja, die Französische Bulldogge gilt allgemein als ein hervorragender Familienhund. Ihr freundliches und liebevolles Wesen macht sie oft zu geduldigen Begleitern, die gut mit Kindern auskommen. Ihre kompakte Größe ist ideal für Wohnungen und kleinere Wohnräume, in denen sich größere Hunde vielleicht nicht so wohl fühlen würden. Zudem benötigen sie nicht viel Fellpflege, was sie für Familien mit einem hektischen Alltag besonders geeignet macht. Sie sind in der Regel sehr gesellig und genießen die Gesellschaft von Menschen und anderen Haustieren, was sie zu guten Kameraden in einem aktiven Haushalt macht. Obwohl sie nicht die gleiche Energie wie einige größere Rassen haben, sind Französische Bulldoggen dennoch spielfreudig und genießen Aktivitäten mit der Familie.

Allerdings sollten Familien einige Punkte im Auge behalten. Aufgrund ihrer kurzen Schnauze sind Französische Bulldoggen anfällig für Überhitzung. Während der heißen Monate ist es wichtig, dass der Hund einen kühlen Rückzugsort hat und stets frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Wie viele kurzschnäuzige Rassen können sie auch Atemprobleme haben, daher ist es wichtig, regelmäßige Tierarztbesuche zu planen, um Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen. Schließlich ist, wie bei allen Hunden, eine frühe Erziehung und Sozialisierung entscheidend, um sicherzustellen, dass sie gut erzogene Familienmitglieder werden. Mit der richtigen Fürsorge und Erziehung kann die Französische Bulldogge jedoch ein wunderbarer und loyaler Familienhund sein.

Ist eine Französische Buldogge ein Anfängerhund?

Die Französische Bulldogge, mit ihrem freundlichen und liebevollen Wesen, wird oft als geeigneter Anfängerhund betrachtet. Ihre kompakte Größe macht sie relativ handlich, und sie benötigt im Vergleich zu anderen Rassen weniger Fellpflege. Außerdem sind Hunde dieser Rasse in der Regel lernwillig, obwohl sie gelegentlich ein wenig dickköpfig sein können. Dennoch bringen sie gesundheitliche Herausforderungen mit sich, insbesondere wegen ihrer Kurzköpfigkeit, die zahlreiche Probleme verursachen kann. Obwohl die Französische Bulldogge also viele Eigenschaften hat, die sie für Erstbesitzer*innen attraktiv machen, sollten Anfänger*innen bereit sein, sich mit den spezifischen Bedürfnissen dieser Rasse auseinanderzusetzen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.

Ist eine Französische Bulldogge ein Kampfhund? Wie gefährlich ist eine französische Bulldogge?

Als “Kampfhunde” werden umgangssprachlich Hunde bezeichnet, die als gefährlich oder potenziell gefährlich eingestuft werden. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein gibt es Rasselisten, auf denen solche Hunderassen stehen. Diese “Kampfhunde” werden deshalb offiziell als Listenhunde bezeichnet. Die Französische Bulldogge steht nicht auf einer Rassenliste und kann somit weder als Kampfhund, noch als Listenhund bezeichnet werden.

Wie groß wird der Bully?

Im Vergleich zu ihrem Verwandten, der Englischen Bulldogge, ist der Frenchie eine eher kleine Hunderasse: Ausgewachsen kommt ein Rüde auf eine Größe von maximal 40 cm Schulterhöhe. Eine Hündin wird in der Regel 24 bis 32 cm groß. Ausgewachsen ist die Französische Bulldogge bereits mit etwa einem Jahr.

Wie alt werden französische Bulldoggen?

Französische Bulldoggen werden durchschnittlich zehn bis zwölf Jahre alt. Noch vor ein paar Jahren war die Lebenserwartung kürzer. Eine verantwortungsvollere Zucht führte unter anderem dazu, dass die Hunde seltener unter gesundheitlichen Beschwerden wie starker Atemnot leiden.

Wie viel wiegt eine Französische Bulldogge?

Französische Bulldoggen sind von Natur aus in ihrer Statur klein und gedrungen, aber gleichzeitig auch sehr muskulös. Sie neigen zwar nicht automatisch zu Übergewicht, dennoch sollte man stets ein Auge auf die richtige Ernährung des Hundes und besonders die Menge des Futters haben. Zusätzliche Snacks und Leckerlies sollten Sie daher nur selten füttern (wenn überhaupt), um die Gesundheit des kleinen Hundes nicht unnötig zu gefährden.

Die Rüden erreichen im Normalfall ein Gewicht zwischen 9 und 14 kg. Die Hündinnen kommen auf etwa 8 bis 13 kg Körpergewicht. Idealerweise sollten die Rippen des Hundes noch zu erkennen und leicht zu fühlen sein.

Wie sieht das Fell der Französischen Bulldogge aus?

Das Fell dieser Hunderasse ist in der Regel kurz, dicht und glänzend. In Sachen Pflege genügt regelmäßiges Bürsten des Fells. Da Französische Bulldoggen kein zusätzlich wärmendes Unterfell haben, sollten die Tiere in kalten Wintern nach Möglichkeit einen geeigneten kleinen Mantel tragen.

Die Farbe des Fells kann klassischerweise Fauve (fahl, gelblich), gestromt (ineinanderlaufende Querstreifen, in etwa vergleichbar mit dem Fell von Tigern oder Zebras) oder aber ungestromt und gescheckt sein. Die große Bandbreite der Farbe Fauve reicht in vielen Abstufungen von Rot bis hin zum sogenannten gelblich-braunen „Milchkaffee“.

Rassetypische häufige Krankheiten bei der Französischen Bulldogge

Ein wichtiges Thema bei Französischen Bulldoggen ist die Qualzucht, die mitunter ein großes gesundheitliches Problem darstellt. Die Nase möglichst klein, die Kulleraugen möglichst groß, um dem klassischen Kindchenschema zu entsprechen – überzüchtete Hunde leiden meistens unter schwerwiegenden Atemproblemen, permanenten Augenentzündungen und gravierenden Knochendeformationen.

Einige Hunde mit sehr kurzen bzw. runden Köpfen weisen das sogenannte Brachycephale Syndrom auf. Durch den durch Zucht absichtlich drastisch verkürzten Atemweg erreichen die Hunde keine Kühlung ihrer Schleimhäute. Sie können ihre Temperatur nicht, wie andere Hunde, über die Atmung regulieren. Ein überlanges Gaumensegel und enge Nasenlöcher – weitere Folgen fehlgeleiteter Ambitionen in der Züchtung – sind ein weiteres Problem, denn sie erschweren die Atmung zusätzlich. Französische Bulldoggen laufen deshalb bei großer Anstrengung (z. B. beim Sport) oder großer Hitze schnell Gefahr, einen Hitzschlag zu erleiden, der mitunter tödlich sein kann.

Oft ist auch der Kehlkopf zu klein, und die Luftröhre hat einen zu geringen Durchmesser. Atmet der kleine Hund bei großer Anstrengung rasch ein und aus, kann es passieren, dass die Luftröhre in sich “zusammenfällt” (der sogenannte Trachealkollaps) und es dadurch zu schwerer Atemnot kommt. Infolge der erschwerten Atmung besteht auch das Risiko, dass sich die Bauchorgane des Hundes nach und nach verlagern: So können etwa Anteile des Magens über einen Spalt im Zwerchfell in den Brustkorb gedrängt werden.

Achten Sie darauf, wenn Sie eine Französische Bulldogge kaufen

Auf Dauer führt dies zu einer Reizung von Speiseröhre und Magen, weshalb betroffene Hunde dann häufig würgen oder erbrechen. Achten Sie daher, den Tieren und ihrer Gesundheit zuliebe, beim Kauf unbedingt auf einen verantwortungsvollen und seriösen Züchter. Qualzucht ist eine Straftat. Hunde mit diesen gesundheitlichen Einschränkungen leiden ihr Leben lang.

Weitere typische Krankheiten bei Französischen Bulldoggen:

  • Von-Willebrand-Krankheit: Hierbei handelt es sich um die am häufigsten auftretende erblich bedingte Blutgerinnungsstörung. Sie wurde nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen, Kaninchen und Schweinen beobachtet.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Diese Störung beeinflusst den gesamten Stoffwechsel und ist häufig Auslöser verschiedener Hautkrankheiten. Sie tritt in der Regel beim Hund auf, kann aber auch bei Katzen und Pferden vorkommen.
  • Knie- und Rückenprobleme, Patellaluxation: Leichte Fehlstellung des Ober- und Unterschenkels, kommt bei vielen Rassen vor. 

Wie viel Bewegung braucht eine Französische Bulldogge?

Eine Französische Bulldogge benötigt im Vergleich zu vielen anderen Hunderassen eine moderate Menge an Bewegung. Tägliche kurze bis mittellange Spaziergänge kombiniert mit etwas Spielzeit reichen in der Regel aus, um sie fit und glücklich zu halten. Es ist jedoch wichtig, sie bei extrem heißem Wetter vor Überhitzung zu schützen, da ihre kurze Schnauze sie anfälliger für Atemprobleme macht.

Französische Bulldogge-Welpen kaufen: Worauf man achten sollte

Wenn man eine Französische Bulldogge kaufen möchte, sollte man besonders auf die Gesundheit des Tieres, den Ruf des Züchters oder der Züchterin und rassetypische Probleme achten. Es ist ratsam, eine verantwortungsbewusste Züchterin bzw. einen solchen Züchter zu wählen, der Gesundheitschecks durchführt und Wert auf die Sozialisierung der Welpen legt. Ein besonderes Augenmerk gilt der Kurzköpfigkeit: Manche Züchter*innen versuchen heute Hunde dieser Rasse mit längeren Schnauzen zu züchten, um die Gesundheitsprobleme abzumildern. Eine Zucht, die auf ausgeprägte Kurzköpfigkeit abzielt, gilt heutzutage als Qualzucht. Vor dem Kauf ist es zudem wichtig, sich über die spezifischen Bedürfnisse und möglichen gesundheitlichen Herausforderungen der Französischen Bulldogge zu informieren.

Alle wichtigen Infos zur Französischen Bulldogge

Weitere Informationen

Autorin: Nadine Lier
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Federation Cynologique Internationale (AISBL): Französische Bulldogge. http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/101g09-de.pdf (Abruf: April 2022)
Verband für das Deutsche Hundewesen: Französische Bulldogge. https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/franzsische-bulldogge (Abruf: April 2022)
Posthoff, A.: Französische Bulldogge. Kosmos, Stuttgart 2019