Der Rhodesian Ridgeback: Ein majestätischer Begleiter für das richtige Zuhause

Der Rhodesian Ridgeback: Ein majestätischer Begleiter für das richtige Zuhause

Junger Rhodesian Ridgeback
Foto: Pixabay.com

Sie sind auf der Suche nach einem Hund, der sowohl elegant als auch robust ist? Der Rhodesian Ridgeback könnte Ihr perfekter Begleiter sein. Lesen Sie mehr, um herauszufinden, ob diese faszinierende Rasse zu Ihnen und Ihrer Lebensweise passt.

Geschichte und Herkunft des Rhosesian Ridgebacks

Der Rhodesian Ridgeback ist eine Rasse mit einer reichen und vielfältigen Geschichte. Ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammend, wurde dieser Hund für die Jagd auf Großwild wie Löwen eingesetzt. Die einheimischen Khoikhoi-Hunde wurden mit europäischen Rassen wie dem Greyhound und verschiedenen Terriern gekreuzt, um einen schnellen, agilen und mutigen Jagdhund zu schaffen. Der Ridgeback hat sich im Laufe der Jahre zu einem vielseitigen Hund entwickelt, der nicht nur bei der Jagd, sondern auch als Familienhund und Wachhund eingesetzt wird.

Rhodesian Ridgeback: Das Fell am Rücken ist sein Markenzeichen

Der Rhodesian Ridgeback hat ein beeindruckendes Äußeres. Er ist ein großer, gut proportionierter Hund mit einer auffälligen „Ridge”, einem „Kamm” an seinem Rücken: Hier wächst das Fell in die entgegengesetzte Richtung – sozusagen „gegen den Strich“. Diese Ridge ist das Markenzeichen der Rasse und sollte nach Rassestandard symmetrisch und klar definiert sein. Die Augen des Rhodesian Ridgebacks sind meist bernsteinfarben, sein tiefer Blick strahlt Intelligenz und Wachsamkeit aus. Sein Fell ist kurz und dicht, was ihm hilft, in heißen Klimazonen zurechtzukommen.

Wie groß wird ein Rhodesian Ridgeback?

Bei Rhodesian Ridgebacks handelt es sich um eine große Hunderasse. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 69 Zentimetern, Hündinnen etwa bis zu 66 Zentimetern.

Wie viel wiegt ein Rhodesian Ridgeback?

Rhodesian Ridgebacks haben einen athletischen, muskulösen Körperbau. Rüden erreichen ein Gewicht von etwa 36 Kilogramm, Hündinnen bringen rund 32 Kilogramm auf die Waage. Da Hunde dieser Rasse weder klein noch handlich sind, sollte ein entsprechender Bewegungsspielraum in Wohnung oder Haus vorhanden sein.

Wie viel Bewegung braucht ein Rhodesian Ridgeback?

Ein Rhodesian Ridgeback hat viel Energie und braucht ein ordentliches Maß an Bewegung, um sich ausgeglichen zu fühlen. Künftige Halter*innen sollten mit einem Hund dieser Rasse gut drei Stunden körperliche Aktivität am Tag einplanen.  

Rhodesian Ridgeback: Wie ist sein Charakter?

Der Rhodesian Ridgeback ist ein Hund mit komplexem Charakter. Er ist intelligent, unabhängig und zeigt einen gewissen Stolz, was ihn im Hinblick auf seine Erziehung nicht zum einfachsten Hund macht. In Puncto Loyalität gegenüber seiner Familie ist er allerdings kaum zu übertreffen. Dieser mutige und wachsame Hund schützt sein Zuhause und seine Lieben in der Regel mit großem Ernst. Trotz seiner Unabhängigkeit schätzt er die Gesellschaft seiner Menschen und kann sehr anhänglich sein, wenn er sich sicher und geliebt fühlt.

Ist der Rhodesian Ridgeback ein Familienhund?

Ja, der Rhodesian Ridgeback kann grundsätzlich ein ausgezeichneter Familienhund sein, wenn man einige Aspekte beachtet. Er eignet sich eher für Familien mit älteren Kindern, da seine Größe und sein spielerisches Temperament für kleinere Kinder im wahrsten Sinne des Wortes „umwerfend“ sein können. Im Spiel mit kleineren Kindern besteht daher ein gewisses Verletzungspotenzial. Generell ist es ratsam, Kinder und Hund nicht gänzlich unbeaufsichtigt zu lassen. Der Rhodesian Ridgeback kommt in der Regel auch gut mit anderen Haustieren aus, besonders wenn er von klein auf an diese gewöhnt wurde. Vorsicht ist allerdings im Kontakt mit kleineren Tieren geboten: Seine Jagdinstinkte können für diese mitunter zu Gefahr werden.

Ist der Rhodesian Ridgeback ein Anfängerhund?

Der Rhodesian Ridgeback ist eher ein Hund für erfahrene Hundebesitzer*innen. Seine unabhängige und manchmal dickköpfige Natur können die Erziehung anspruchsvoll machen. Er braucht Besitzer*innen, die konsequent, aber auch einfühlsam gegenüber seinen Bedürfnissen sind. Sein ausgeprägter Bewegungsdrang und seine Intelligenz erfordern viel geistige und körperliche Anreize, damit ein Rhodesian Ridgeback sich wohl und ausgeglichen fühlt. Personen, die noch nie einen Hund hatten, können auf diese Bedürfnisse unter Umständen nicht ausreichend eingehen.  

Ist ein Rhodesian Ridgeback ein Listenhund?

Der Rhodesian Ridgeback wird in den meisten Ländern nicht als Listenhund geführt. Er ist von Natur aus kein aggressiver Hund und nicht gefährlicher als andere große Rassen. Wie jeder Hund kann auch er jedoch Verhaltensprobleme entwickeln, wenn er nicht seinem Wesen entsprechend erzogen und gut mit Menschen und Artgenossen sozialisiert wird. Es ist wichtig, frühzeitig klare Grenzen zu setzen und ihm Gelegenheit zu geben, einen sozialen Umgang mit Menschen und Hunden zu erlernen. So lassen sich potenzielle Aggressionsprobleme in der Regel gut vermeiden.

Wie hält man einen Rhodesian Ridgeback gesund und fit?

Dieser Hund ist ein Energiebündel und braucht viel Bewegung. Lange Spaziergänge, Joggen, Wandern und Apportierspiele sind ideal, um ihn körperlich und geistig auszulasten. Er ist auch ein guter Kandidat für Hundesportarten wie Agility oder Obedience. Insgesamt eignet sich ein Rhodesian Ridgeback eher als Begleiter von sportlichen Menschen, die gerne und viel aktiv sind. Neben der Aktivität ist die Ernährung ein weiterer wichtiger Faktor für seine Gesundheit. Vor allem bei jungen Hunden solch großer Rassen ist es wichtig, dass die Zusammensetzung an Mineralstoffen sehr gut abgestimmt ist, um Wachstumsstörungen zu vermeiden. Bei ausgewachsenen Hunden ist das richtige Verhältnis von Protein und energieliefernden Nährstoffen von Bedeutung. Grundsätzlich sollten sich Zusammensetzung und Rationsgrößen des Futters auch individuell nach Lebensalter, Aktivität und besonderen Zuständen (z. B. Trächtigkeit, Säugeperiode oder längeren Erkrankungsphasen) richten.

Rassetypische Krankheiten des Rhodesian Ridgebacks: Was Sie wissen sollten

Der Rhodesian Ridgeback ist an sich ein robuster Hund, dennoch besteht auch bei ihm – wie bei vielen Rassehunden – eine gewisse Anfälligkeit für einige gesundheitliche Probleme.

  • Hüftgelenk-Dysplasie (HD): Die Hüftdysplasie zählt zu den Erkrankungen, die beim Rhodesian Ridgeback häufiger vorkommen. Hüftgelenkkopf und Hüftgelenkpfanne greifen dabei nicht richtig ineinander. Folgen können Lahmheit, Schmerzen, Gelenkentzündungen (Arthritis)und ein vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose) sein.
  • Ellbogengelenk-Dysplasie (ED): Dabei handelt es sich um eine wachstumsbedingte Erkrankung, die vor allem bei großwüchsigen, schnellwachsenden Hunden auftritt. Typisches Symptom ist eine Lahmheit der betroffenen Vordergliedmaße. In der Regel ist eine Operation zur Behandlung notwendig.
  • Symmetrische Lupoide Onychodystrophie (SLO): Bei dieser Erkrankung lösen sich einzelne Krallen von den Zehen und wachsen anschließend meist nicht in der gesunden Form nach. Vermutlich liegt die Ursache der SLO in einer Fehlreaktion des Immunsystems.
  • Wobbler-Syndrom: Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung mit Ursprung in der Halswirbelsäule, die zu typischen Bewegungsstörungen führt.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Bei dieser Hormonstörung produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Betroffene Hunde wirken oft müde und teilnahmslos, Haut und Fell können verändert sein.
  • Gutartige Hauttumore: SogenannteDermoidzysten können beim Rhodesian Ridgeback häufiger auftreten. Die Tumore können in tieferen Hautschichten sowie auch in der Nähe von Nervengewebe wachsen.

Um eventuell bestehende Gesundheitsprobleme beim Hund frühzeitig erkennen und behandeln zu können, sind regelmäßige tierärztliche Gesundheits-Check-Ups empfehlenswert.

Wo kann ich einen Rhodesian Ridgeback kaufen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn man einen Rhodesian Ridgeback kaufen möchte: Bei Rhodesian Ridgeback Züchter*innen, Rettungsorganisationen und unter Umständen kann man auch im Tierheim fündig werden. Bevor man sich zum Kauf eines Rhodesian Ridgebacks entscheidet, ist es ratsam, gründlich zu recherchieren, ob ein Hund aus einer verantwortungsbewussten Quelle stammt.

Rhodesian-Ridgeback-Züchter*in: Woran erkenne ich Seriosität?

Besuchen Sie unter Umständen mehrere Züchter*innen und achten Sie auf folgende Aspekte:

  • Dürfen Sie die Zuchtstätte besichtigen und sowohl Welpen, als auch deren Mutter in ihrem tatsächlichen Lebensraum ansehen?
  • Wirkt die Zuchtstätte sauber, machen die Tiere einen gesunden Eindruck und werden sie kompetent und liebevoll betreut?
  • Wirkt der Züchter oder die Züchterin offen und beantwortet bereitwillig Ihre Fragen? Werden auch Gegenfragen über die künftigen Lebensverhältnisse für den Hund gestellt?
  • Liegen Gesundheitspapiere vor, werden die Tiere tierärztlich betreut?
  • Lässt Ihnen der Züchter oder die Züchterin Zeit für eine Entscheidung?

Wenn Sie die Fragen mit Ja beantworten können, stehen die Chancen gut, dass Sie an eine zuverlässige Adresse geraten sind. Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl – haben Sie den Eindruck, dass etwas nicht stimmt, treten Sie lieber vom Kauf zurück.

Rhodesian Ridgeback-Welpen kaufen: Hier ist Vorsicht geboten!

Seien Sie vorsichtig bei Züchter*innen, die sich undurchsichtig geben, zum Beispiel, indem sie die Zuchtstätte nicht zeigen oder nur einzelne Tiere an dubiosen Orten anbieten. Auch bei häufigen Würfen, Unsauberkeit oder wenn die Tiere ungepflegt, matt oder gar krank wirken, heißt es: Finger weg! Unterstützen Sie niemals solche Händler*innen – auch nicht, wenn Sie Mitleid mit den Tieren haben! Besteht der Verdacht, dass die Tiere notleiden, verständigen Sie stattdessen lieber die Behörde (z. B. Veterinäramt).

Erziehung von Rhodesian Ridgeback-Welpen

Die Erziehung eines Rhodesian Ridgeback-Welpen erfordert Geduld, Konsequenz und eine liebevolle Führung. Frühe Sozialisierung und ein guter Grundgehorsam sind Schlüssel zum Erfolg. Setzen Sie erzieherisch auf positive Verstärkung, in der Regel zeigen sich damit bei dieser intelligenten Rasse schnell Erfolge. Einige Besitzer*innen entscheiden sich auch für eine Hundeschule, um ihrem Rhodesian Ridgeback den Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen, und um sich Tipps von Hundetrainer*innen einzuholen.

Welpenschule für Rhodesian Ridgebacks

Eine Welpenschule kann eine ausgezeichnete Möglichkeit sein, um Ihrem Rhodesian Ridgeback die Grundlagen der Erziehung und Sozialisation beizubringen. Achten Sie darauf, eine Schule zu wählen, die Erfahrung mit der Rasse hat und Methoden der positiven Verstärkung verwendet.

Weiterführende Informationen

Vetproduction GmbH
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin, Redaktionsleitung vetproduction GmbH
Datum: September 2023
Quellen:
Verband Deutscher Hundezüchter: www.vdh.de (Abruf: September 2023)
Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Thieme Verlag, 2017