Hunde-Agility ‒ Sport für Mensch und Tier

Hunde-Agility ‒ Sport für Mensch und Tier

Beim Hunde-Agility arbeiten Mensch und Tier gemeinsam im Team.
Foto: Pixabay.com

Sie sind mit Schwung ins neues Jahr gestartet und möchten Ihre guten Vorsätze wahr machen und mit Ihrem Hund sportlich in Bewegung kommen? Dann ist Agility vielleicht das Richtige!

Gute Vorsätze für das neue Jahr? Dazu zählen auch regelmäßige tierärztliche Check-Ups für Ihren Hund – warum hierfür eine Tierkrankenversicherung notwendig ist, und warum Sie diese am besten jetzt abschließen sollten, erfahren Sie hier!

Was ist Agility? Kurze Sprints, schnelle Wendungen und große Sprünge – beim Hundesport Agility laufen die tierischen Sportler durch einen Parcours mit zahlreichen Hindernissen.

Ursprünglich kommt dieser Hundesport aus England, doch mittlerweile erfreut er sich auch hier großer Beliebtheit und ist längst in zahlreichen Hundeschulen in Deutschland vertreten.

Was bringt Agility?

Hunde-Agility fordert Fitness, Ausdauer, Koordination und Konzentration des Hundes, doch auch Herrchen oder Frauchen muss bei dieser Sportart aktiv mitmachen und mitlaufen. Hunde-Agility ist deshalb ein wirkungsvolles Training für Tier und Mensch.

Das Zusammenspiel von Körper- und Kopfarbeit macht nicht nur fit, sondern auch großen Spaß – aber Vorsicht: einmal mit dem Hundesport angefangen, besteht akute Suchtgefahr!

Worauf kommt es beim Hunde-Agility an?

Beim Hunde-Agility arbeiten Mensch und Tier gemeinsam im Team. Mit Agility stärken Sie deshalb auch die persönliche Bindung zu Ihrem Hund. Der Lauf durch den Hindernis-Parcours des Agility-Sets erfordert einen guten Grundgehorsam des Tiers. Der Vierbeiner muss Hindernisse überspringen, überklettern, durchkriechen und manchmal dabei auch gleichzeitig Objekte apportieren. Bei vielen Übungen geht es hauptsächlich um den guten Gehorsam, bei einigen jedoch auch um den Mut und die Überwindung des Hundes, wenn er beispielsweise hohe Rampen erklimmen oder enge Tunnel durchkriechen muss.

Wie geht Agility?

Sie selbst sind bei dieser Art von Hundetraining immer mit dabei und stehen Ihrem Tier mit Sprachkommandos, aber vor allem auch durch eine deutliche Körpersprache zur Seite. Der Mensch führt den Hund durch den Agility-Parcours und folgt dabei so, dass er dem Tier den Weg weisen kann, ihm aber nicht bei seinem Training in die Quere kommt.

Welche Geräte gibt es beim Agility?

Bei dem Parcours gibt es verschiedene Arten von Agility-Geräten, die in beliebiger Reihenfolge angeordnet werden können:

  • Bei Kontaktzonen-Geräten handelt es sich um verschiedene Rampen, Wippen und Stege, die die Hunde rauf oder runter laufen oder balancieren müssen. Beginn und Ende des Laufstegs müssen dabei mindestens mit einer Pfote berührt werden.
  • Sprünge werden mit Hilfe von verschiedenen Stangenhalte-Systemen (ähnlich dem Pferdesport) und auch zum Beispiel mit Hilfe von Reifen durchgeführt.
  • Schläuche und Tunnel muss der Hund ohne Sichtkontakt zum Menschen alleine durchlaufen. Die festen oder weichen Röhren bestehen meist aus blickdichtem Stoff.
  • Beim Stangen-Slalom muss der Hund die Stangen im Zickzack durchlaufen, hier geht es um Schnelligkeit.

Für welche Rassen ist Agility geeignet?

Ob groß oder klein ‒ diese Hundesportart ist grundsätzlich für alle Hunderassen geeignet und bringt Mensch und Tier viel Spaß. Der Parcours ist je nach Größe des Hundes und seinen besonderen Fähigkeiten anpassbar.

Für kleine, wendige Hunde gibt es das sogenannte Mini-Agility mit zahlreichen Sprüngen für zackige Herausforderungen und viel Abwechslung beim Sport. Ältere Kandidaten versuchen sich eher in der Senioren-Klasse, bei der es weniger anspruchsvolle Hürden gibt und eher die Schnelligkeit entscheidet.

Welche Hunde können Agility machen?

Wichtig beim Hundesport Agility ist vor allem, dass Ihr Hund gesund ist. Für Tiere mit Erkrankungen des Bewegungsapparats wie zum Beispiel eine Hüftgelenkdysplasie (HD) oder Arthrose ist diese Art des Hundetrainings nicht geeignet. Auch Herz- und Kreislauf-Erkrankungen können bei diesem anstrengenden Hundesport ein Problem darstellen. Wenn Sie eine Hündin haben, die gerade trächtig ist, ist es ratsam, vor dem Ausüben des Hundesports tierärztlichen Rat einzuholen. Wettkämpfe sind in jedem Fall auch für säugende Hündinnen tabu.

Wenn Ihr Hund schon etwas älter ist oder wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Hund fit für Agility ist, befragen Sie zur Sicherzeit eine Tierärztin oder einen Tierarzt. In der Praxis lässt sich der Gesundheitszustand Ihres Hundes meist bereits in einer kurzen Untersuchung checken.

Welche Risiken gibt es beim Hunde-Agility?

Vielleicht fragen Sie sich: Ist Agility gut für Hunde? Die Antwort lautet: ja, wenn der Hundesport richtig und verantwortungsbewusst durchgeführt wird. Denn beim Hunde-Agility kann es durch die vielen Sprünge und das hohe Tempo unter Umständen auch zu Stürzen, Ausrutschern und somit in der Konsequenz zu Verletzungen des Hundes kommen.

Gerade am Anfang ist bei dem turbulenten Hundesport deshalb Vorsicht geboten. Bei Ausrutschern braucht Ihr Hund vielleicht auch eine kurze Aufmunterung durch ein Leckerli, um den Spaß am Sport nicht zu verlieren.

Wie auch wir Menschen, kann der Hund bei einer Überanstrengung im Hundesport am nächsten Tag an einem Muskelkater leiden. Dann helfen liebevolle Hundemassagen, den strapazierten Hundekörper zu entspannen und die Muskulatur wieder zu lockern.

Beim Agility zunächst klein anfangen

Wie fängt man am besten mit Agility an? Bei dem ersten Agility-Training sollte Ihr Hund bereits ausgewachsen sein. Er sollte unbedingt den Grundgehorsam beherrschen, da es beim Hunde-Agility vor allem auf eine gute Kommunikation zwischen Mensch und Tier ankommt. Viele Hundeschulen und Vereine bieten Schnupperkurse zum Ausprobieren an. Nehmen Sie dabei immer ausreichend Leckerlis für den Hund zur Belohnung und Motivation mit.

Bei den ersten Übungen sollten Sie nur langsam, mit niedrigen Hindernissen und leichten Koordinationsübungen anfangen. Um den Hund an die Agility-Geräte zu gewöhnen, können Sie den Parcours mit ihm zunächst kontrolliert an der Leine ablaufen. Bei Rampen und Erhöhungen sollten möglichst auf beiden Seiten Hilfspersonen anwesend sein, um den Hund gegebenenfalls schnell und sicher aufzufangen und so Verletzungen zu vermeiden.

Mit der Zeit wird Ihr Hund immer schneller und überwindet auch die Angst von schwierigeren Agility-Geräten. Dann können Sie den Parcours entsprechend anpassen und den Schwierigkeitsgrad weiter steigern. Achten Sie dabei aber immer darauf, Ihren Hund nicht zu überfordern und nicht zu drängen. Die Übungen sollten deshalb nicht zu lang sein und es ist immer wichtig, Pausen einzulegen.

Hunde-Agility in Turnieren und Wettkämpfen

Mittlerweile gibt es beim Agility viele nationale sowie internationale Wettkämpfe, bei denen sich die Hundehalterinnen und Hundehalter entweder im Duo mit dem Hund oder auch in Teams miteinander messen. Die Wettkämpfe verlaufen nach festen Regeln für verschiedene Hundegrößen und Leistungsklassen. Ein Parcours ist dabei immer zwischen 100 und 220 Meter lang und besteht aus 15 bis 22 Geräten mit mindestens sieben Hürden.

Bei Agility-Wettkämpfen geht es um Zeit und Fehlerlosigkeit. Der Hundeführer darf den Hund dabei nicht berühren, sondern nur über Kommandos oder Körpersprache führen. Anhalten ist verboten und auch ein Richtungswechsel des Tiers kann dazu führen, dass der Wettkampf vorbei ist. Dennoch ist Verbissenheit beim Agility fehl am Platz; es gilt auch hier das olympische Motto „Dabei sein ist alles!“. Wie auch im Training, steht dabei der Spaß von Zwei- und Vierbeiner immer im Vordergrund.

Weiterführende Informationen

Autor: Klaudia Fernowka, B.A., Nadine Lier
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2023
Quellen:
Deutscher Verein der Gebrauchshundsportvereine: Agility. http://www.dvg-hundesport.de/home/agility~8a8181bf1dfce6f4011dfd055eaa000f.de.html (Abruf: Januar 2023)
Mai, Sabine: Physiotherapie und Bewegungstraining für Hunde. Sonntag, Stuttgart 2015
Wolf, K.: Hunde – Spiel & Sport. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2009