Chihuahua: Kleiner Hund mit großer Persönlichkeit

Chihuahua: Kleiner Hund mit großer Persönlichkeit

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Tauchen Sie ein in die Welt des Chihuahuas – einer der kleinsten, aber zugleich einer der charismatischsten Hunderassen. Mit seiner spannenden Geschichte, die in den aztekischen Tempeln Mexikos beginnt, und seiner einzigartigen Persönlichkeit, erobert der Chihuahua die Herzen von Hundeliebhaber*innen im Sturm! Entdecken Sie den kleinen Hund mit der großen Persönlichkeit!

Geschichte und Herkunft des Chihuahuas

Der Chihuahua stammt ursprünglich aus Mexiko und wird oft als eine der ältesten Hunderassen der Neuen Welt betrachtet. Historische Hinweise, aus alten Gräbern und Abbildungen in antiken Wandgemälden, deuten darauf hin, dass bereits vor tausenden von Jahren bei den Tolteken Hunde existierten, die dem Chihuahua ähnelten. Nachdem die Azteken die Macht übernahmen, schätzten sie diese Hunde aufgrund ihrer spirituellen Bedeutung und glaubten, dass die Chihuahuas sowohl übernatürliche Kräfte besaßen als auch die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits führten.

Wie sieht ein Chihuahua aus?

Der Chihuahua ist ein winziger, aber gut proportionierter Hund. Er besitzt einen apfelförmigen Kopf, große, ausdrucksstarke Augen und besonders charakteristische große, stehende Ohren. Sein Körper ist kompakt, aber dennoch beweglich, was ihn zu einem agilen kleinen Begleiter macht.

Wie ist der Charakter des Chihuahuas?

Trotz seiner geringen Größe hat der Chihuahua eine große Persönlichkeit. Er ist lebhaft und sehr selbstbewusst, sogar gegenüber Artgenossen, die ein Vielfaches größer sind als er. Seinen Menschen begegnet er treu und loyal. Oftmals entwickeln Chihuahuas eine besonders enge Bindung zu einer Person und können gegenüber Fremden misstrauisch sein oder sogar territoriales Verhalten zeigen.

Ist ein Chihuahua ein Familienhund?

Chihuahuas können ausgezeichnete Familienhunde sein, vorausgesetzt, dass sie richtig behandelt werden. Sie eignen sich am besten für Familien mit älteren Kindern, die verstehen, wie man dem kleinen Hund Respekt entgegenbringt. Aufgrund der geringen Größe von Chihuahuas sind sie anfällig für Verletzungen, deshalb ist ein vorsichtiger Umgang geboten.

Ist ein Chihuahua ein Anfängerhund?

Ein Chihuahua kann durchaus für Anfänger*innen geeignet sein, es gilt jedoch, einige Faktoren bei dieser Rasse zu beachten. Als sehr kleiner Hund ist der Chihuahua in der Haltung unkompliziert und fühlt sich auch in einer kleinen Wohnung wohl. Auch die Pflege, insbesondere bei den kurzhaarigen Varianten, ist einfach und weniger zeitaufwendig als bei einigen anderen Rassen. Zudem haben Chihuahuas nicht denselben Bewegungsbedarf wie größere, energiereiche Hunde. Diese Aspekte machen es für Anfänger*innen leicht, einen Chihuahua zu halten.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Chihuahuas können stur und eigenwillig sein, was eine konsequente Erziehung von Anfang an erforderlich macht. Ohne diese können sie zu territorialen Verhaltensweisen neigen und sich manchmal auch aggressiv gegenüber Fremden und anderen Tieren zeigen. Ihre kleine Statur macht sie zudem anfällig für Verletzungen, was besondere Sorgfalt im Umgang mit diesem Hund erfordert. Hinzu kommt, dass Chihuahuas zu bestimmten gesundheitlichen Problemen neigen, wie Zahnprobleme oder eine Verrenkung der Knieschiebe (Patellaluxation).

Generell ist es für Anfänger*innen ratsam, sich im Vorfeld über die Rasse zu informieren. Wer sich für einen Chihuahua entschieden hat, tut gut daran, Zeit in seine Sozialisation und Erziehung zu investieren. Ein positiver, geduldiger Erziehungsstil ist hierbei der Schlüssel. Außerdem kann der Besuch einer Welpenschule sowohl für den Hund als auch für Besitzerin oder Besitzer sehr hilfreich sein.

Ist ein Chihuahua ein Kläffer?

Der Chihuahua ist für sein lebhaftes Bellen bekannt, was manche Leute als „Kläffen” bezeichnen. Diese Tendenz kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Chihuahuas verhalten sich häufig sehr territorial und bellen, um ihr Revier zu verteidigen oder um auf Eindringlinge oder Veränderungen in ihrer Umgebung aufmerksam zu machen. Manchmal suchen sie auch einfach nach Aufmerksamkeit oder reagieren auf ungewohnte oder beängstigende Geräusche und Situationen mit Bellen. In einigen Fällen kann auch Langeweile der Auslöser sein, insbesondere wenn sie nicht genügend geistige und körperliche Anregung erhalten.

Obwohl der Chihuahua von Natur aus vielleicht etwas „gesprächiger“ ist als einige andere Rassen, lässt sich übermäßiges Bellen durch konsequentes Training und eine angemessene Sozialisation meist in den Griff bekommen. Bellt ein Chihuahua dennoch auffallend viel, gilt es den Grund für das Bellen herauszufinden. Ein gelangweilter Chihuahua kann dann etwa von mehr Spielzeit oder geistigen Herausforderungen profitieren, während ein ängstlicher Chihuahua positive Erfahrungen braucht oder eine einfühlsame Gewöhnungsphase an eine neue Umgebung. Doch jeder Hund ist einzigartig. Während viele Chihuahuas tatsächlich gerne bellen, gibt es auch viele, die von Natur aus ruhiger sind.

Wie hält man einen Chihuahua gesund und fit?

Regelmäßige Tierarztbesuche sind für jeden Hund, so auch für den Chihuahua, ein Muss. Durch tierärztliche Kontrollen lässt sich bestimmten Erkrankungen vorgebeugen, Krankheitszustände können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine ausgewogene Ernährung, die dem Alter und der Aktivität des Chihuahuas entspricht, regelmäßige Bewegung und geistige Anregung sind ebenfalls wichtige gesundheitliche Aspekte.

Wie groß wird ein Chihuahua?

Der Chihuahua ist für seine geringe Größe bekannt. Im Allgemeinen erreichen Chihuahuas eine Schulterhöhe von etwa 15 bis 25 Zentimetern, wobei es natürlich immer individuelle Abweichungen geben kann. Es gibt sowohl kleinere als auch größere Exemplare dieser Rasse. Trotz ihrer Größe sind Chihuahuas oft sehr lebhaft und haben eine selbstbewusste Persönlichkeit. Sie benötigen natürlich genauso viel Aufmerksamkeit, Pflege und Training wie größere Hunderassen.

Wie viel wiegt ein Chihuahua?

Als eine der kleinsten Hunderassen der Welt, bringen erwachsene Chihuahuas gerade einmal zwischen einem und drei Kilogramm auf die Waage, wobei einige etwas darunter oder darüber liegen können. Trotz ihrer geringen Größe gilt es, ihr Gewicht im Auge zu behalten und Übergewicht zu vermeiden, da dies gesundheitliche Probleme verursachen kann. Wenn Sie bezüglich des Gewichts Ihres Chihuahuas unsicher sind, wenden Sie sich an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt.

Wie sieht das Fell aus?

Der Chihuahua kann in zwei unterschiedlichen Felltypen vorkommen: kurzhaarig und langhaarig.

Kurzhaariger Chihuahua:

Das Fell des kurzhaarigen Chihuahuas ist glatt und eng anliegend. Es hat einen glänzenden Schimmer und fühlt sich weich an. Dieser Typ benötigt im Vergleich zum langhaarigen Chihuahua weniger Fellpflege, sollte aber dennoch regelmäßig gebürstet werden, um abgestorbene Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern.

Langhaariger Chihuahua:

Das Fell des langhaarigen Chihuahuas ist weich, fein und kann leicht gewellt oder glatt sein. Es kann an den Ohren, dem Hals, den Beinen und dem Schwanz länger sein, wobei es eine Art „Mähne” um den Hals bildet. Der langhaarige Chihuahua erfordert intensivere Fellpflege als seine kurzhaarigen Artgenossen, um Verfilzungen und Verknotungen zu vermeiden.

Beide Felltypen können in einer Vielzahl von Farben und Mustern vorkommen, zum Beispiel in Schwarz, Weiß, Fawn (Rehbraun), Schokolade, Sable, Blau, dreifarbig und sogar Merle.

Unabhängig vom Felltyp ist es ratsam, die Ohren des Chihuahuas regelmäßig auf Sauberkeit zu überprüfen.

Wie viel Bewegung braucht ein Chihuahua?

Auch ein kleiner Hund wie der Chihuahua benötigt regelmäßige Bewegung, um fit und gesund zu bleiben. Kurze Spaziergänge kombiniert mit Spielzeiten zu Hause sind ideal.

Rassetypische Erkrankungen des Chihuahuas: Was Sie wissen sollten

Chihuahuas sind trotz ihrer geringen Größe recht robuste Tiere. Wie bei vielen Hunderassen, besteht auch beim Chihuahua ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen. Hier sind einige der gesundheitlichen Probleme, die bei Chihuahuas auftreten können:

Kniescheiben-Verrenkung (Patellaluxation): Das ist eine häufige Erkrankung bei kleineren Hunderassen. Dabei verschiebt sich die Kniescheibe (Patella) seitlich aus ihrer normalen Position. Das kann von gelegentlichen Verschiebungen bis zu dauerhaften Luxationen reichen. Ein typisches Symptom ist das Laufen auf drei Beinen, das heißt, das betroffene Bein wird für einige Meter nicht mehr aufgesetzt.

Unterzuckerung (Hypoglykämie): Niedriger Blutzucker kann bei jungen Chihuahuas und bei sehr kleinen Exemplaren dieser Rasse ein Problem sein. Anzeichen einer Hypoglykämie sind Zittern, Schwäche, Verwirrtheit und Ohnmacht.

Herzprobleme: Wie bei vielen kleineren Hunderassen, kommen auch bei Chihuahuas Herzerkrankungen, vor allem an den Herzklappen, vor.

Zahnprobleme: Aufgrund ihres kleinen Kiefers, stehen die Zähne bei Chihuahuas sehr eng, mitunter bestehen auch Zahnfehlstellungen. Die Selbstreinigung der Zähne ist dadurch erschwert, Zahnprobleme durch Plaque und Zahnstein sind entsprechend häufig und führen unbehandelt auch zum Zahnverlust. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und Zähneputzen helfen, die Zähne gesund zu halten.

Zusammenfallen der Luftröhre (Trachealkollaps): Dabei handelt es sich um eine Schwäche der Luftröhrenwände, die zu Husten und Atemnot führen kann.

„Wasserkopf“ (Hydrozephalus): Krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit in den Hirnkammern, die zu neurologischen Problemen führen können. Ein Hydrozephalus macht sich meist bei Chihuahua-Welpen bemerkbar, ein äußeres Anzeichen ist ein überproportional großer Kopf.

Augenprobleme: Aufgrund ihrer großen, hervorstehenden Augen sind Chihuahuas anfälliger für Augenverletzungen und -erkrankungen wie dem Grauen Start (Katarakt), einer Linsentrübung, oder eine bestimmte Erkrankung der Netzhaut, der sogenannten progressiven Netzhautatrophie.

Wo kann ich einen Chihuahua kaufen?

Wenn Sie einen Chihuahua kaufen möchten, gibt es verschiedene Optionen, von Züchter oder Züchterin, über Tierrettungsorganisationen bis zu Tierheimen – entscheidend ist dabei immer, eine verantwortungsbewusste Wahl zu treffen. Entscheiden Sie sich für ein Chihuahua aus einer Zucht, können Zuchtverbände anerkannte Züchterinnen und Züchter empfehlen.

Wenn es nicht unbedingt ein Chihuahua-Welpe sein muss, können Sie auch über Rettungsorganisationen und Tierheime fündig werden: Einem solchen Tier ein neues Zuhause zu schenken, kann sehr erfüllend sein. Die Hunde sind normalerweise bereits geimpft und kastriert sowie gesundheitlich durchgecheckt.

Achtung bei Online-Plattformen! Es gibt verschiedene Online-Plattformen, auf denen Welpen zum Verkauf angeboten werden. Hier ist meist Skepsis gefragt, denn es gibt viele unseriöse Anbieter*innen.

Generell ist es wichtig, genug Zeit in die Recherche zu investieren, um sicher zu sein, dass der Hund aus einer verantwortungsvollen Quelle stammt. Kaufen Sie niemals einen Hund aus einem emotionalen Impuls heraus, ohne gründliche Überlegungen, ob Sie der Verantwortung auch langfristig gerecht werden.

Chihuahua-Züchter*innen: Woran erkenne ich, ob sie seriös sind?

Um sicherzustellen, dass Sie einen gesunden und gut sozialisierten Chihuahua-Welpen erhalten, gilt es, eine seriöse Zucht ausfindig zu machen.

Ein seriöser Züchter oder eine Züchterin wird Ihnen bereitwillig alle Informationen über die Zucht, die Elterntiere und die Welpen geben. Er oder sie hat schließlich nichts zu verbergen und ist stolz auf seine Tätigkeit. Fragen Sie vor einem Kauf nach Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere. Verantwortungsbewusste Züchter*innen lassen regelmäßige tierärztliche Untersuchungen durchführen, um bekannte rassetypische Krankheiten auszuschließen. Achten Sie darauf, wo und wie die Welpen und die Mutter untergebracht sind. Sie sollten in einer sauberen, sicheren und liebevollen Umgebung leben. Idealerweise haben die Tiere Familienanschluss und leben mit dem Züchter oder der Züchterin im Haushalt: Dann stehen die Chancen gut, dass die Tiere gut sozialisiert und an den Umgang mit Menschen und anderen Tieren gewöhnt sind. Fragen Sie eventuell auch nach Referenzen von früheren Käufer*innen, die Sie kontaktieren können, um sich nach ihren Erfahrungen zu erkundigen.

Verwendet der Züchter oder die Züchterin einen Kaufvertrag, in dem Rechte und Pflichten beider Parteien klar festlegt sind? Ist darin auch eine Rücknahmegarantie enthalten, falls Sie den Welpen aus irgendeinem Grund nicht behalten können? Auch dies sind gute Zeichen.

Verantwortungsbewusste Anbieter*innen verkaufen keine Welpen, die jünger als acht Wochen sind. Auch dieses Alter gilt eigentlich als zu jung –  für eine gesunde Entwicklung sollte ein Welpe lieber zwölf Wochen alt sein, bevor er in seine neue Familie kommt.

Seien Sie skeptisch gegenüber Züchter*innen, die oft viele verschiedene Rassen oder ständig Welpen zum Verkauf anbieten.

Eine gute Züchterin beziehungsweise ein guter Züchter ist zudem bestrebt, Sie über die Rasse, ihre Bedürfnisse und potenzielle gesundheitliche Probleme zu informieren. Er oder sie wird auch nach Ihnen und Ihren Lebensumständen fragen, um sicherzustellen, dass der Welpe in ein passendes Zuhause kommt.

Manche fragen sich: Was kostet ein Chihuahua-Welpe? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Generell gilt aber: Seien Sie vorsichtig bei Schnäppchenpreisen! Ein niedriger Preis ist oft mit Mängeln bei Aufzucht oder der Gesundheitsvorsorge verbunden. Ein angemessener Preis spiegelt hingegen oft die Investition des Züchters beziehungsweise der Züchterin in Gesundheitschecks, Impfungen, Futter und weitere Kosten wider.

Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl – haben Sie den Eindruck, dass etwas nicht stimmt, nehmen Sie lieber Abstand vom Kauf.

Chihuahua-Welpen kaufen: Hier ist Vorsicht geboten!

Beim Kauf eines Hundes – ob Chihuahua oder eine andere Rasse – ist es wichtig, wachsam und gut informiert zu sein, um mögliche unethische Praktiken oder gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Hier sind einige Warnsignale, bei denen Sie skeptisch werden und von einem Kauf Abstand nehmen sollten:

  • Unklare Herkunft
  • Schlechte Lebensbedingungen
  • Keine medizinischen Unterlagen
  • Fehlende Transparenz
  • Druck zum Kauf
  • Auffallend niedriger Preis
  • Kein Interesse an Ihnen und dem neuen Zuhause des Hundes
  • Keine Garantien oder Rückgaberecht
  • Negative Bewertungen oder Referenzen

Erziehung von Chihuahua-Welpen und Welpenschule

Chihuahua-Welpen sind intelligent und lernwillig, benötigen jedoch eine konsequente Erziehung mit viel positiver Verstärkung. Eine Welpenschule ist eine großartige Möglichkeit, Ihrem Chihuahua die Grundlagen der Erziehung beizubringen, ihn gut mit Artgenossen zu sozialisieren und die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund zu stärken.

Weiterführende Informationen

Vetproduction GmbH
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin, Redaktionsleitung vetproduction GmbH
Datum: August 2023
Quellen:
Verband Deutscher Hundezüchter: www.vdh.de (Abruf: August 2023)
Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Thieme Verlag, 2017