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Wenn eine Scheinträchtigkeit beim Kaninchen öfter auftritt, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Foto: vetproduction
Scheinträchtigkeit beim Kaninchen ist ein Phänomen, das bei weiblichen, geschlechtsreifen Tieren vorkommen kann. Eine Scheinträchtigkeit ähnelt zunächst einer Schwangerschaft – doch ist das Kaninchen nicht befruchtet. Demnach wachsen auch keine Embryos im Bauch heran. Das Kaninchen beginnt bei einer Scheinträchtigkeit, Einstreu zu sammeln und baut daraus häufig auch ein Nest, das es gegen andere verteidigt.
Manchmal rupft sich ein scheinträchtiges Kaninchen Fell aus dem Bauch heraus, um damit das Nest auszupolstern. Auch verhält es sich mitunter aggressiv gegen Artgenossen und den Tierhalter. Einige Kaninchen verspritzen stark riechenden Urin, wenn sie scheinträchtig sind. Damit markieren sie einerseits ihr Revier und zeigen sich anderseits dominant. Oftmals ist die Scheinträchtigkeit nach etwa zwei Wochen vorbei und das Kaninchen erscheint dem Kaninchenbesitzer wieder „normal“. Bei häufigen Scheinträchtigkeiten kann eine Kastration des weiblichen Kaninchens sinnvoll sein.
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Eine Scheinträchtigkeit beim Kaninchen hat verschiedene Ursachen. Kaninchen haben einen anderen Hormonzyklus als Menschen. Zwar reifen regelmäßig in den Eierstöcken Follikel aus, welche die späteren Eizellen enthalten. Doch verläuft der Eisprung nur nach Bedarf. Bei Kaninchen löst also nicht (nur) die „innere Hormonuhr“ den Eisprung aus, sondern erst der Deckakt durch den Rammler. Äußere Einflüsse wie die Lichtdauer (Jahreszeiten) begünstigen den Eisprung und damit eine (Schein-)Trächtigkeit.
Ursachen einer Scheinträchtigkeit beim Kaninchen sind unter Anderem sogenannte sterile Deckakte. Das bedeutet, dass ein Rammler zwar das Weibchen begattet, jedoch nicht befruchtet. Lebt ein Kaninchen mit kastrierten Rammlern zusammen, können Scheinträchtigkeiten auftreten. Dabei kommt es beim weiblichen Kaninchen zum Eisprung. Die Eier bleiben aber unbefruchtet und nisten sich daher nicht in der Gebärmutter ein.
Obwohl Nachwuchs ausbleibt, produzieren die Follikel eine Zeit lang Trächtigkeitshormone (Progesteron). Das Kaninchen verhält sich unter dem Einfluss der Hormone ganz entsprechend so, als sei es trächtig. Auch Hormonstörungen beim weiblichen Kaninchen sind mögliche Ursachen einer Scheinträchtigkeit – diese können auch auf Erkrankungen der Geschlechtsorgane hindeuten. Verlängertes Tageslicht kann auch ohne den sterilen Deckakt zu einem Eisprung und somit einer Scheinträchtigkeit führen.
Eine Scheinträchtigkeit beim Kaninchen erkennt man anhand typischer Symptome:
Die typischen Symptome der Scheinträchtigkeit verschwinden oft bei den betroffenen Kaninchen nach einigen Tagen. Die Kaninchen vernachlässigen ihr gebautes Nest und wirken ruhiger. Eine Trächtigkeit dauert dagegen etwa einen Monat. Trächtige Kaninchen rupfen erst in den letzten Tagen der Trächtigkeit Fell für den Nestbau aus und zeigen außerdem meist einen dünnflüssigen Scheidenausfluss.
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