Hundekranken-Versicherung – welcher Versicherungsschutz sich lohnt

Hundekranken-Versicherung – welcher Versicherungsschutz sich lohnt

Viele Hundekrankheiten erfordern eine tierärztliche Behandlung. Lohnt sich eine Versicherung?

Hund und Tierärztin
Wenn Ihr Hund einmal krank wird, übernimmt die Hundekrankenversicherung die Behandlungskosten. Foto: vetproduction

Für die meisten Familien ist ihr Vierbeiner ein fester Bestandteil, um dessen Gesundheit und Wohlergehen sie sich nach Kräften bemühen. Doch auch bei idealer Fütterung, Zuwendung und Pflege lassen sich einige Gesundheitsprobleme kaum vermeiden.

So neigen Deutsche Schäferhunde beispielsweise zu Ellbogen- und Hüftgelenkdysplasie, Möpse leiden häufig unter dem brachycephalen Syndrom und selbst der fidelste Mischling kann im Alter eine Herzschwäche entwickeln.

Wie sinnvoll ist eine Krankenversicherung für den Hund?

Die meisten Hundekrankheiten erfordern früher oder später eine tierärztliche Behandlung. Bei einer chronischen Krankheit bedeutet das eventuell, dass Ihr Hund Medikamente braucht, die Monat für Monat Kosten verursachen. Eine Operation hinterlässt gegebenenfalls ein Loch von mehreren Tausend Euro auf einen Schlag im Portemonnaie.

Bereits Impfung, Entwurmung und Parasitenschutz gehen ins Geld, ganz zu schweigen von Verletzungen durch Unfälle. Eine Hundekranken-Versicherung ist somit doch eine sinnvolle Investition – oder?

Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung für den Hund?

Inzwischen gibt es mehrere Versicherungsgesellschaften, die eine Vollkrankenversicherung für Haustiere anbieten. Daneben gibt es weitere Versicherungsformen, die zum Beispiel nur OP-Versicherungen für den Hund im Angebot haben. Bei der vollen Hundekranken-Versicherung sind dagegen teilweise auch Vorsorgeleistungen wie Impfungen und Wurmkuren enthalten.

Dabei richten sich die monatlichen Beiträge (Prämien) für den zu versichernden Hund nach verschiedenen Kriterien:

  • Alter des Hundes: Wie beim Menschen, steigt beim Hund mit den Lebensjahren das Risiko einer Erkrankung. Arthrose (Gelenkverschleiß) und Grauer Star (Katarakt) beispielsweise sind auch bei Hunden typische Krankheiten des Alters. Manche Hundeversicherungen nehmen keine Hunde auf, die zum Beispiel älter als sieben Jahre sind.
  • Rasse des Hundes: Einige Hunderassen sind anfälliger für Erkrankungen als andere. Manche Tierkrankenversicherung unterscheidet zwischen kleinen und großen Mischlingen sowie verschiedenen Rassehunden. Gerade bei einem Rassehund kann es somit sinnvoll sein, sich verschiedene Angebote einzuholen.
  • Selbstbeteiligung: Je höher der Beitrag, den Sie bei einer Krankheit oder einem Unfall des Tieres selbst zu zahlen bereit sind, umso günstiger ist in der Regel der monatliche Beitrag. Bei den meisten Hundekrankenversicherungen liegt der Standard für die Selbstbeteiligung bei 20 Prozent.
  • Höchstgrenze: Unterschiede bei Tierversicherungen gibt es auch in der Höchstgrenze der Beträge, die erstattet werden. 

Welche Hundekranken-Versicherung ist nun sinnvoll?

Welche Krankenversicherung sich für Ihren Hund lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren wie seinem Alter und seiner Rasse ab. Wenn Sie einen älteren Hund oder einen als Listenhund („Kampfhund“) klassifizierten Vierbeiner haben, kann es sein, dass manche Versicherer ihn gar nicht erst aufnehmen. Am besten holen Sie sich Angebote von mehreren Anbietern ein oder befragen einen Online-Vergleichsrechner.

Wenn Sie allerdings mehrere Hunde halten – vor allem Rassehunde – schießen die Versicherungskosten schnell in ungeahnte Höhen, sodass Sie pro Jahr allein für die Hundekrankenversicherung über 1.000 Euro kalkulieren müssen. In dem Fall kann es sinnvoll sein, eher selbst ein „Hunde-Notfallpolster“ anzusparen.

Eine gute Alternative sind zudem spezielle Unfall- und OP-Versicherungen, die zwar keine Untersuchungs-, Vorsorge- und Medikamenten-Kosten tragen (Achtung: auch bei den Vollkrankenversicherungen kann es hier Einschränkungen geben!), aber dafür im Fall einer notwendigen Operation einspringen. Hier sind die Beiträge allgemein niedriger.

 

Weitere Informationen

Autor: Christina Trappe, B.A.
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: März 2022
Quellen:
Stiftung Warentest: Tierkrankenversicherung: https://www.test.de/thema/tierkrankenversicherung/ (Abruf: März 2022)
Verbraucherzentrale: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/krankenversicherungen-fuer-haustiere-sinnvoll-oder-ueberfluessig-10781 (Abruf: März 2022)
AGILA Haustierversicherung AG: Hundekrankenversicherung. www.agila.de (Abruf: März 2022)
Allianz: Tierkrankenversicherung. www.allianz.de (Abruf: März 2022)
Finanztest: Tierisch teuer. Krankenversicherung für Hunde und Katzen. (Abruf: März 2022)