Haustiere im Schlafzimmer – Gefahr durch Parasiten?

Haustiere im Schlafzimmer – Gefahr durch Parasiten?

Hund im Bett
Jeder dritte Hund darf im Bett schlafen. Umso wichtiger ist es, auf Hygiene und Parasiten-Prophylaxe zu achten. Foto: Pixabay.com

Jeder dritte Hund und jede zweite Katze dürfen bei Herrchen oder Frauchen im Bett schlafen. Wenn keine Allergie gegen Tierhaare besteht, sollen Haustiere im Schlafzimmer, Studien zufolge, sogar gesund sein. Doch wie sieht es mit der Übertragung von Parasiten aus? Wie vermeide ich, dass neben Hund und Katze auch Wurm, Floh und Zecke mit im Bett schlafen?

Haustiere im Schlafzimmer sind gesund

Die meisten Menschen schlafen besser, wenn ihr Haustier mit in ihrem Bett liegt. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Mayo-Schlafklinik. Umso weniger wundert es, dass hierzulande jeder dritte Hund und fast zwei Drittel der Katzen im Bett schlafen dürfen. Ein weiterer, nicht geringer Teil der Hunde und Katzen macht es sich in seinem Körbchen im Schlafzimmer neben dem Bett gemütlich.

Die Befragten fühlten sich mit dem Tier an ihrer Seite wohler, entspannter, sicherer und geborgener. Das Tier reduziert Stress, was sich günstig auf das Herz und den Blutdruck auswirkt. Außerdem fördert der Kontakt mit den Vierbeinern das Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte. Ein Haustier im Schlafzimmer wirke sich somit positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus, schlussfolgerten die Autoren der Studie.

Der Parasit schläft mit im Bett

Haustiere wie Hunde und Katzen sind aber auch mögliche Überträger von Parasiten. Sie können von Würmern, Flöhen und Zecken befallen sein und diese an den Menschen übertragen. Zoonosen nennen Medizinerinnen und Mediziner diese Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen übergehen können – und andersherum. Keine angenehme Vorstellung, das Bett mit gleich mehreren Tierchen zu teilen!

Was können Sie also tun, wenn Sie Ihrem Haustier erlauben möchten, im Bett zu schlafen, sich aber vor den Parasiten fürchten oder ekeln? Wie vermeiden Sie, dass Ihr Hund oder Ihre Katze von Parasiten befallen ist? Die Antworten lauten:

  • Regelmäßige Entwurmung oder Kotuntersuchung auf Würmer
  • Regelmäßige Floh-Prophylaxe oder Untersuchung auf Flöhe
  • Regelmäßige Zecken-Prophylaxe, Check auf Zecken und Zecken-Behandlung
  • Verstärkte Hygiene, zum Beispiel häufiges Waschen und Wechseln der Bettwäsche
  • Regelmäßiges Bürsten und ggf. Baden von Hund und Katze

Parasiten vorbeugen

Der Expertenrat zur Vorbeugung und Behandlung von Parasiten bei Haustieren, das European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (kurz ESCCAP), empfiehlt eine Basisvorsorge von Hunden und Katzen zum Schutz vor Würmern, Flöhen und Zecken. Unabhängig davon, ob Ihr Tier bei Ihnen im Bett schläft oder nicht, sollten Sie es regelmäßig auf Parasiten untersuchen und je nachdem, wie Sie das Tier halten und ernähren, auch vorbeugend gegen Würmer, Flöhe und Zecken behandeln.

Hunde und Katzen, die unter Aufsicht Auslauf sowie Kontakt zu anderen Tieren haben, werden eingestuft als Tiere mit einem durchschnittlichen Risiko für einen Parasiten-Befall. ESCCAP empfiehlt, diese Tiere vorbeugend ganzjährig lückenlos mit einem Anti-Floh-Präparat und einem Zeckenschutz-Mittel zu behandeln.

Saugen Sie zusätzlich täglich die Schlaf-, Liege- und Lieblingsplätze Ihres Tiers und waschen Sie sie zudem regelmäßig gründlich. Falls das Haustier im Bett schläft, schütteln Sie die Bettdecken gründlich aus und lüften Sie sie am besten draußen an der frischen Luft.

Außerdem rät ESCCAP, den Hund und die Katze viermal im Jahr zu entwurmen oder eine Kotuntersuchung auf Würmer vornehmen zu lassen. Falls ein Wurmbefall festgestellt wird, suchen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt auf und lassen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze mit einem Wurmmittel behandeln.

Falls Flöhe beim Hund oder bei der Katze diagnostiziert wurden, lassen Sie nicht nur das Tier behandeln. Bekämpfen Sie auch die Floheier, Flohlarven und Flohpuppen in der Umgebung mit entsprechenden Mitteln, die Sie von der Tierärztin oder dem Tierarzt erhalten.

Falls Sie Ihren Hund mit rohem Fleisch füttern (insbesondere mit Innereien wie Leber und Lunge), das zuvor nicht ausreichend erhitzt oder gefroren wurde, behandeln Sie ihn alle sechs Wochen mit einem Mittel gegen Bandwürmer.

Wann sollte ein Haustier nicht im Bett schlafen?

Wenn Sie sich wohl fühlen mit dem Hund oder der Katze im Bett und auf die Parasiten-Prophylaxe und Hygiene achten, spricht nichts dagegen, das Haustier mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Es gibt aber einige Gründe, wann ein Haustier nicht in Ihr Bett gehört:

  • Wenn Sie sich durch die Anwesenheit des Tieres gestört fühlen und schlecht schlafen, zum Beispiel, weil der Hund schnarcht, im Schlaf Bewegungen macht oder nachts im Schlafzimmer herumläuft.
  • Wenn Babys oder kleine Kinder im Bett schlafen. Lassen Sie Kleinkinder zudem nie alleine mit dem Hund oder der Katze!
    Wenn Sie unter einer Tierhaarallergie oder allergischem Asthma leiden.
  • Wenn Sie ein geschwächtes Immunsystem haben oder Medikamente einnehmen, die Ihr Immunsystem unterdrücken.
  • Wenn Sie ein Kleintier besitzen, zum Beispiel einen Hamster, ein Kaninchen oder ein Meerschweinchen: Diese Tiere sind meistens nicht völlig stubenrein und es besteht zudem die Gefahr, dass Sie die kleinen Wesen verletzen oder zerdrücken, wenn Sie sich im Schlaf bewegen.

Weiterführende Informationen

Autor: Redaktion vetproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: März 2023
Quellen:
GEO: Gehören Hund und Katze mit ins Bett? https://www.geo.de/natur/tierwelt/17517-rtkl-haustiere-gehoeren-hund-und-katze-mit-ins-bett (Abruf: März 2023)
ESCCAP Deutschland: Wie oft muss ich mein Tier entwurmen? http://www.esccap.de/ (Abruf: März 2023)
LR Online: https://www.lr-online.de/interview-mit_dr.-heidi-kuebler-duerfen-hund-und-katze-mit-ins-bett_-38038484.html (Abruf: März 2023)
Mayo Clinic Proceedings: A Pets in the bedroom a problem? https://www.mayoclinicproceedings.org/article/S0025-6196(15)00674-6/fulltext (Abruf: März 2023)