CBD für Tiere: Die wichtigsten Fragen zu CBD

CBD für Tiere: Die wichtigsten Fragen zu CBD

CBD kann bei Tieren unter anderem entspannend und krampflösend wirken. Foto: Pixabay.com

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol. Dabei handelt es sich um einen wirksamen Bestandteil der Hanfpflanze (Cannabis). Er kann zur Behandlung bestimmter Krankheiten und Beschwerden von Menschen und Tieren eingesetzt werden. Viele CBD-Produkte, wie CBD-Öl, sind im Handel frei verkäuflich. Doch worum handelt es sich dabei genau? Wie wirkt CBD – und wogegen? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Hier klären wir die wichtigsten Fragen zu CBD für Tiere.

Was ist CBD?

CBD oder Cannabidiol ist ein Bestandteil der weiblichen Hanfpflanze. Es ist nicht psychoaktiv wirksam, das heißt, es hat keine berauschende Wirkung. Anders als das THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol), einen weiteren Bestandteil von Hanf, der eine berauschende Wirkung hat.

Wie wirkt CBD für Tiere?

CBD bindet im Körper an sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren. Mediziner sprechen vom endogenen Cannabinoid-System (Endocannabinoid-System). Alle Säugetiere weisen ein solches Cannabinoid-System auf, also neben Tieren wie Hunden, Katzen oder Pferden auch der Mensch. Es gibt zwei Cannabinoid-Rezeptoren: CB1 und CB2.

Der Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1) findet sich vorwiegend im Gehirn und in den Nerven, der Cannabinoid-Rezeptor 2 (CB2) kommt vor allem in bestimmten Zellen des Immunsystems sowie in Knochenzellen vor. CBD kann an diese Rezeptoren andocken und so seine Wirkung entfalten.

Welche medizinischen Wirkungen hat CBD?

CBD-Produkte sind keine Medikamente, sondern sie zählen zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Aus diesem Grund dürfen die Hersteller keine Wirk- oder Heilversprechen machen. Somit lassen sich derzeit lediglich einige positive Auswirkungen von CBD auf den Körper und die Psyche beschreiben, die in Untersuchungen festgestellt oder von Tierhalterinnen und Tierhaltern beobachtet wurden.

Mögliche Wirkungen von CBD bei Tieren:

  • wirkt entspannend und krampflösend
  • reduziert Ängste und Stress
  • wirkt gegen Infektionen und Entzündungen
  • lindert Schmerzen
  • steigert die Beweglichkeit
  • wirkt sich positiv auf die Abwehrkräfte aus
  • lindert Übelkeit und Erbrechen
  • schützt das Nervengewebe
  • kann sich positiv auf die Verdauung auswirken

Ob CBD überdies unterstützend bei Krankheiten wie Arthrose und Epilepsie bei Tieren helfen kann, wird in Studien untersucht.

Bei welchen Tierarten kann CBD angewendet werden?

Grundsätzlich wirkt CBD bei allen Säugetieren, denn sie weisen alle ein sogenanntes endogenes Cannabinoid-System (Endocannabinoid-System) auf. CBD bindet an die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 und entfaltet so seine Wirkung.

Vögel und Fische besitzen ebenfalls ein Endocannabinoid-System, sodass auch bei ihnen CBD verabreicht werden kann. CBD-Produkte sind unter anderem erhältlich für Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Ratten.

Kann CBD auch bei Nutztieren helfen?

Wenngleich die Anwendung von CBD-Produkten bei Nutztieren noch nicht so verbreitet ist wie bei Haustieren und Kleintieren, so kann CBD auch bei Nutztieren wie Rindern, Schweinen, Schafen oder Ziegen gegeben werden. Eine Anwendungsmöglichkeit ist beispielsweise, Ängste und Stress zu reduzieren.

Wie soll CBD für Tiere dosiert werden?

Bei CBD-Produkten gibt es keine festgelegte Dosierungsempfehlung. Die CBD-Dosis richtet sich sowohl nach den Beschwerden des Tieres als auch nach ihrem Körpergewicht. Wenn Sie Ihrem Tier CBD verabreichen möchten, starten Sie am besten mit einer geringen Dosis: Falls Ihr Tier eine Unverträglichkeit zeigt, fällt diese möglichst schwach aus. Fangen Sie zum Beispiel mit einem Tropfen CBD-Öl an und steigern Sie die Dosis langsam auf etwa zwei bis drei Tropfen pro Tag.

Je kleiner Ihr Tier ist, desto zurückhaltender sollten Sie mit der Dosis sein. Fragen Sie die Tierärztin oder den Tierarzt, falls Sie bezüglich der Dosis unsicher sind.

Wie wird CBD-Öl Tieren verabreicht?

Achten Sie zunächst darauf, dass es sich um ein CBD-Öl für Tiere handelt, das zur Verabreichung ins Maul (oral) geeignet ist. Es handelt sich dann um ein Nahrungsergänzungsmittel. Dieses CBD-Öl können Sie am einfachsten auf das Futter oder auf ein Leckerli träufeln. Alternativ können Sie das Öl auch mit einer Pipette vorsichtig direkt ins Maul des Tieres verabreichen.  

Welche CBD-Nebenwirkungen können auftreten?

Nebenwirkungen von CBD-Produkten, wie CBD-Ölen, werden selten beobachtet, sind aber grundsätzlich – wie bei jedem Präparat – möglich. Mögliche CBD-Nebenwirkungen sind Durchfall, vermehrter Durst und vermehrtes Trinken, Müdigkeit und Schläfrigkeit, trockenes Maul, Blutdruck-Abfall, Schwindel, Kopfschmerzen und Appetit-Veränderungen (sowohl Appetit-Steigerung als auch Appetitlosigkeit). Wenn Sie bei Ihrem Tier Nebenwirkungen beobachten, wenden Sie sich bitte an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt.

Welche Tiere sollten kein CBD bekommen?

Grundsätzlich sollten Sie, wenn Ihr Tier Beschwerden hat, die Tierärztin oder den Tierarzt aufsuchen. Sie können die Ursache der Symptome ermitteln und ernste Erkrankungen ausschließen, die mit Medikamenten (z.B. Antibiotika) oder einer OP behandelt werden müssen. Greifen Sie also nicht vorschnell zur Selbstbehandlung Ihres Tieres!

Außerdem müssen Sie bei der Anwendung von CBD-Produkten darauf achten, ob es Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln gibt, die Ihr Tier einnimmt. Fragen Sie im Zweifel immer Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt! Vorsicht ist auch bei trächtigen Tieren geboten: Hier sollten keine CBD-Produkte gegeben werden.

Weitere Informationen

Autor: Redaktion vetproduction.de
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: November 2021
Quellen:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Cannabis als Medizin. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Cannabis/Hinweise_Aerzte/_node.html;jsessionid=86E108384149363080866F89ED737483.2_cid329 (Abruf: November 2021)
Nadig, Dr. med. vet. Alexandra: CBD-Öl in der Tiermedizin – Pharmakologie, Anwendung & Fallbeispiele. Veterinärspiegel, Ausgabe 28, 2018