Wie oft sollte man Hunde entwurmen? Der ESCCAP-Entwurmungstest gibt Auskunft!

Wie oft sollte man Hunde entwurmen? Der ESCCAP-Entwurmungstest gibt Auskunft!

Entwurmen Sie Ihren Hund nach seinem individuellen Risiko. Wie oft, erfahren Sie hier.
Hund auf Wiese. Foto: Pixabay.com
Hunde können Wurmeier auf ihren Ausflügen in Feld und Flur aufnehmen. Foto: Pixabay.com

Würmer sind nicht nur eine Gefahr für Hunde, sie können auch auf Menschen übertragen werden. Entwurmen Sie deshalb Ihren Hund je nach seinem individuellen Risiko!

Denn je nach Risiko sind Hunde unterschiedlich oft im Jahr zu entwurmen, um einen zuverlässigen Schutz vor Würmern zu gewährleisten.

Der Onlinetest von ESCCAP hilft Ihnen dabei, das Risiko bei Ihrem Hund einzuschätzen.

Wie gefährdet ist Ihr Hund?

Für Hundehalterinnen und Hundehalter ist es oft schwierig, selbst einzuschätzen, wie gefährdet ihr Hund ist. Um Ihnen einen besseren Überblick zu geben, hat ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) einen Entwurmungstest entwickelt.

Mit Fragen zu den Lebensumständen Ihres Hundes können Sie das individuelle Risiko Ihres Tieres ermitteln und eine unverbindliche Einschätzung erhalten, wie oft Ihr Hund parasitologisch untersucht bzw. entwurmt werden sollte. Auf Wunsch hat der Test eine praktische Erinnerungsfunktion, die Sie per E-Mail an die nächste Untersuchung/Entwurmung erinnert.

Sie haben nicht nur einen Hund, sondern auch eine Katze als Haustier? Da der ESCCAP-Entwurmungstest sowohl für Hunde als auch für Katzen entwickelt wurde, können Sie auch das individuelle Risiko Ihrer Katze bestimmen.

Hier geht es zum kostenfreien Entwurmungstest

Wie erkenne ich einen Wurmbefall beim Hund?

In der Regel ist ein Wurmbefall bei Hunden nur schwer erkennbar. Gerade für Band- und Spulwürmer treten sichtbare Symptome oft nur dann auf, wenn es sich um starke Infektionen handelt oder die Infektion bereits seit längerer Zeit besteht.

Anzeichen von Spulwürmern

Grundsätzlich ruft ein Befall mit Spulwürmern bei erwachsenen, gesunden Hunden selten Krankheitssymptome hervor. Welpen sowie alte und abwehrschwache Hunde jedoch erkranken mitunter schwer. Typisch sind Verdauungsstörungen wie Durchfall und Erbrechen, sowie ein schlechtes Allgemeinbefinden. Als gefürchtete Komplikation ist ein Darmverschluss möglich, der im schlimmsten Fall tödlich endet.

Doch so weit muss es nicht kommen: Die Ausscheidung von Spulwurmeiern und somit die Infektion mit Spulwürmern lassen sich über eine Kotuntersuchung nachweisen.

Anzeichen von Bandwürmern

Bei einem starken Befall mit Bandwürmern sind Verdauungsbeschwerden, Mangelversorgung, Lethargie und eine Anfälligkeit für Krankheiten, aber auch Verstopfung und ein Darmverschluss möglich.

Erkennen Sie flache, weißliche, teilweise auch bewegliche Gebilde im Kot, kann es sich hierbei um Bandwurmglieder handeln. Die hieraus freigesetzten Bandwurmeier lassen sich ebenfalls durch eine Kotuntersuchung nachweisen.

Allerdings bietet die Kotuntersuchung nicht immer einen sicheren Nachweis, da zum einen nur ausgewachsene Würmer Eier produzieren und zum anderen die Eier nicht kontinuierlich abgegeben werden. Daher kann das Testergebnis negativ sein, obwohl der Hund Würmer hat.

Welche Würmer kommen beim Hund am häufigsten vor?

Es gibt viele verschiedene Wurmarten, die Hunde befallen. Hierzulande treten vor allem Infektionen mit Spulwürmern und Bandwürmern auf.

Spulwürmer beim Hund

Spulwürmer sind weltweit verbreitet. Sie befallen nicht nur den Darm, sondern auch andere Organe (wie die Leber oder die Lunge). Hunde stecken sich unter anderem über die orale Aufnahme (über das Maul) der Eier von Spulwürmern an. Diese wurden von infizierten Tieren ausgeschieden, in ihnen muss sich in der Außenwelt allerdings zunächst noch eine infektiöse Larve entwickeln.

Hierzu sind mindestens eine Woche bis zwei Wochen nötig. Die Larven überleben in den Eiern dann allerdings sehr lange; mehrere Monate bis Jahre! Dadurch können sich Hunde praktisch überall mit Spulwürmern anstecken, vor allem auf Spielwiesen und an Orten, wo sich viele Tiere aufhalten.

Der Hund nimmt die Wurmeier beim Ablecken aus der Umgebung oder durch das Fressen von kontaminiertem Kot auf. Nach der Passage des Magens schlüpft die Larve und dringt in die Darmwand der Hunde ein. Mit dem Blut gelangt sie dann in die Leber sowie anschließend über das Herz zur Lunge, bevor sie über die Luftröhre zum Schlund transportiert und geschluckt wird.

Anschließend entwickeln sich dann im Darm des Tieres bis zu 20 Zentimeter lange, geschlechtsreife Spulwürmer. Ein Teil der Spulwurmlarven gelangt von der Lunge wieder in den Blutstrom und damit in andere Körperteile wie zum Beispiel die Muskulatur oder das Gesäuge.

Dort treten die Larven dann in ein Ruhestadium ein. Bei einer infizierten trächtigen Hündin werden sie dann reaktiviert und können über die Gebärmutter die ungeborenen Welpen anstecken oder später durch die Muttermilch auf diese übertragen werden.

Bandwürmer beim Hund

Wenn sich Würmer bestimmter Bandwurmarten in größerer Zahl im Darm ansiedeln, können sie ebenfalls zu Verdauungsproblemen und Mangelerscheinungen führen. Hunde infizieren sich mit Bandwürmern, wenn sie Beutetiere wie Mäuse fressen oder rohes Fleisch gefüttert bekommen, das mit Larvenstadien der Bandwürmer (Finnen) befallen ist.

Dies trifft so nicht auf den sogenannten Gurkenkern-Bandwurm zu, denn dieser nutzt Flöhe und Läuse als Zwischenwirt. Bei der Fellpflege verschluckt der Hund oder die Katze sie, woraufhin der Wurm in den Körper des Tieres gelangt, nach Verdauung des Zwischenwirts im Darm freigesetzt wird und sich zum erwachsenen Stadium entwickelt.

Die teilweise bis zu über einen Meter langen Würmer schnüren dann an ihrem Hinterende einzelne Glieder ab, in denen sich die infektiösen Wurmeier befinden. Mit dem Kot scheiden die infizierten Hunde und Katzen die diese Bandwurmglieder aus. Teilweise platzen sie jedoch bereits im Darm, sodass die Eier bereits dort freigesetzt werden.

Weiterführende Informationen
Autor: Torge Ropers, B.A.
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Februar 2022
Quellen:
ESCCAP e.V.: Wie oft muss ich mein Tier entwurmen? Aktuelle Empfehlungen zum Schutz vor Würmern. https://www.esccap.de/ (Abruf: Februar 2022)

Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018
Wiesner, Ekkehard; Ribbeck, Regine (Hrsg.): Lexikon der Veterinärmedizin. Enke Verlag 1999.