Gelenkschmerzen beim Hund

Gelenkschmerzen beim Hund

Gelenkuntersuchung beim Hund. Foto: vetproduction
Gelenkuntersuchung beim Hund. Foto: vetproduction

Definition:

Was sind Gelenkschmerzen beim Hund?

Gelenkschmerzen sind ein Symptom, dem unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können. Als Auslöser kommen vor allem eine Gelenkentzündung (Arthritis), Überlastung, altersbedingter Gelenkverschleiß (Arthrose), Übergewicht beim Hund sowie genetisch bedingte Gelenkfehlstellungen in Frage.

Ursachen:

Was sind die Ursachen von Gelenkschmerzen beim Hund?

Die Ursachen von Gelenkschmerzen beim Hund sind vielfältig. Manchmal handelt es sich um eine körperliche Überlastung, zum Beispiel nach sehr langen Spaziergängen. In anderen Fällen ist eine Krankheit die Ursache der Gelenkschmerzen. Übergewicht beim Hund begünstigt Gelenkbeschwerden und Gelenkschmerzen.

Mögliche Ursachen von Gelenkschmerzen beim Hund sind:

Symptome:

Wie äußern sich Gelenkschmerzen beim Hund?

Gelenkschmerzen beim Hund äußern sich in den meisten Fällen durch einen lahmenden Gang. Die weiteren Beschwerden hängen von der Ursache der Gelenkschmerzen ab. Je nach zugrunde liegender Krankheit kann der Hund weitere Symptome aufweisen.

Mögliche weitere Symptome bei Gelenkschmerzen beim Hund sind:

  • Fieber (z.B. bei einer Infektion durch Borrelien oder einer Wundinfektion)
  • Abgeschlagenheit
  • Schmerzen beim Berühren des betroffenen Gelenks
  • Gelenksteifigkeit (besonders nach längerem Liegen)
  • Gelenkschwellung
  • Unruhe

Bei Gelenkschmerzen beißen sich die betroffenen Hunde manchmal in das Gelenk. Einige Hunde mit Gelenkschmerzen verweigern die Bewegung und sind unwillig, Gassi zu gehen.

Diagnose:

Wie werden Gelenkschmerzen beim Hund diagnostiziert?

Tierärztinnen und Tierärzte diagnostizieren Gelenkschmerzen anhand der typischen Symptome. Bei der körperlichen Untersuchung schmerzt das betroffene Gelenk meist bei Berührung oder Bewegung. Zur Diagnose von Gelenkschäden (z.B. bei der Arthrose) eignet sich eine Röntgenuntersuchung.

In einigen Fällen sind weitere Untersuchungen sinnvoll, um die Diagnose der Gelenkschmerzen abzusichern. So kann die Tierärztin oder der Tierarzt beispielsweise eine Punktion des betroffenen Gelenks vornehmen, um durch die so entnommene Gelenkflüssigkeit Aufschluss über eine eventuelle Infektion zu bekommen.

Zusätzlich geben eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie), eine Computertomografie und eine Blutuntersuchung (z.B. auf Entzündungswerte) weitere Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung.

Behandlung:

Wie können Gelenkschmerzen beim Hund behandelt werden?

Die Behandlung von Gelenkschmerzen beim Hund richtet sich nach der Ursache der Erkrankung:

  • Bei einer bakteriellen Gelenkentzündung (Arthritis) beispielsweise erhält der Hund Antibiotika.
  • Leidet der Hund an einem fortschreitenden Gelenkverschleiß (Arthrose), helfen schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente gegen die Gelenkschmerzen.
  • Zusätzlich kann eine Krankengymnastik (Physiotherapie) sinnvoll sein, um die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Manchmal werden auch Mittel mit knorpelschützenden Wirkstoffen (sog. Chondroprotektiva) eingesetzt.
  • Liegt eine erblich bedingte Fehlstellung eines Gelenks vor, ist es oft möglich, diese operativ zu korrigieren.

Bei Ihrem Hund können Sie Gelenkschmerzen unterstützend behandeln, indem Sie darauf achten, Ihren Hund nicht zu überfordern. Lassen Sie ihn auch keine Treppen steigen oder hochspringen. Dies ist insbesondere wichtig bei Welpen und jungen Hunden, die sich noch im Wachstum befinden.

Kalte Umschläge und Kompressen helfen dem Hund bei akuten Gelenkentzündungen und Gelenkschmerzen. Bei verschleißbedingten Gelenkschmerzen achten Sie bitte darauf, Übergewicht bei Ihrem Hund zu vermeiden. Hat Ihr Hund starke Gelenkschmerzen, unternehmen Sie bitte keine ausgedehnten Spaziergänge mit ihm.

Prognose:

Wie ist die Prognose von Gelenkschmerzen beim Hund?

Wird eine akute Gelenkentzündung angemessen behandelt, lassen die Gelenkschmerzen beim Hund schnell nach. Anders verhält es sich bei einer verschleißbedingten Arthrose. Hier hängt die Prognose vor allem davon ab, wie weit die Schädigung der Gelenke fortgeschritten ist. Bei erblich bedingten Gelenkfehlbildungen kann es im späteren Verlauf zu einem Gelenkverschleiß beim Hund kommen.

Vorbeugen:

Wie kann man Gelenkschmerzen beim Hund vorbeugen?

Gelenkschmerzen beim Hund können Sie vorbeugen, indem Sie Ihren Hund bei Spaziergängen nicht überfordern und Übergewicht vermeiden. Gegen Zeckenbisse als Ursache von Gelenkschäden (Borreliose) haben sich spezielle Zecken-Halsbänder und sogenannte Spot-on-Präparate zum Aufträufeln auf das Fell des Hundes bewährt.

Wann zum Tierarzt?

Wann muss ich mit Gelenkschmerzen beim Hund zum Tierarzt?

Besteht der Verdacht auf Gelenkschmerzen beim Hund, ist es ratsam, möglichst zeitnah eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen und die Ursache der Gelenkschmerzen abklären zu lassen.

So kann frühzeitig eine Therapie eingeleitet werden. Außerdem lässt sich bei frühzeitiger Behandlung das Risiko von Spätschäden an den Gelenken und dauerhafte Gelenkschmerzen beim Hund mindern.

Weiterführende Informationen

Autor: Sandra Eggert
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Philipp A. Zimmermann
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2022
Quellen:
Fossum, T.: Chirurgie der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2020
Kohn, B. et al.: Praktikum der Hundeklinik, Enke, Stuttgart 2018

Wienrich, V.: Das große Buch der Hundekrankheiten. Müller Rüschlikon, Stuttgart 2016
Wiesner, E. et al.: Lexikon der Veterinärmedizin. Enke, Stuttgart 2000