Welches Obst ist für Hunde gesund und welches giftig?

Welches Obst ist für Hunde gesund und welches giftig?

Obst kann für Hunde gesund sein, manchmal ist es aber sogar giftig. Welches Obst dürfen Hunde essen?
Hund und Kind mit Kirschen (Foto: Pixabay.com)
Steinobst wie Kirschen ist für Hunde nicht geeignet. Foto: Pixabay.com

In der Frage, ob Obst als gesundheitsfördernde Ration in den Speiseplan von Tieren eingeplant werden kann, lässt sich schnell „auf den Hund kommen“. Viele Obstsorten versorgen des Menschen besten Freund mit Energie und Vitaminen. Es gibt jedoch auch schädliches oder gar giftiges Obst, das man kennen sollte. Erfahren Sie hier mehr.

Nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund ist eine gesunde Ernährung wichtig. Neben ausreichend Bewegung trägt Hundefutter dazu bei, dass die Tiere gesund und vital sind. Außerdem wirkt sie sich positiv auf die Lebenserwartung des Tieres aus. Daher haben sich verschiedene Trends, wie beispielsweise Barfen oder vegetarische Ernährung für den Hund, durchgesetzt.

Bei BARF bekommt der Vierbeiner ausschließlich Mahlzeiten aus rohem Fleisch und Knochen. Diese werden mit püriertem oder zerkleinertem Obst und Gemüse ergänzt, das teils roh, teils gegart ist. Hier gilt: Was der Mensch roh essen kann, kann auch der Hund roh essen. Andersherum versteht sich, dass beispielsweise Kartoffeln oder Reis vor dem Füttern zu kochen sind. Zwischen den Mahlzeiten eignet sich Obst hervorragend als Snack.

Welches Obst dürfen Hunde fressen?

Für Hunde sind viele Obstsorten gesund, denn sie sind wasserreich, gute Energiequellen und enthalten Vitamine. Diese fördern verschiedene Prozesse im Hundekörper und unterstützen die Abwehrkräfte. Der im Obst enthaltene Fruchtzucker hat einen großen Vorteil: Er führt nicht zu Übergewicht, Zahnstein oder Diabetes mellitus.

Liste mit gesundem Obst für Hunde:

  • Äpfel und Birnen

Äpfel sind reich an verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen sowie Pektin. Pektin ist ein Ballaststoff, der im Magen des Hundes nicht verdaut werden kann. Damit trägt er zur gesunden Darmflora bei und fördert die Verdauung.

Zusätzlich hat es eine wasserbindende Wirkung, wodurch sich Äpfel als Hausmittel bei an Durchfall erkrankten Hunden eignen. Auch Birnen sind verdauungsfördernd, denn sie unterstützen die natürliche Bewegung des Darms. Die enthaltenen Gerbstoffe mildern Magen-Darm-Entzündungen.

  • Ananas und Papaya

Die tropischen Früchte enthalten besondere Eiweißstrukturen, sogenannte Enzyme, die der körpereigenen Verdauung der Tiere zu Gute kommen. Die Enzyme wirken im Hundemagen unterstützend, wenn es an die Aufspaltung von Eiweißen aus der Nahrung geht. Zusätzlich stärkt enthaltenes Vitamin C die Abwehrkräfte Ihres Hundes.

  • Bananen

Bananen bringen neben vielen Nährstoffen viel Energie mit. Daher eignen sie sich besonders bei Tieren, die an Magen-Darm-Beschwerden leiden. Bei gesunden Hunden kann die vermehrte Gabe roher Bananen jedoch zu Verstopfung führen.

Für Dalmatiner und Englische Doggen sind Bananen weniger geeignet, denn sie enthalten viel Purin. Dies ist ein natürlicher Stoff, der zum Beispiel wichtiger Bestandteil der Erbinformation ist. Nehmen die Tiere zu viel Purin zu sich, wird es zu einem Stoffwechsel-Produkt umgewandelt, welches sie mit dem Urin ausscheiden. Dalmatiner haben allerdings einen Gendefekt, sodass dieser Prozess gestört ist. Dadurch scheiden die Tiere verstärkt für sie aggressive Harnsäure mit dem Urin aus, was zu Blasen- und Nierensteinen führen kann. Bananen sollten Sie bei den beiden Hunderassen daher gar nicht oder sehr wenig verfüttern.

  • Beeren: Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren

Die süßen Früchte sind auch für Hunde reinste Vitamin-Bomben, denn sie enthalten viel Vitamin C und Folsäure. Vitamin C unterstützt das Immunsystem der Tiere im Kampf gegen Krankheitserreger. Folsäure gehört zu den B-Vitaminen und spielt eine wichtige Rolle in Zellteilung und Zellwachstum. Zusätzlich enthalten Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren wertvolle Anthozyane. Dies sind spezielle Stoffe der Pflanze, die dem Schutz der Zellen vor oxidativem Stress dienen.

Grundsätzlich ist es ratsam, dass Sie Ihren Hund in Maßen mit Obst und mit sehr reifen Früchten füttern. Trocken- und Dörrobst eignet sich auch als gesunder Snack, allerdings nicht als regelmäßiges Leckerli. Fressen die Tiere zu viel Trockenobst, können sie Blähungen und Durchfall bekommen. Zusätzlich bringt es viel Energie, denn es enthält mehr Kalorien als frisches Obst. Haben Sie am besten auch ein Auge auf das Gewicht des Hundes, damit Ihr Vierbeiner nicht übergewichtig wird.

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Welches Obst dürfen Hunde nicht fressen?

Es gibt auch Obstsorten, bei denen es nicht empfehlenswert ist, sie an Hunde zu verfüttern. Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen gehören zu den Früchten, die die Tiere nur gelegentlich fressen sollten. Die Fruchthäute sind schwer verdaulich und können im Darm gären. Außerdem wirken sie abführend.

Seien Sie achtsam, wenn auf Ihrem Spazierweg Streuobst-Wiesen liegen: Schauen Sie, dass der Vierbeiner kein Fallobst frisst, das unter Umständen vergoren ist. Auch Pflaumen, Mirabellen und Zwetschgen enthalten unverdauliche harte Kerne, die zu Verstopfung führen können. Außerdem sind auch hier schädliche Cyan- und Blausäure-Verbindungen enthalten.

Weitere für Hunde nicht geeignete Obstsorten und Nüsse:

  • Zitrusfrüchte sind zwar optimale Vitamin-C-Quellen, enthalten jedoch sehr viel Säure. Hunde mit Übersäuerungsproblemen neigen daher dazu, von Zitrusfrüchten Magen-Darm-Beschwerden zu bekommen.
  • Absolut nicht für Hunde geeignet sind Trauben und Rosinen. Hunde, die die Früchte in großen Mengen gefressen haben, zeigen häufig Vergiftungserscheinungen: Sie müssen sich erbrechen und sind sehr träge. Außerdem besteht die Gefahr, dass ihre Nieren versagen. In dieser Situation ist es ratsam, schnell eine Tierarzt-Praxis oder Tierklinik aufzusuchen.
  • Auch Macadamia-Nüsse sind für die Vierbeiner schädlich und lösen ebenfalls Vergiftungssymptome aus. Mandeln, vor allem Bittermandeln, enthalten Bitterstoffe und gesundheitsschädigende Blausäure.
  • Avocados eignen sich ebenfalls nicht als Snack für Hunde. Sie enthalten den Pflanzen-Wirkstoff Persin und führen bei vielen Vierbeinern zu Herzschäden, die sich nicht behandeln lassen. Der hohe Fettgehalt beeinträchtigt zudem die Verdauung und führt zu Magen-Darm-Beschwerden.

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Weitere Informationen

Autorin: Julia Wette, M. Sc. Biologie
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich: www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: Juli 2022)
Dillitzer, N.: Tierärztliche Ernährungsberatung. Diätetik und Fütterung von Hunden, Katzen, Reptilien. 2012
Behling, G.: Frisches Futter für ein langes Hundeleben. Kynos, Nerdlen/Daun 2010
Meyer H., Zentek J.: Ernährung des Hundes. Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke, Stuttgart 2010
Schäfer, S. L., Messika, B.R.: B.A.R.F – Artgerechte Rohernährung für Hunde. Kynos, Nerdlen/Daun 2010