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Fertagyl® ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel für Rinder und Kaninchen, das zur Verbesserung der Fruchtbarkeit sowie zur Auslösung des Eisprungs (Ovulation) eingesetzt wird. Fertagyl® ist als Injektionslösung unter dem Namen Fertagyl® 0,1 mg/ml im Handel.
Fertagyl® enthält den Wirkstoff Gonadorelin. Die Substanz ist ein künstlich hergestellter Arzneistoff, der mit dem natürlichen Gonadotropin-Releasing-Hormon identisch ist. Beide Substanzen leiten die fruchtbaren Tage ein, indem sie bestimmte Hormone freisetzen, die die Eibläschen, die sogenannten Ovarialfollikel, reifen lassen und den Eisprung auslösen.
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1 ml der Fertagyl®-Injektionslösung enthält 0,1 mg des Wirkstoffs Gonadorelin.
Der Tierarzt verordnet Fertagyl® bei:
Zu beachten ist, dass das Arzneimittel Fertagyl® nicht die Ursachen, sondern lediglich die Symptome einer Fruchtbarkeitsstörung behandelt.
Das künstlich hergestellte Gonadorelin wirkt identisch mit dem natürlichen Gonadotropin-Releasing-Hormon. Dieses wird im Hypothalamus gebildet, einem Abschnitt des Zwischenhirns, der die automatisch ablaufenden Vorgänge im Körper wie den Blutdruck steuert. Sowohl der Wirkstoff Gonadorelin als auch das Gonadotropin-Releasing-Hormon bewirken im Hypophysen-Vorderlappen, einem Teil der Hirnanhangdrüse im Gehirn, die Ausschüttung der Hormone LH und FSH. FSH ist die Abkürzung für Follikel Stimulierendes Hormon. Es führt zum Eizellenwachstum im Eierstock sowie zur Eizellenreifung. Das Luteinisierende Hormon (LH) fördert den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers.
Fertagyl® darf nicht angewendet werden bei:
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Fertagyl® wird intramuskulär, das heißt in den Muskel, injiziert. Folgende Dosierungen werden vom Hersteller empfohlen:
Verabreichung von Fertagyl® beim Kaninchen:
Um einen Eisprung auszulösen, wird eine Dosis von 0,02 mg Gonadorelin pro Kaninchen empfohlen. Dies entspricht einer Menge von 0,2 ml Fertagyl®, die einmalig zum Zeitpunkt der Besamung beziehungsweise Belegung injiziert wird.
Verabreichung von Fertagyl® beim Rind:
Es müssen keine Wartezeiten eingehalten werden. Sowohl das Fleisch als auch die Milch des Tieres können nach der Gabe von Fertagyl® zur Lebensmittel-Gewinnung verwendet werden.
Die Anwendung von Fertagyl® kann zu Zyklusstörungen beim Rind bzw. beim Kaninchen führen.
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an Ihren Tierarzt oder Apotheker!
Autor: Dr. Silke Kerscher-Hack, Apothekerin
Datum: November 2014
Quellen:
MSD Tiergesundheit: Information über Fertagyl®
http://www.msd-tiergesundheit.de/products/fertagyl/fertagyl.aspx (Abruf: November 2014)
University of Zurich. Institute of Veterinary Pharmacology and Toxicology:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/04000000/00046011.01?inhalt_c.htm (Abruf: November 2014)
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