Keime in Pfützen – Vorsicht beim Hundespaziergang

Keime in Pfützen – Vorsicht beim Hundespaziergang

In Pfützen lauern Gesundheitsgefahren für Hunde (Foto: Pixabay.com)

Viele Hunde trinken gerne aus Pfützen, um ihren Durst zu stillen. Doch in dem abgestandenen Regenwasser lauern Gefahren für die Gesundheit des Hundes. Bakterien und andere Keime können zu akuten Beschwerden und langfristigen gesundheitlichen Schäden führen. Vermeiden Sie daher nach Möglichkeit, dass Ihr Hund beim Gassigehen aus Pfützen trinkt!

Bakterien und andere Keime im Pfützenwasser

In Pfützen finden sich in der Regel eine Reihe von Krankheitserregern. Sie gelangen dort meist über die Ausscheidungen (vor allem den Urin) anderer Tiere, zum Beispiel von Mäusen, Ratten und Igeln, hinein.

Es handelt sich um Parasiten und Wurmeier, die zu akuten Beschwerden wie Unwohlsein, Erbrechen und Durchfall beim Hund führen können. Zudem besteht die Gefahr, dass sich auch potenziell lebensbedrohliche Keime im Pfützenwasser befinden. Hierzu zählen vor allem die Leptospiren – die Erreger der Infektionskrankheit Leptospirose.

Leptospiren in Pfützen

Leptospiren sind schraubenförmige, bis zu 20 Mikrometer große Bakterien. Sie fühlen sich vor allem in feuchtem, lauwarmem Wasser wohl – also in Pfützen, Tümpeln und Teichen. Mäuse, Ratten und Igel sind sogenannte Wirte und können diese Bakterien ausscheiden – auch wenn sie selbst nicht an der Leptospirose erkranken.

Trinkt der Hund nun dieses mit Leptospiren verunreinigte Wasser, kann er sich infizieren und an Leptospirose erkranken. Typische Symptome der Leptospirose sind:

  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit, Futterverweigerung
  • Austrocknung (Dehydratation)
  • Durchfall (Diarrhö)
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Fieber
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Häufiges Wasserlassen
  • Husten
  • Atemnot

Unbehandelt kann es zu einem Leber- und Nierenversagen kommen und schlimmstenfalls zum Tod des Hundes führen. Deshalb ist es wichtig, dass der Hund frühzeitig tierärztlich mit Antibiotika behandelt wird. Dann hat er gute Chancen, wieder gesund zu werden.

Eine Impfung kann vor einer Leptospirose schützen. Die Impfung zielt auf zwei wichtige Erregerstämme ab. Es sind allerdings insgesamt über 250 Erregerstämme bekannt, von denen zehn für Hunde bedeutsam sind. Den Hund also gar nicht erst aus Pfützen trinken zu lassen, ist ein wichtiger Schutz vor Leptospirose.

Weitere Gesundheitsrisiken für Hunde in Pfützen

Neben Keimen, die Krankheiten wie die Leptospirose beim Hund verursachen können, lauern weitere Gefahren in Pfützen. So kann es vorkommen, dass sich in den Pfützen im Bereich von parkenden Autos Motoren-Öl oder Frostschutz-Mittel befindet – beides hochgiftig für Hunde!

Seien Sie deshalb bei jedem Gassigang wachsam und halten Sie Ihren Hund davon ab, wenn er aus einer Pfütze trinken möchte. Egal, ob Krankheitserreger oder giftige Substanzen: Für die Gesundheit Ihres Hundes kann das Trinken aus Pfützen gefährlich werden. Nehmen Sie lieber immer etwas frisches Wasser in einer Hunde-Trinkflasche oder einem Reise-Napf mit, wenn Sie länger mit dem Hund unterwegs sind!

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. med. Martin Waitz
Datum: Juni 2023
Quellen:
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): Leptospirose. https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/bakterielle_pilzinfektionen/leptospirose/index.htm (Abruf: Juni 2023)
European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP): Parasiten. https://www.esccap.de/parasiten/ (Abruf: Juni 2023)
Fressnapf-Magazin: Warum Dein Hund nicht aus Pfützen trinken sollte. https://www.fressnapf.de/magazin/hund/news/warum-dein-hund-nicht-aus-pfuetzen-trinken-sollte/ (Abruf: Juni 2023)
GEO: Warum Hunde nicht aus Pfützen trinken sollten. https://www.geo.de/natur/tierwelt/warum-hunde-nicht-aus-pfuetzen-trinken-sollten-32944374.html (Abruf: Juni 2023)