Immer wieder finden Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer bei Spaziergängen mit ihren Vierbeinern sogenannte Giftköder. Hierbei handelt es sich in der Regel um mit Gift oder scharfen Gegenständen versehene Nahrungsmittel wie zum Beispiel Wurst, Brotteig oder Hundefutter.
Neben diesen und weiteren für den Hund attraktiven Lebensmitteln dient in manchen Fällen auch Hundespielzeug als Lockmittel. Generell können die Köder überall ausgelegt sein, wobei vor allem an Hundewiesen, öffentlichen Grünflächen und Spazierwegen besondere Vorsicht gilt. Doch wie erkennt man Giftköder?
Giftköder können unterschiedlich aussehen
Häufig sind die Giftköder mit Unkrautvernichter, Frostschutzmittel, Rattengift, Schneckenkorn oder anderen schädlichen Substanzen versehen. Auch werden teilweise scharfe Gegenstände wie Rasierklingen oder Glassplitter in die Lebensmittel oder Spielzeuge gegeben, welche zu schweren inneren Verletzungen führen können.
Bei der Masse an möglichen zusammengestellten Ködern lässt sich letztendlich keine pauschale Aussage darüber machen, wie Giftköder explizit aussehen. Generell gilt: Kontrollieren Sie jedes Ihnen unbekannte Lebensmittel und Spielzeug, mit dem Ihr Hund in Kontakt kommt.
Wie können Sie Ihren Hund schützen?
Um den Kontakt des Hundes mit Giftködern weitestgehend zu vermeiden, lassen Sie das Tier beim Spaziergang nicht aus den Augen. Hundespielzeug und Nahrungsmittel, die Sie an Wanderwegen und im Gebüsch finden, sind generell vom Tier fernzuhalten.
Schutz vor Giftködern bietet in erster Linie eine gute Erziehung des Hundes: Er sollte auf Ihr Kommando das gefundene Fressen fallen lassen und zu Ihnen zurückkehren. Am sichersten ist es allerdings, wenn Sie Ihren Hund an der Leine führen. So können Sie im Notfall den Hund daran hindern, einen Giftköder zu fressen.
Zusätzlich verschafft das Internet vorab Informationen über das lokale Aufkommen von Giftködern: Das Giftköder-Radar zum Beispiel gibt an, an welchen Orten in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz gefährliche Lockmittel gemeldet wurden. Bestimmte Gefahrenzonen können Sie somit meiden. Falls Sie selbst solche Köder finden, können Sie dies ebenfalls auf der Seite melden.
Für Hundehalterinnen und Hundehalter, die viel unterwegs sind oder sich kurzfristig vor Spaziergängen über die Gefahrenlage in ihrer Umgebung informieren möchten, bietet sich die App des Giftköder-Radars an. Aller Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz, lässt es sich nicht immer verhindern, dass ein Hund einen Giftköder frisst. Wie verhält man sich also im Notfall?
Die Tierarzt-Praxis ist die erste Anlaufstelle
Sollte Ihr Hund letztlich doch vergiftetes oder mit spitzen Gegenständen versehenes Fressen geschluckt haben, ist sofort eine Tierarzt-Praxis oder Tierklinik aufzusuchen. Dass Ihr Hund Gift gefressen hat, bemerken Sie an typischen Symptomen.
Häufige Symptome bei Vergiftungen und inneren Verletzungen sind:
- Durchfall
- Erbrechen
- Atembeschwerden
- Erweiterte Pupillen
- Krämpfe
- Muskelzittern
- Unregelmäßiger / schneller Puls
- Bewusstlosigkeit
Versuchen Sie aber niemals selbst, Ihren Hund zum Erbrechen zu bringen! Sie könnten dadurch weitere Verletzungen verursachen! Packen Sie nach Möglichkeit die gefundenen Giftköder ein und nehmen Sie sie mit in die Tierarzt-Praxis. Die Tierärztin oder der Tierarzt kann im besten Fall die beigesetzten Giftstoffe identifizieren und das Tier gezielt behandeln.
Weitere Informationen
Autorin: Maja Wellenberg
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. Philipp A. Zimmermann
Datum der letzten Aktualisierung: November 2021
Quellen:
http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/giftkoeder-praevention (Abruf: November 2021)
https://www.giftkoeder-radar.com/ (Abruf: November 2021)
Informationen der toxikologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar: www.toxinfo.org (Abruf: November 2021)
Kohn, B. et al.: Praktikum der Hundeklinik, Enke, Stuttgart 2017
Sigrist, N.: Notfallmedizin für Hund und Katze. Enke, 2017
Löscher, W. et al: Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin. Enke, 2016