Kniescheiben-Verrenkung (Patella-Luxation) beim Hund – Was tun?
Diagnose:

Wie wird eine Kniescheiben-Verrenkung (Patella-Luxation) beim Hund diagnostiziert?
Um eine Kniescheiben-Verrenkung beim Hund zu diagnostizieren, untersucht die Tierärztin oder der Tierarzt zunächst das betroffene Kniegelenk. Eine Röntgen-Untersuchung des Kniegelenks gibt Aufschluss darüber, wie stark die Kniescheibe verrenkt und ob umliegendes Gewebe beteiligt ist.
Tierärztinnen und Tierärzte unterscheiden vier Schweregrade der Kniescheiben-Verrenkung beim Hund:
- Grad 1: Die Kniescheibe springt nur selten aus der Gelenkführung und gelangt von alleine wieder in ihre richtige Position. Das Knie des Hundes weist ansonsten keine Auffälligkeiten auf.
- Grad 2: Die Kniescheibe rutscht aus ihrer Führung, wenn man mit sie mit den Fingern zur Seite schiebt oder wenn das Knie gebeugt wird. Sie bleibt solange verrenkt, bis sie von Hand oder durch Streckung des Kniegelenks in ihre korrekte Position zurückspringt.
- Grad 3: Die Kniescheibe ist meistens verrenkt. Sie lässt sich zwar bei gestrecktem Bein von Hand zurückschieben, verrenkt sich beim Laufen jedoch stets erneut.
- Grad 4: Die Kniescheibe des Hundes ist dauerhaft verrenkt und lässt sich auch nicht per Hand einrenken.
Behandlung:
Wie kann eine Kniescheiben-Verrenkung (Patella-Luxation) beim Hund behandelt werden?
Eine leichte Kniescheiben-Verrenkung beim Hund lässt sich in der Regel gut ohne eine Operation (konservativ) behandeln. Hierzu gehören das Einrenken per Hand und die Stabilisierung des Kniegelenks, etwa mithilfe einer speziellen Schiene. Dies sollte nur durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt erfolgen, da man selbst den Hund verletzen könnte.
Springt die Kniescheibe immer wieder heraus, ist eine Operation des Hundes sinnvoll, um Gelenkschäden zu vermeiden. Ziel einer Operation ist es, die Kniescheibe wieder in ihre Ausgangsposition zu bringen und dort zu stabilisieren. Dabei kommen verschiedene Operationstechniken zum Einsatz.
Nach dem operativen Eingriff muss das Knie des Hundes für etwa sechs Wochen geschont werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keine Treppen steigt und möglichst nicht wild herumtobt. Gegen Schmerzen helfen tierärztlich verordnete Schmerztabletten. Geben Sie Ihrem Hund aber bitte keine Schmerztabletten, die für Menschen zugelassen sind, sie können dem Tier schaden!
Zusätzlich gibt es Medikamente, die den Kniegelenk-Knorpel aufbauen und schützen. Sprechen Sie hierzu Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt an. Ergänzend dazu empfiehlt sich eine Physiotherapie, damit das Knie des Hundes beweglich bleibt.
Prognose:
Wie ist die Prognose bei einer Kniescheiben-Verrenkung (Patella-Luxation) beim Hund?
Die Prognose einer Kniescheiben-Verrenkung beim Hund richtet sich nach dem individuellen Schweregrad. Kniescheiben-Verrenkungen der Grade 1 bis 3 haben bei entsprechender Therapie eine gute Prognose, während die Prognose bei einer Patella-Luxation Grad 4 schlechter ausfällt.
Ein früher Behandlungsbeginn der Patella-Luxation verbessert die Prognose. Generell ist die Prognose einer Kniescheiben-Verrenkung bei kleineren Hunderassen günstiger als bei großen Hunden. Mitunter stellen sich Besitzer*innen nach einer Operation die Frage: „Wie lange dauert die Heilung nach einer Patella-Luxation beim Hund?“ Wichtig ist, dass das Knie des Hundes während der Heilungsphase geschont wird. Nach etwa zehn Tagen ist die Wundnaht normalerweise verheilt.
Lesen Sie jetzt weiter in diesem Artikel:
- 1Definition, Ursachen, Symptome
- 2Diagnose, Behandlung, Prognose
- 3Vorbeugen, Wann zum Tierarzt, Quellen