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Husten beim Hund ist nicht immer ein Anzeichen für eine Erkrankung, denn Husten ist ein Schutzreflex. Bei gesunden Hunden dient er dazu, die Atemwege zu reinigen und zum Beispiel von eingeatmeten Schmutzteilchen, reizenden Stoffen oder Schleim zu befreien. Allerdings kann Husten beim Hund auch auf eine Erkrankung der Atemwege hinweisen.
Manche Tierbesitzer verwechseln Husten beim Hund mit Würgen oder starkem Hecheln. Wenn ein Hund stark hustet, kann es vorkommen, dass er sich anschließend erbricht. Weitere Beschwerden, die bei Husten beim Hund auftreten können, sind zum Beispiel starkes Speicheln, Müdigkeit, Unruhe (vor allem nachts) und Schwierigkeiten beim Atmen. Manchmal ist der Hund außerdem heiser und seine Lymphknoten in den Kieferwinkeln sind angeschwollen. Schwerer Husten beim Hund, der mit Atemnot verbunden ist, kann zu einer sogenannten Zyanose führen. Dabei sind Haut und Schleimhäute durch einen zu geringen Sauerstoffgehalt im Blut bläulich verfärbt.
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Der Tierarzt unterscheidet produktiven Husten von unproduktivem (trockenem) Husten beim Hund. Trockener Husten wird auch als Reizhusten bezeichnet. Bei produktivem Husten hustet der Hund ein schleimiges Sekret aus. Dieses kann klar, grün-gelb oder rot-braun verfärbt sein. Husten beim Hund kann außerdem akut (vorübergehend) oder chronisch (langanhaltend) auftreten. Chronischer Husten beim Hund liegt vor, wenn der Hund länger als drei Wochen hustet.
Husten beim Hund kann vielfältige Ursachen haben – nicht immer muss eine Erkrankung dahinterstecken, wenn ein Hund nur gelegentlich hustet. Der natürliche Hustenreflex tritt zum Beispiel auf, wenn der Hund Schmutzteilchen oder andere Fremdkörper einatmet. Erkrankungen, die zu Husten beim Hund führen können, sind zum Beispiel:
Husten beim Hund, der nur gelegentlich auftritt, muss nicht immer behandelt werden. Häufig ist eine zu trockene Atemluft Auslöser von Hustenreiz. Hier hilft es bereits, die Raumluft ein wenig zu befeuchten. Wenn der Hund hustet, um seine Atemwege zu reinigen, ist das normal. Bei größeren Fremdkörpern kann es allerdings vorkommen, dass der Hustenreflex nicht ausreicht, um ihn aus den Atemwegen zu entfernen. Dann ist es dringend ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, der den Fremdkörper und damit den Hustenreiz beseitigt.
Hinter dem Husten können sich aber auch andere Erkrankungen des Hundes, etwa eine Herzerkrankung, verbergen. Durch eine verminderte Herzleistung ist der Blutfluss zwischen Lunge und Herzen gestört und es kommt zu einem Rückstau von Flüssigkeit in die Lunge. Der Tierarzt kann durch eine gründliche Untersuchung die Art der Herzerkrankung genau eingrenzen und diese mit entsprechenden Medikamenten behandeln.
Ist eine Allergie oder allergisches Asthma die Ursache von Husten beim Hund, ist es wichtig, das auslösende Allergen zu meiden. Gegebenenfalls können zusätzlich Medikamente wie Antiallergika (Antihistaminika), entzündungshemmende und/oder bronchienerweiternde Wirkstoffe sinnvoll sein.
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Je nachdem, ob trockener oder produktiver Husten beim Hund vorliegt, stehen dem Tierarzt außerdem Hustenlöser (Expektoranzien, Mukolytika) oder Hustenstiller (Antitussiva) zur Verfügung. Diese Medikamente bekämpfen allerdings nicht die Ursachen, sondern die Symptome von Husten beim Hund und sind daher nur begrenzt empfehlenswert.
Bei Fehlbildungen oder Tumoren kann manchmal eine Operation notwendig sein, um Husten beim Hund dauerhaft zu behandeln. Sind Infektionen die Ursache dafür, dass ein Hund hustet, wählt der Tierarzt entsprechende Medikamente aus. Bei bakteriellen Infektionen der Atemwege helfen zum Beispiel Antibiotika.
Weitere, ausführliche Informationen zum Thema finden Sie auch in unserem Text Zwingerhusten beim Hund.
Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum: Oktober 2012
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2018
Quellen:
Kohn, B. et al.: Praktikum der Hundeklinik. Enke, Stuttgart 2018
Nolte, I. et al.: Praxisleitfaden Hund und Katze. Schlütersche, Hannover 2013
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