Zecken bei der Katze

Zecken bei der Katze

Im Gras lauern zecken auf die Katze. Foto: Pixabay.com
Im Gras lauern Zecken auf die Katze. Foto: Pixabay.com

Definition:

Was sind Zecken bei der Katze?

Zecken sind wenige Millimeter große Parasiten, die an Katzen und anderen Tieren Blut saugen. Die Zecken krabbeln zunächst einige Zeit auf der Katze herum, um dann durch die Haut zu stechen. Je nach Zeckenart dauert es zwei bis zehn Tage, bis sich die Zecke mit Blut vollgesogen hat.

Viele Menschen halten Zecken für blutsaugende Insekten, Zecken gehören aber zu den Spinnentieren.

Die häufigste Zeckenart, die Katzen befällt, ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Je nach Verbreitungsgebiet kommen weitere Zeckenarten bei Katzen vor.

Ursachen:

Was sind die Ursachen von Zecken bei der Katze?

Zecken leben in Wäldern, auf Gräsern und in Gebüschen. Katzen mit Freigang haben also immer ein Risiko, sich mit Zecken zu infizieren. Die Zecken werden ab einer Temperatur von sieben Grad Celsius aktiv. Am häufigsten können sich daher Katzen in den Monaten zwischen März und November Zecken zuziehen.

Manche Zeckenarten lassen sich aus Gebüschen auf die Katze fallen. Andere Arten klettern aktiv ins Fell der Katze und suchen nach einer geeigneten Stelle, um leicht in die Haut zu stechen.

Zecken können auch von anderen Haustieren auf Katzen übertragen werden, dies kommt aber eher selten vor. Zecken befallen somit Katzen und Menschen auf die gleiche Weise.

Symptome:

Wie äußern sich Zecken bei der Katze?

Wird eine Katze von einer einzelnen Zecke befallen, hat dieser Zeckenstich selbst meistens keine schweren Folgen. An der Einstichstelle kann es zu einer leichten Entzündung kommen, die in der Regel von alleine wieder abklingt. Wird die Katze von sehr vielen Zecken befallen, kann dies zu einer Blutarmut (Anämie) führen.

Zecken fungieren auch als Krankheitsüberträger, was besonders für Menschen und Hunde von Bedeutung ist. Bei Katzen hingegen sind durch Zecken übertragene Erkrankungen wie Anaplasmose, Babesiose und Ehrlichiose zwar beschrieben. Sie kommen jedoch sehr selten vor, sodass diese hierzulande für Katzen so gut wie keine Rolle spielen.

Diagnose:

Wie werden Zecken bei der Katze diagnostiziert?

Sie können in der Regel selbst feststellen, ob Ihre Katze von Zecken befallen ist. Besonders häufig saugen die Zecken an dünn behaarten Körperstellen, wie Kopf, Ohren, den Innenseiten der Vorder- und Hintergliedmaßen und an der Brust.

Nachdem sie sich mit Blut vollgesogen haben, werden die Zecken bis zu einem Zentimeter groß und sind dann leicht zu erkennen. Suchen Sie das Fell Ihrer Katze daher regelmäßig gründlich nach Zecken ab.

Die Larven der Zecken sind im dichten Fell der Katze manchmal schwierig zu finden. Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um Zecken oder andere Parasiten handelt, suchen Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt auf.

Behandlung:

Wie können Zecken bei der Katze behandelt werden?

Sollte Ihre Katze von einzelnen Zecken befallen sein, können Sie die Zecken mit einer Zeckenzange oder Zeckenpinzette selbst entfernen. Fassen Sie dazu die Zecke nahe an der Haut und versuchen Sie, die Zecke gerade heraus von der Einstichstelle wegzuziehen.

Entfernen Sie die Zecke nicht mit den Fingern! Verwenden Sie außerdem keine „Hausmittel“ gegen Zecken, wie Klebstoff, Nagellack oder Öl.

Nachdem Sie die Zecke entfernt haben, können Sie die Katze mit einem Anti-Zecken-Mittel (Akarizid) behandeln. Möglicherweise befinden sich auf der Katze noch Zeckenlarven, die Sie mit bloßem Auge nicht sehen.

Prognose:

Wie ist die Prognose, wenn die Katze Zecken hat?

Ein Zeckenbefall bei der Katze hat eine sehr gute Prognose. Bei den meisten Katzen treten keine oder nur harmlose Hautreaktionen nach einem Zeckenstich auf. Wenn Katzen Zecken ins Haus einschleppen, besteht allerdings das Risiko, dass sie auf den Menschen übergehen.

Katzen werden häufig vom Gemeinen Holzbock befallen – ist diese Zeckenart mit bestimmten Erregern infiziert, kann sie Erkrankungen, wie die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auf den Menschen übertragen.

Vorbeugen:

Wie kann man Zecken bei der Katze vorbeugen?

Zecken bei der Katze können Sie zum größten Teil vorbeugen. Wenn Ihre Katze Freigang oder Kontakt zu anderen Tieren hat, ist es ratsam, sie vorbeugend mit einem Zeckenschutz-Präparat zu behandeln. Dies sollten Sie während der Zeckensaison sowie auch in milden Wintern regelmäßig und gemäß den Empfehlungen tun, damit Ihre Katze lückenlos vor Zecken geschützt ist.

Schützt ein Zeckenschutz-Präparat laut Hersteller für zehn Wochen, ist es empfehlenswert, das Mittel nach zehn Wochen erneut bei der Katze aufzutragen. Verwenden Sie ausschließlich Präparate, die für Katzen zugelassen sind!

Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden und weder Zugang ins Freie noch Kontakt zu anderen Tieren haben, weisen nur ein sehr geringes Risiko für einen Zeckenstich auf. Die vorbeugende Anwendung eines Zeckenschutz-Präparats ist bei diesen Katzen nicht zwingend notwendig.

Wann zum Tierarzt?

Ist es bei einer Katze mit Zecken wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen?

Einzelne Zecken können Sie in der Regel selbst mit einer Zeckenzange oder Zeckenpinzette entfernen. Ist Ihre Katze stärker von Zecken befallen oder entzündet sich die Einstichstelle (erscheint sie gerötet, erwärmt, geschwollen oder schmerzt sie), suchen Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt auf.

Auch wenn Sie unsicher sind, ob es sich um Zecken oder etwas anderes (andere Parasiten, einen Knoten oder Ähnliches) handelt, fragen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt um Rat.

Weiterführende Informationen

Autor: Regina Linnertz
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Februar 2022
Quellen:
ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) Deutschland e.V.: www.esccap.de (Abruf: Februar 2022)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Rand, J.: Praxishandbuch der Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009
Schnieder, T.: Veterinärmedizinische Parasitologie. Parey, Stuttgart 2006