Salmonellose beim Vogel

Salmonellose beim Vogel

Taube
Salmonellen werden über infiziertes Futter, andere Tiere oder durch erkrankte Menschen auf den Vogel übertragen. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Salmonellose beim Vogel?

Bei einer Salmonellose handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit Salmonellen. Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien.

Sie lösen unterschiedliche Symptome aus. Zu den Hauptmerkmalen einer Salmonellose zählen Durchfall und ein geschwächtes Allgemeinbefinden.

Die Salmonellose zählt zu den sogenannten Zoonosen. Sie kann vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für eine Salmonellose beim Vogel?

Die Ursachen einer Salmonellose beim Vogel sind stäbchenförmige Bakterien, die sogenannten Salmonellen (z.B. Salmonella typhimurium oder Salmonella enteritidis).

Sie werden zum Beispiel über infiziertes Futter, andere Tiere oder durch erkrankte Menschen übertragen. Häufig schleppen Dauerausscheider – infizierte Vögel, die meist keine Symptome zeigen – die Erreger in einen Bestand ein.

Einige Salmonellen-Arten beim Vogel sind auch für den Menschen ansteckend.

Symptome:

Wie äußert sich eine Salmonellose beim Vogel?

Eine Salmonellose beim Vogel ruft unterschiedliche Symptome hervor. In der Regel ist das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt und der Vogel leidet unter Durchfall. Salmonellen können die Darmwand durchdringen und sich so in verschiedenen Organen und Gelenken ansiedeln. Vielfach leiden Vögel mit Salmonellose deshalb auch unter Entzündungen der Augen oder Gelenke. Bei Graupapageien ist oftmals die Haut entzündet.

Des Weiteren kann bei einer Salmonellose das Zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) betroffen sein, sodass der Vogel zum Beispiel lahmt oder Sehstörungen hat. Sittiche verdrehen häufig den Kopf.

Auch gesteigerter Durst und vermehrtes Urinieren sind mögliche Symptome einer Salmonellose. Mitunter sterben betroffene Vögel ganz plötzlich, bei anderen wiederum verläuft die Erkrankung chronisch.

Diagnose:

Vogelkot
Bei einer Salmonellose müssen Käfige und Zubehör wie Tränken und Sitzstangen gründlich desinfiziert werden. Foto: vetproduction

Wie wird eine Salmonellose beim Vogel diagnostiziert?

Symptome wie ein schlechter Allgemeinzustand des Vogels und Durchfall geben erste Hinweise auf eine Infektionskrankheit. Lassen sich zudem in mehreren Kotuntersuchungen Salmonellen nachweisen, ist die Diagnose der Salmonellose sehr wahrscheinlich.

Salmonellen können jedoch den Darm des Vogels passieren, ohne Schaden anzurichten. Mit einer Röntgen-Untersuchung lässt sich erkennen, ob Gelenke oder Organe des Vogels betroffen sind. Ist dies der Fall, entnimmt die Tierärztin oder der Tierarzt eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem entsprechenden Gelenk oder Organ und lässt sie auf Salmonellen untersuchen. Weist das Probenmaterial Salmonellen auf, gilt die Diagnose als gesichert.

Behandlung:

Wie kann eine Salmonellose beim Vogel behandelt werden?

In der Regel behandeln Tierärztinnen und Tierärzte eine Salmonellose beim Vogel mit Antibiotika. Sie töten die Bakterien ab. Zusätzlich werden die Symptome wie der Durchfall behandelt. Hat der Vogel viel Flüssigkeit und Salze verloren, erhält er eine Infusion.

Salmonellen sind hoch ansteckend: Es empfiehlt sich, das erkrankte Tier von anderen Vögeln zu trennen, um zu verhindern, dass sich die Bakterien ausbreiten. Käfige und Zubehör wie Tränken, Sitzstangen etc. müssen gründlich desinfiziert und der Bodenbelag unbedingt ausgetauscht werden.

Der Vogel gilt als geheilt, wenn sich in mehreren Kotproben nacheinander (im Abstand mehrerer Wochen) keine Salmonellen mehr nachweisen lassen.

Prognose:

Wie ist die Prognose einer Salmonellose beim Vogel?

Die Prognose einer Salmonellose beim Vogel hängt unter anderem vom Allgemeinzustand des Tieres und von der Schwere der Infektion ab. Bei frühzeitigem Beginn der Therapie ist die Prognose gut. Salmonellen sind jedoch hartnäckig, in einigen Fällen sind die Vögel trotz Antibiotika nicht erregerfrei, und die Erkrankung wird chronisch.

Bei Vögeln, bei denen die Salmonellose auch das Zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) in Mitleidenschaft gezogen hat, ist die Prognose eher ungünstig. Einige Vögel, bei denen die Gelenke betroffen sind, behalten Spätschäden zurück und sind beispielsweise in ihren Bewegungen eingeschränkt.

Vorbeugen:

Wie kann man einer Salmonellose beim Vogel vorbeugen?

Einer Salmonellose beim Vogel lässt sich nur bedingt vorbeugen. Neue und vor allem importierte Vögel sollten zunächst unter Quarantäne gehalten werden, um zu verhindern, dass sich bestehende Bestände mit möglichen Infektionskrankheiten wie einer Salmonellose anstecken.

Hygienische Haltungsbedingungen schützen ebenfalls vor der Übertragung von Infektionen. Weiterhin sollten bereits mit Salmonellen infizierte Vögel unbedingt von den übrigen getrennt werden.

Wann zum Tierarzt?

Muss ein Vogel mit einer Salmonellose zum Tierarzt?

Eine Salmonellose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in schweren Fällen für den Vogel lebensbedrohlich ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Ihr Vogel unter Symptomen wie Durchfall oder einem schlechten Allgemeinzustand leidet.

Einige Salmonellen infizieren auch den Menschen. Besprechen Sie daher mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt alle erforderlichen Hygienemaßnahmen.

Weiterführende Informationen

Autor: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: März 2022
Quellen:
Pschyrembel Online. Walter de Gruyter (Abruf: März 2022)
Gabrisch, K. et al.: Krankheiten der Heimtiere. Schlütersche, 2014
Kaleta, E.F., Krautwald-Junghanns, M.-E. (Hrsg.): Kompendium der Ziervogelkrankheiten. Schlütersche, Hannover 2011
Pees, M.: Leitsymptome bei Papageien und Sittichen. Enke, 2010