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Vögel, die Kontakt zu Artgenossen haben, rupfen sich seltener die Federn aus. Hier gesunde Vögel im Affen- und Vogelpark Eckenhagen. Foto: vetproduction
Als Federrupfen beim Vogel bezeichnet man das Rupfen des Gefieders. Je nachdem, ob sich der Vogel die Federn selbst ausrupft oder einem Artgenossen, unterscheidet man zwischen Selbstrupfen und Fremdrupfen. Federrupfen ist eine der häufigsten Verhaltensstörungen bei Ziervögeln.
Federrupfen beim Vogel ist eine Verhaltensauffälligkeit, die mehrere Ursachen haben kann. Ziervögel sind intelligente Tiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Sie brauchen daher den Kontakt zu Artgenossen. In isolierter Einzelhaltung ohne soziale Kontakte fängt der Vogel schnell an, sich zu langweilen. Dies kann zur Folge haben, dass er seinen Putztrieb verstärkt, um sich zu beschäftigen. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, kann sich aus dem gesteigerten Putztrieb ein Putzzwang entwickeln. Dabei putzt sich der Vogel wund und beginnt, sich die Federn auszureißen.
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Doch nicht nur Einzelhaltung kann Federrupfen beim Vogel hervorrufen. Auch ungünstige Paarkonstellationen, zum Beispiel gleichgeschlechtliche Paare, artfremde Tiere sowie die Kombination aus einem geschlechtsreifen Tier mit einem noch nicht geschlechtsreifen Jungtier, können beim Vogel Stress auslösen und somit zu Federrupfen führen.
Weitere Ursachen für Federrupfen beim Vogel sind zum Beispiel:
Neben den aufgeführten Faktoren gibt es weitere, nicht psychisch bedingte Ursachen für Federrupfen beim Vogel, beispielsweise bakterielle Infektionen, Pilzbefall oder Allergien.
Das Federrupfen beim Vogel äußert sich durch angeknabberte, abgeknickte, ausgerissene Federn und kahle Stellen im Gefieder. Häufig sind auch abgebrochene Federreste sichtbar. Neben den Schwung- und Schwanzfedern sind vor allem die Bereiche an Bauch, Brust und an den Beinen betroffen. Da sich der Vogel in den meisten Fällen selbst die Federn rupft, sind die Federn rund um den Kopf intakt. Lediglich beim Fremdrupfen durch einen anderen Vogel kann es zu kahlen Stellen am Kopf kommen.
Eine Nebenerscheinung des Federrupfens beim Vogel sind kleine Hautverletzungen, die auch bluten können. Wenn über die offenen Stellen Krankheitserreger in die Haut eindringen, können Hautinfektionen die Folge sein. Das wiederum verstärkt den Putztrieb des Vogels, sodass er sein Gefieder noch intensiver putzt – es entsteht ein Kreislauf. Bei lang anhaltendem und immer wiederkehrendem Federrupfen können zudem die Federfollikel, also die Stellen in der Haut, aus denen die Federn wachsen, dauerhaft geschädigt sein, sodass keine Federn mehr nachwachsen.
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