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Die Hufrehe (medizinisch Pododermatitis diffusa aseptica oder Morbus apparatus suspensorii ossis ungularis) ist eine Entzündung der Huflederhaut. Die Erkrankung verursacht starke Schmerzen und ist für das Pferd sehr belastend. Eine Rehe ist aufgrund der Schmerzhaftigkeit ein Notfall und muss umgehend behandelt werden. Pferdebesitzerinnen und -besitzer sollten bei den ersten Anzeichen daher einen Tierarzt oder eine Tierärztin verständigen. Nimmt ein Pferd beispielsweise immer wieder einen der Hufe hoch und setzt ihn wieder ab, kann dies ein erster Hinweis auf den Beginn der Huflederhautentzündung sein. Das Tier versucht dadurch, das betroffene Bein zu entlasten.
Nicht immer ist die Hufrehe allerdings anfangs leicht zu erkennen. So sollen Ponys etwa in der Regel weniger Beschwerden zeigen als Großpferde. Weitere Symptome einer Entzündung der Huflederhaut ist ein “klammer” Gang des Tieres, besonders, wenn es auf hartem Untergrund geführt wird. Oft ist der vordere Hufteil von der Entzündung betroffen. Der Bereich um die Huflederhaut schwillt an, und Flüssigkeit tritt aus. Da die umgebende Hufkapsel nicht nachgeben kann, tritt ein starker Schmerz auf. Später dehnt sich die Hufrehe mitunter auf die Seitenbereiche des Hufs und die Sohle aus. Meistens tritt die Erkrankung an beiden Hufen der Vorderbeine auf, seltener sind alle vier Hufe betroffen. Ist die Entzündung der Huflederhaut sehr ausgeprägt, kann es auch zum Durchbruch der Hufbeinspitze oder zum Ausschuhen kommen. Um eine ausgeprägte Erkrankung zu verhindern ist es wichtig, die Anzeichen eine Hufrehe frühzeitig zu erkennen.
Es gibt verschiedene Formen der Hufrehe, mit jeweils unterschiedlicher Ursache. Während die Ursache der sogenannten endotoxischen Hufrehe zum Beispiel Infektionskrankheiten sind, kann eine Überlastung des Hufs die Ursache einer mechanischen Hufrehe sein. Ein häufiger Auslöser der Erkrankung ist zudem eine fehlerhafte Fütterung, etwa ein zu hoher Anteil an Kohlenhydraten in der Ernährung, zu viel frisches Gras oder Heu mit einem hohen Fruktangehalt. Auch Giftpflanzen im Futter oder auf der Weide können eine Hufrehe auslösen. Zudem haben übergewichtige Pferde ein höheres Risiko, an einer Hufrehe zu erkranken. Die Symptome der Rehe sind bei allen Formen letztlich ähnlich: Das Pferd lahmt und nimmt häufig eine Schonhaltung ein, um den schmerzenden Huf oder die betroffenen Hufe zu entlasten. Auch die sogenannte Trachtenfußung, bei der das Pferd zunächst mit dem hinteren Teil der Hufe – den sogenannten Trachten – auftritt, gehört zu den typischen Symptomen der Hufrehe.
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Der Tierarzt diagnostiziert die Hufrehe anhand der Beschwerden wie Lahmen, Schmerzen (insbesondere bei Wendungen), gegebenenfalls den stark pulsierenden Mittelfuß-Arterien und mithilfe einer Röntgenaufnahme. Im Röntgenbild wird sichtbar, ob das Hufbein eingeknickt ist. Ist dies der Fall, handelt es sich bereits um eine chronische Hufrehe. Die Behandlung der Erkrankung umfasst zum einen das Kühlen des Hufs sowie orthopädische Maßnahmen wie Gipsverbände oder Hufschuhe, um die betroffenen Hufe zu entlasten, zum anderen Medikamente, insbesondere die Gabe von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Wirkstoffen.
Die Ursache für die Entzündung der Huflederhaut kann unterschiedlich sein:
Endotoxische Hufrehe:
Hufrehe durch unangemessene Fütterung (Fütterungsrehe oder Futterrehe):
Vergiftungshufrehe: z. B. Giftpflanzen im Futter oder auf der Weide als Auslöser, auch Herbizide, Pestizide, Schimmelpilzgifte
Hormonelle Störungen und Stoffwechselstörungen als Auslöser der Hufrehe:
Mechanische Auslöser der Hufrehe (Belastungsrehe):
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Bestimmte Medikamente: z. B. Kortison, stehen im Verdacht, eine Hufrehe auszulösen.
Die akute Hufrehe äußert sich durch Symptome wie einen schnellen Puls, eine schnelle Atmung und eine erhöhte Körpertemperatur. Das erkrankte Tier schwitzt und die Muskeln zittern. Seltener tritt auch Durchfall auf.
Ein häufiger Hinweis auf die akute Hufrehe ist eine Lahmheit, denn die Entzündung der Huflederhaut ist sehr schmerzhaft. Das Pferd bewegt sich nur ungern in seiner Box. Sind beide Vorderhufe betroffen, streckt das Pferd diese zur Entlastung weit nach vorne. Die Hinterbeine stehen unter dem Bauch. Zudem pulsieren die Mittelfuß-Arterien stärker, was man unter Umständen sogar ertasten kann. Beim Gehen setzt ein betroffenes Pferd bei der akuten Krankheit zunächst den hinteren Teil des Hufs (sog. Trachten) auf – die Trachtenfußung gehört zu den typischen Symptomen der Hufrehe beim Pferd. Die Hufkrone sinkt ein. Im Extremfall kann es durch die Hufrehe auch zum sogenannten Ausschuhen kommen. Dabei löst sich der gesamte Hornschuh von seiner Unterlage.
Die Rehe kann auch chronisch verlaufen. Die Symptome der chronischen Rehe unterscheiden sich zunächst nicht von der akuten Krankheit. Die betroffenen Hufe werden immer weiter geschädigt, die Hufkapsel ist verformt. Das Hufbein knickt nach hinten und senkt sich ab. Dadurch faltet sich die Haut auf, und die Hufsohle wölbt sich vor. Da das Horn, aus dem der Huf besteht, nicht mehr gleichmäßig wächst, entstehen sogenannte Rehe-Ringe. Ist die chronische Hufrehe bereits weit fortgeschritten, kann das Hufbein an der Spitze des Hufs durchbrechen (sog. Hufbeinspitzen-Durchbruch).
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