Ohrmilben bei der Katze

Ohrmilben bei der Katze

Wenn eine Katze unter Ohrmilben leidet, hat sie sich mit einer Milbe namens Otodectes cynotis angesteckt. Die Milben leben im Gehörgang und an der Ohrmuschel.
Wenn eine Katze unter Ohrmilben leidet, hat sie sich mit einer Milbe namens Otodectes cynotis angesteckt. Die Milben leben im Gehörgang und an der Ohrmuschel. Foto: Pixabay.com

Definition:

Was sind Ohrmilben bei der Katze?

Wenn eine Katze unter Ohrmilben leidet, hat sie sich mit einer Milbe namens Otodectes cynotis angesteckt. Diese Milbe befällt die Ohren von Hunden, Katzen und anderen Tieren und führt zu einer speziellen Ohrentzündung, der Ohrräude.

Die Milben leben im Gehörgang und an der Ohrmuschel der Katze und ernähren sich dort von Hautzellen und den Ohrabsonderungen. Die Ohrmilben können durch direkten Kontakt zwischen den Tieren übertragen werden – auch von Hund auf Katze und umgekehrt. Vor allem junge Tiere zeigen häufig einen Ohrmilben-Befall.

Ausgewachsene Milben leben etwa zwei Monate. Sie bilden Eier, aus denen sich neue Milben entwickeln. Auch außerhalb der Katze können die Milben und Eier überleben.

Ursachen:

Wie bekommt eine Katze Ohrmilben?

Ohrmilben bei der Katze sind Parasiten, die im Gehörgang, in der Ohrmuschel und bei starkem Befall auch an anderen Stellen des Kopfs leben. Die Ohrmilben der Katze (Otodectes cynotis) werden durch direkten Kontakt zwischen verschiedenen Tieren übertragen. Auch Hunde und andere Tiere, wie Füchse, können befallen sein.

Die Milben ernähren sich von Hautschuppen und den Absonderungen aus dem Ohr der Katze. Die Haut der Katze wird dadurch häufig sehr empfindlich – es bilden sich eher Allergien aus und die Katze empfindet die Stellen als juckend.

Der Gehörkanal kann sich mit den Ausscheidungen der Ohrmilben, Blut und Ohrschmalz anfüllen. Dadurch wird das Ohr nicht mehr so gut durchlüftet und es kommt eventuell zu einer entzündlichen Ohrinfektion bei der Katze.

Symptome:

Wie merkt man, dass die Katze Ohrmilben hat?

Bei einem Befall mit Ohrmilben können unter anderem folgende Symptome bei der Katze auftreten:

  • Die Katze knickt die Ohren ab, schüttelt den Kopf, reibt die Ohren und kratzt sich mit den Pfoten.
  • Dabei können sich an den Ohrmuscheln und neben dem Ohr blutige Krusten und Kratzer bilden.
  • Das Ohr riecht unangenehm.
  • Ohrbeläge sind sichtbar, oft ist der Belag bröckelig und braun. Manchmal bildet sich aber auch nur wenig und heller Ohrschmalz.
  • Die Katze äußert Schmerzen, vor allem, wenn man das Ohr berührt.
  • Die Katze hört schlechter.

Diagnose:

Wie lässt sich feststellen, ob die Katze Ohrmilben hat?

Tierärztinnen und Tierärzte stellen Ohrmilben bei der Katze während einer Ohrenuntersuchung fest. Dazu schauen sie mit einem speziellen Ohrenspiegel (Otoskop) in die Ohren der Katze. Im Falle eines Ohrmilben-Befalls stoßen sie dabei auf sich bewegende Ohrmilben sowie ein für einen Ohrmilben-Befall typisches braunes Sekret im Gehörgang. Gegebenenfalls entnehmen sie zusätzlich eine Probe des Ohrensekrets, um es unter dem Mikroskop auf Ohrmilben zu untersuchen.

Behandlung:

Was hilft gegen Ohrmilben bei der Katze?

Einen Befall mit Ohrmilben bei der Katze behandeln Tierärztinnen und Tierärzte mit speziellen Ohrgelen oder Spot-Ons, die einen gegen die Parasiten effektiven Wirkstoff enthalten. Empfohlen wird im Falle eines nachgewiesenen Befalls, alle Hunde und Katzen desselben Haushalts beziehungsweise alle Kontakttiere gegen Ohrmilben zu behandeln. Ohrspülungen können die Behandlung gegebenenfalls ergänzen, um Überreste der Parasiten sowie überschüssiges Ohrensekret zu entfernen. Lassen Sie sich hierzu in Ihrer Tierarztpraxis beraten.

Prognose:

Gehen Ohrmilben bei der Katze wieder weg?

Bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung ist die Prognose eines Ohrmilben-Befalls in der Regel gut. Wichtig ist, dass Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer die Behandlung ihrer Katzen zu Hause gemäß tierärztlicher Anweisung durchführen und Kontrolltermine in der Tierarztpraxis wahrnehmen.

Vorbeugen:

Wie kann man die Katze vor Ohrmilben schützen?

Es empfiehlt sich, die Ohren der Katze in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren, um einen eventuellen Ohrmilben-Befall frühzeitig zu erkennen. Damit sich die Katze erst gar nicht mit Ohrmilben infiziert, ist es ratsam, den Kontakt zu befallenen Tieren zu vermeiden oder mit geeigneten Präparaten (z. B. Spot-Ons) einem Parasitenbefall vorzubeugen. 

DANN IST ein Besuch in der TierarztPraxis ratsam

Ist es bei Ohrmilben wichtig, die Katze tierärztlich vorzustellen?

Wenn Sie bemerken, dass sich Ihre Katze vermehrt an den Ohren kratzt, schlechter hört oder sich in den Ohren ein bräunlicher Belag gebildet hat, könnte es sich um einen Ohrmilben-Befall handeln. Gegebenenfalls nehmen Sie außerdem einen unangenehmen Geruch aus den Ohren Ihrer Katze wahr.

Dann ist es ratsam, mit der Katze eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Die Tierärztin oder der Tierarzt wird die Ohren ihrer Katze gründlich untersuchen und die geeignete Behandlung einleiten.

Weiterführende Informationen

Autor*innen: Dr. med. vet. Michael Koch, Dr. Freya Fuchs, vetproduction GmbH
Datum der letzten Aktualisierung: Mai 2024
Quellen:
ESCCAP Deutschland e.V.: Bekämpfung von Ektoparasiten (Zecken, Milben, Flöhe, Läuse, Haarlinge, Sand- und Stechmücken) bei Hunden und Katzen. Deutsche Adaption der ESCCAP-Empfehlung Nr. 3, Februar 2022
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Peters, S. et al.: Dermatologie-Atlas Katze. Enke, Stuttgart 2016
Noli, C. et al.: Praktische Dermatologie bei Hund und Katze. Schlütersche, Hannover 2014