Leukämie bei der Katze (Feline Leukämie)

Leukämie bei der Katze (Feline Leukämie)

Blutentnahme bei einer Katze
Eine Leukämie bei der Katze wird am häufigsten durch das Feline Leukämie-Virus (FeLV) ausgelöst. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Leukämie bei der Katze (Feline Leukämie)?

Die Leukämie ist eine Krebserkrankung, die von bestimmten Zellen im Knochenmark ausgeht. Diese sogenannten Vorläuferzellen reifen bei einer gesunden Katze im Knochenmark heran, bis sie ins Blut freigegeben werden und verschiedene Funktionen im Körper übernehmen.

Bei der Leukämie vermehren sich die Vorläuferzellen zu stark und reifen dabei nicht normal. Somit können sie ihre normale Funktion nicht übernehmen. Diese „unnormalen“ Tumorzellen werden ins Blut geschwemmt oder verbleiben im Knochenmark.

Der Körper bildet zudem weniger „normale“ Blutzellen. Dadurch sind bei der Leukämie häufig weniger rote Blutzellen und Blutplättchen vorhanden, dafür mehr weiße Entzündungszellen (Leukozyten), die oft nicht oder eingeschränkt funktionsfähig sind.

Eine Leukämie bei der Katze ist meist eine langwierige Erkrankung, die entweder mit wenigen oder keinen Symptomen beginnt (chronische Leukämie), oder plötzlich auftritt und schwer verläuft (akute Leukämie).

Meist wird eine Leukämie bei der Katze durch das Feline Leukämie-Virus (FeLV) ausgelöst. Gegen das Leukämie-Virus gibt es eine wirksame Impfung.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für eine Leukämie bei der Katze (Feline Leukämie)?

Eine Leukämie bei der Katze wird am häufigsten durch das Feline Leukämie-Virus (FeLV) ausgelöst. Dieses Virus wird durch engen Kontakt von infizierten Katzen übertragen. Hierbei reicht es, wenn die Katzen sich intensiv beschnuppern, gegenseitig belecken oder gemeinsame Kot- und Futterplätze benutzen. Oft übertragen Katzen das Feline Leukämie-Virus (FeLV) auch durch Bisse. Die Mutter kann ihre Welpen bereits vor der Geburt mit dem Virus anstecken.

Hat sich die Katze mit dem Leukämie-Virus angesteckt, hängt es von ihrem Abwehrsystem ab, ob sie erkrankt. Einige Katzen können das Virus sofort eliminieren. Bei anderen Katzen zieht sich das Virus ins Knochenmark zurück – hier kann es jederzeit zu einem Ausbruch der Erkrankung kommen.

Der noch verbleibende Teil der Katzen steckt sich an, das Virus vermehrt sich und die Erkrankung bricht aus. Erkrankte Tiere sterben meist innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre an einer vom Leukämie-Virus hervorgerufenen Erkrankung (FeLV-assoziierte Krankheiten). Zu diesen FeLV-assoziierten Krankheiten zählt auch die Leukämie der Katze.

Leukämien kommen bei Katzen auch unabhängig von dem Leukämie-Virus vor und entstehen spontan. Auch ist noch unklar, ob Strahlungen eine Leukämie bei der Katze hervorrufen.

Symptome:

Wie äußert sich eine Leukämie bei der Katze (Feline Leukämie)?

Eine Leukämie äußert sich bei Katzen durch verschiedene Symptome. Oftmals entwickeln sich die Symptome über einen längeren Zeitraum.

Mögliche Leukämie-Symptome sind unter anderem:

  • Die Katze ist ruhiger, zum Teil lethargisch.
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Die Katze frisst weniger oder nimmt gar kein Futter mehr auf.
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blasse Schleimhäute

Das Feline-Leukämie-Virus verursacht neben der Leukämie weitere Symptome und Erkrankungen. Zu den FeLV-assoziierten Krankheiten zählen unter anderem Tumoren, Immunschwächen, Hauterkrankungen, Blindheit und Lähmungen.

Weiterführende Informationen

Autor: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Dezember 2021
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Deiser, R.: Naturheilpraxis Katzen. Gräfe und Unzer, München 2010