Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze

Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze

Augen Katze
Bei einer Gelbsucht färben sich die Augen und Haut der Katze gelb. Hier eine Katze mit gesunder Haut. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze?

Eine Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze ist auf eine Stoffwechselstörung zurückzuführen. Bei einer Gelbsucht kommt es – ähnlich wie beim Menschen – zu einer Gelbfärbung der Haut der Katze.

Bei einer leichten Gelbsucht der Katze erscheinen hauptsächlich der Gaumen sowie die Lederhaut der Augen (Sklera) gelb, während sich eine schwere Form der Gelbsucht zudem durch eine Gelbfärbung der Schleimhäute, der äußeren Haut und der Regenbogenhaut (Iris) der Augen äußert.

Ursachen:

Woher kommt Gelbsucht bei Katzen?

Eine Gelbsucht kann plötzlich auftreten, viele fragen sich dann: “Was kann eine Gelbsucht auslösen?” Ein Ikterus kann mehrere Ursachen haben. Oft ist eine Lebererkrankung (z.B. Leberentzündung) die Ursache, aber nicht immer. Tierärztinnen und Tierärzte unterscheiden vielmehr zwischen folgenden Ursachen:

  • Prähepatische Ursachen: Bei dieser Form der Gelbsucht ist nicht die Leber, sondern das Blut der Katze betroffen. Ein Zerfall von roten Blutkörperchen führt zu einer erhöhten Konzentration von Bilirubin (Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin) im Blut und so zur Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Auslöser sind zum Beispiel Parasiten, welche die roten Blutkörperchen der Katze befallen, oder andere Infekte.
  • Leberprobleme (hepatische Ursachen): Hier ist die Leber der Katze geschädigt, zum Beispiel durch eine Leberverfettung oder eine Leberentzündung (Hepatitis) bei der Katze.
  • Posthepatische Ursachen: Bei dieser Form der Gelbsucht bei der Katze liegt eine Störung der Gallenwege bzw. des Gallenabflusses vor.

Ist eine Gelbsucht bei Katzen ansteckend?

Die Gelbsucht an sich ist nicht ansteckend, da es sich nur um ein Symptom und keine Krankheit handelt. In den meisten Fällen hat die Gelbsucht bei der Katze keine infektiöse Ursache, sodass sie nicht ansteckend ist, weder auf andere Katzen und Tiere, noch auf den Menschen. Lassen Sie die Ursache aber immer durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt abklären.

Symptome:

Wie äußert sich eine Gelbsucht bei der Katze?

Eine Gelbsucht bei der Katze ist für sich genommen keine eigene Erkrankung, sondern ein Symptom, das bei verschiedenen Erkrankungen auftritt. Dabei färben sich infolge einer leichten Gelbsucht hauptsächlich der Gaumen und die Lederhaut der Augen (Sklera) der Katze gelb. Bei einer schweren Gelbsucht erscheinen auch die Schleimhäute, die äußere Haut unter dem Fell und die Regenbogenhaut (Iris) im Auge gelb. Vor allem die gelbe Augenfarbe der Katze ist ein deutliches Symptom eines Ikterus.

Wie äußert sich Leberversagen bei Katzen? Je nachdem, welche Grunderkrankung die Gelbsucht bei der Katze ausgelöst hat, kommen die jeweils dafür typischen Symptome hinzu. Das können bei einer Leberentzündung zum Beispiel Erbrechen und Durchfall bei der Katze sein. Aber auch eine Fettsucht oder eine Anorexie (Appetitlosigkeit, bei der die Katze häufig abmagert) sind mögliche Anzeichen für eine Störung der Leber oder der Gallenwege der Katze.

Diagnose:

Katze bei der Blutentnahme
Um die Ursache für die Gelbsucht herauszufinden, wird der Katze Blut abgenommen. Foto: vetproduction

Wie wird die Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze diagnostiziert?

Eine Tierärztin oder ein Tierarzt erkennt eine Gelbsucht bei der Katze an der typischen Gelbfärbung ihres Gaumens, der Lederhaut des Auges, der Schleimhäute oder der gesamten äußeren Haut der Katze.

Um die Ursache für die Gelbsucht herauszufinden, wird der Katze zunächst Blut abgenommen und der Anteil an roten Blutkörperchen im Blut bestimmt. Ist dieser besonders niedrig, liegt der Gelbsucht möglicherweise kein Leberproblem, sondern eine prähepatische Ursache (also z.B. ein Parasiten-Befall) zugrunde.

Mithilfe von Antikörper-Tests lässt sich unter anderem ermitteln, ob die Katze mit Gelbsucht an einer Virusinfektion leidet. Zudem geben verschiedene Leberwerte im Blut Aufschluss, ob die Katze eine Lebererkrankung hat.

Mithilfe einer Ultraschall-Untersuchung betrachtet die Tierärztin oder der Tierarzt die Leber der Katze auf Veränderungen. Eine Gewebeproben-Entnahme (Biopsie) aus der Leber zeigt, inwieweit das Lebergewebe der Katze bei einer Gelbsucht bereits geschädigt ist.

Behandlung:

Wie kann die Gelbsucht bei der Katze behandelt werden?

Die Behandlung einer Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze richtet sich nach ihrer Ursache. Im Falle einer leichten Leberentzündung (Hepatitis) bei der Katze verabreicht die Tierärztin oder der Tierarzt zum Beispiel Antibiotika. Bei bestimmten Formen von Leberentzündungen kommen unter anderem Glukokortikoide (wie Kortison) zum Einsatz.

Bei anderen Lebererkrankungen, wie einer Fettleber als Ursache der Gelbsucht, empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte in der Regel eine Diät. Die Katze muss ihre Ernährung umstellen und ein anderes Futter erhalten. Wie die Ernährung genau aussieht, hängt von der Art der Lebererkrankung der Katze ab. Sprechen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt darauf an.

Sind die Gallenwege der Katze entzündet, umfasst die Behandlung der Gelbsucht zum Beispiel Antibiotika, Glukokortikoide oder Ursodeoxycholsäure (Gallensäuren).

Prognose:

Wie gefährlich ist eine Gelbsucht?

Je nachdem, welche Erkrankung zu der Gelbsucht bei der Katze geführt hat, fällt die Prognose unterschiedlich aus. Ein Ikterus kann vollständig heilbar sein, aber auch tödlich verlaufen. In jedem Fall ist eine Gelbsucht immer ernst zu nehmen, da eine gefährliche Ursache (z.B. Lebererkrankung) dahinter stecken kann.

Häufig ist eine Leberentzündung (Hepatitis) bei der Katze die Ursache der Gelbsucht. Dann kommt es für die Prognose zusätzlich darauf an, ob die Katze an einer chronischen, akuten, leichten oder schweren Form leidet.

Bei einer leichten Leberentzündung bestehen zum Beispiel gute Chancen, dass sich die Leber der Katze wieder vollständig erholt, während bei einer schweren Leberentzündung das Lebergewebe oft bereits stark geschädigt ist.

Im Allgemeinen lässt sich eine Gelbsucht bzw. die dahinter stehende Erkrankung der Katze gut behandeln, sodass die Gelbfärbung nach einiger Zeit nachlässt. Die Lebenserwartung der Katze ist dann ganz normal.

Vorbeugen:

Wie kann man einer Gelbsucht (Ikterus) bei der Katze vorbeugen?

In den meisten Fällen lässt sich einer Gelbsucht bei der Katze nicht vorbeugen. Es ist jedoch ratsam, Übergewicht bei der Katze zu vermeiden, da dieses zu einer Fettleber mit Gelbsucht führen kann.

Wenn Ihre Katze übergewichtig ist und unter Leberproblemen leidet, sprechen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt an, um zu erfahren, was Sie füttern müssen. Eine spezielle Ernährung oder Diät kann helfen, das Übergewicht zu reduzieren und der Gefahr einer Gelbsucht vorzubeugen.

Wann zum Tierarzt?

Muss eine Katze mit Gelbsucht (Ikterus) zum Tierarzt?

Leidet die Katze an einer Gelbsucht, ist es auf jeden Fall ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. Denn einer Gelbsucht liegen oft ernsthafte Erkrankungen wie eine Leberentzündung und andere Leberprobleme zugrunde.

Auch wenn die Katze unter Abgeschlagenheit, Durchfall, Erbrechen oder Übergewicht leidet, empfiehlt es sich, eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat zu fragen, um die Ursachen zu klären und die entsprechende Behandlung einzuleiten.

Weiterführende Informationen

Autor: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019

Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009