Bluthochdruck (Hypertonie) bei der Katze

Bluthochdruck (Hypertonie) bei der Katze

Katze
Bluthochdruck ist oft das Symptom einer anderen Grunderkrankung. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist Bluthochdruck bei der Katze?

Bluthochdruck (medizinisch: Hypertonie) tritt bei der Katze selten als eigenständige Erkrankung auf, sondern ist fast immer die Folge einer anderen Grunderkrankung. Man spricht bei einer Katze von Bluthochdruck bei Werten von über 170/100 mmHg.

Bluthochdruck schadet der Gesundheit der Katze. So belastet der hohe Druck in den Blutgefäßen unter anderem ihr Herz und erhöht das Risiko, dass Blutgefäße reißen und es zu Blutungen kommt. Es ist daher sehr wichtig, Bluthochdruck bei der Katze gezielt zu behandeln beziehungsweise die Grunderkrankung zu erkennen und zu therapieren.

Ursachen:

Was sind die Ursachen von Bluthochdruck bei der Katze?

Bluthochdruck bei der Katze ist gewöhnlich keine eigenständige Krankheit, sondern das Begleitsymptom anderer Erkrankungen. Für einen erhöhten Blutdruck gibt es verschiedene mögliche Ursachen. Häufige Krankheiten, die bei Katzen den Blutdruck steigen lassen, sind unter anderem:

 Symptome:

Wie äußert sich Bluthochdruck bei der Katze?

Eine Katze mit zu hohem Blutdruck ist meist apathisch, frisst nicht und zeigt manchmal Atemnot. Typische Folgeschäden, die der Bluthochdruck verursacht, sind zum Beispiel Schäden der Netzhaut des Auges (Retinopathien). Als Besitzerin oder Besitzer bemerken Sie dies meist erst, wenn die Katze erblindet.

Besteht der Bluthochdruck über längere Zeit, wird das Herz der Katze stark belastet und schließlich geschädigt. Da die Anfangssymptome des Bluthochdrucks bei der Katze recht unspezifisch sind, wird eine Hypertonie oft erst im Zusammenhang mit den Folgeschäden diagnostiziert.

Diagnose:

Blutdruck-Messgerät
Im Gegensatz zum Menschen ist eine Blutdruck-Messung bei der Katze schwierig. Foto: vetproduction

Wie wird Bluthochdruck bei der Katze diagnostiziert?

Tierärztinnen und Tierärzte diagnostizieren einen Bluthochdruck mit einem Blutdruck-Messgerät. Im Gegensatz zum Menschen ist eine Blutdruck-Messung bei der Katze schwierig. Für die Messung legt man der Katze um das Vorderbein oder den Schwanz eine Manschette an.

Auch bei einer gesunden Katze kann der Blutdruck, insbesondere durch Aufregung in der Tierarzt-Praxis, erheblich in die Höhe schnellen. Daher ist die Blutdruck-Messung allein für die Diagnose eines zu hohen Blutdrucks nicht aussagekräftig.

Die Tierärztin oder der Tierarzt führt weitere Untersuchungen durch, um die Ursache des Bluthochdrucks bei der Katze zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel eine Blutuntersuchung (etwa der Nierenwerte, Schilddrüsenwerte oder des Blutzuckers) und bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonografie).

Behandlung:

Wie kann Bluthochdruck bei der Katze behandelt werden?

Bluthochdruck bei der Katze kann verschiedene Ursachen haben. Die Tierärztin oder der Tierarzt behandelt deshalb die ursächliche Erkrankung (z. B. eine Nierenerkrankung), damit sich der Blutdruck der Katze wieder normalisiert.

Lässt sich die Ursache des Bluthochdrucks gut behandeln, sinkt der Blutdruck der Katze in der Regel wieder auf ein normales Niveau. Zusätzlich, oder wenn sich der Blutdruck nicht ausreichend senken lässt, können Tierärztinnen und Tierärzte blutdrucksenkende Mittel verordnen, beispielsweise die Wirkstoffe Amlodipin, Atenolol oder Enalapril.

Prognose:

Wie ist die Prognose von Bluthochdruck bei der Katze?

Bluthochdruck bei der Katze kann zu verschiedenen Komplikationen führen. Wird die Hypertonie nicht behandelt, sind zum Beispiel Herzschäden, Blutungen in die Netzhaut und Erblindung eine mögliche Folge. Auch kann es zu lebensgefährlichen Blutdruckkrisen kommen.

Daher ist eine schnelle Behandlung des erhöhten Blutdrucks der Katze sehr wichtig. Wird der Bluthochdruck frühzeitig erkannt – und lässt sich die zugrunde liegende Krankheit gut behandeln – ist in der Regel auch der Blutdruck kontrollierbar. Damit lassen sich weitere Komplikationen vermeiden und die Prognose für die Katze ist gut.

Vorbeugen:

Wie kann man Bluthochdruck bei der Katze vorbeugen?

Bluthochdruck lässt sich bei Katzen nicht gezielt vorbeugen. Anders als beim Menschen, bei dem häufig eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) die Ursache ist, sind bei der Katze häufig eine Nierenschwäche (chronische Niereninsuffizienz), Stoffwechselerkrankungen (z. B. Feliner Diabetes mellitus oder Schilddrüsen-Überfunktion) oder andere Grunderkrankungen für die Hypertonie verantwortlich.

Trotzdem lässt sich mit einer tiergerechten Fütterung und Haltung einem Übergewicht der Katze und damit teilweise auch Stoffwechselproblemen (z. B. Felinem Diabetes mellitus) und Bluthochdruck vorbeugen. Folgeschäden des hohen Blutdrucks, wie eine Schädigung der Augen oder des Herzens, lassen sich durch eine rechtzeitige Behandlung vermeiden.

Dann ist der Tierarzt-Besuch ratsam

Muss eine Katze mit Bluthochdruck tierärztlich vorgestellt werden?

Bluthochdruck äußert sich bei der Katze durch verschiedene, oft wenig spezifische Symptome. Zeigt die Katze etwa ein Verhalten, das auf eine Erblindung oder Sehstörungen deutet, ist ein sofortiger Besuch in der Tierarzt-Praxis notwendig.

Eine schnelle Therapie kann weitere Komplikationen vermeiden und gegebenenfalls die Sehkraft der Katze retten. Unbehandelt sind bei einer Hypertonie gefährliche Blutdruckkrisen möglich. Wichtig ist daher, die Ursachen des erhöhten Blutdrucks abklären und behandeln zu lassen.

Weiterführende Informationen

Autorinnen: Pascale Huber (Tierärztin), Dipl.-Biol. Birgit Hertwig
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber (Tierärztin)
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2023
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Drensler, A.: Cattitude. Schlütersche, Hannover 2018
Maddison, J. et al: Vom Symptom zur Diagnose in der Kleintierpraxis. Thieme 2016
Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009 
Huhn, a.: Katzenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 2006