Blasensteine bei der Katze

Blasensteine bei der Katze

Katheter bei einem Kater
Eine genaue Diagnose von Blasensteinen bei der Katze ist anhand einer Urinprobe möglich. Hier ein Kater mit einem Katheter. Foto: vetproduction

Definition:

Was sind Blasensteine bei der Katze?

Das Vorkommen von Blasensteine bei der Katze bezeichnen Tierärztinnen und Tierärzte auch als Urolithiasis. Bestimmte Mineralien im Harn fallen dabei zunächst als Kristalle aus, die sich dann im Laufe der Zeit zu mehr oder weniger großen Harnsteinen zusammenballen. 

Von Blasensteinen sind meist mittelalte bis ältere Katzen betroffen, bei jungen Katzen kommen sie dagegen seltener vor. Die Blasensteine können symptomlos bleiben, aber auch zu Harnverhalt, Nierenproblemen und einer Blasenentzündung bei der Katze führen. Ob und in welcher Stärke Blasensteine der Katze Beschwerden bereiten, hängt von der Größe, Anzahl, Zusammensetzung und Lage der Steine ab.

Je nach Art der Blasensteine verabreicht die Tierärztin oder der Tierarzt der Katze Medikamente, um die Steine aufzulösen. Eine spezielle Ernährung ist außerdem als Therapie sinnvoll. Mit ihr lässt sich das Auftreten weiterer Steine vermeiden. Als Komplikation können Blasensteine den Harnweg der Katze verstopfen. Dann ist eine Operation erforderlich, um die Steine zu entfernen.

Ursachen:

Woher kommen Blasensteine bei Katzen?

Nicht immer sind die Ursachen von Blasensteinen bei der Katze bekannt. Einige Katzen tragen bereits eine Veranlagung zu Blasensteinen in sich. Vermutlich spielen mehrere Faktoren bei der Entstehung von Blasensteinen zusammen. So spielt neben erblichen Einflüssen der pH-Wert des Urins eine Rolle, also der Säuregrad. Auch ist die Menge der über die Nahrung aufgenommenen Mineralien entscheidend.

Mineralstoffe wie Kalzium oder Oxalat sind die Bausteine, aus denen Harnsteine bei Katzen entstehen können. Chemisch gesehen bestehen häufig vorkommende Blasenstein-Arten bei der Katze aus Struvit oder Kalziumoxalat. Häufig verkleben zusätzlich abgestorbene Zellen aus Nieren, Harnleitern und Blase mit den ausgefallenen Mineralien. Es sind auch andere Zusammensetzungen von Blasensteinen möglich, diese kommen jedoch seltener vor.

Symptome:

Wie äußern sich Blasensteine bei Katzen?

Kleine Blasensteine bei der Katze bleiben anfangs meist ohne Symptome. Nimmt die Größe und/oder Anzahl an Steinen zu, treten meist Beschwerden auf. Typische Symptome bei Blasensteinen sind immer wiederkehrende Blasenentzündungen bei der Katze. Die betroffene Katze uriniert häufiger als gewöhnlich, dabei jedoch nur geringe Mengen an Urin. Oft fällt der Besitzerin oder dem Besitzer auf, dass die bislang „saubere“ Katze auch an anderen Orten jenseits der Katzentoilette Urin absetzt.

Der Harn von Katzen mit Blasensteinen ist in vielen Fällen blutig gefärbt. Ein weiteres Anzeichen auf Blasensteine bei der Katze ist Harnpressen, wobei meist nur wenige Tröpfchen Urin abgehen. In vielen Fällen ist das Wasserlassen schmerzhaft und die Katze miaut oder schreit als Ausdruck von Schmerzen.

Ballen sich mikroskopische kleine Harnkristalle zusammen, entsteht sogenannter Harngrieß. Gelangt er in die Harnröhre der Katze, kann er diese verstopfen (Harnwegsverschluss). Auffälligstes Symptom ist dann, dass die Katze keinen Urin mehr absetzen kann und sich ihr Allgemeinbefinden binnen kurzer Zeit (Stunden) stark verschlechtert.

Diagnose:

Mikroskop
Der Nachweis von Blasensteinen erfolgt unter dem Mikroskop. Damit lässt sich die Art der Blasensteine genau bestimmen. Foto: vetproduction

Wie werden Blasensteine bei der Katze diagnostiziert?

Um Blasensteine bei der Katze festzustellen, untersucht die Tierärztin oder der Tierarzt die Katze zunächst körperlich. Eine genaue Diagnose ist anhand einer Urinprobe möglich. In dieser befinden sich meist Kristalle, aus denen sich der Blasenstein zusammensetzt.

Der Nachweis dieser Harnkristalle erfolgt unter dem Mikroskop. Damit lässt sich die Art der Blasensteine genau bestimmen. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt kann daraufhin abschätzen, ob sich die Blasensteine mit Medikamenten auflösen lassen oder nicht.

Um größere Blasensteine in der Harnblase oder den harnableitenden Wegen festzustellen, eignen sich bildgebende Verfahren wie Röntgen-Untersuchungen und Ultraschall-Untersuchungen.

Behandlung:

Was tun bei Blasensteinen bei der Katze?

Manche Blasensteine lassen sich mithilfe von Medikamenten auflösen (z. B. Struvit), andere dagegen nicht (Kalziumoxalat). Ein Blasenstein, der in die Harnröhre gerutscht ist, führt zu einem Harnwegsverschluss. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der möglichst schnell tierärztlich behandelt werden muss.

Was kostet es, wenn man einer Katze einen Blasenstein entfernt? Der Preis für eine Operation richtet sich grundsätzlich immer nach der Narkoseart, dem Aufwand des Eingriffs sowie der Menge notwendiger Medikamente. Daher lässt sich kein pauschaler Preis für eine Blasenstein-OP festlegen.  

Um anschließend zu vermeiden, dass erneut Blasensteine bei der Katze auftreten, verordnet die Tierärztin bzw. der Tierarzt in der Regel ein Diätfuttermittel. Auch Medikamente, die den Urin ansäuern, werden zur Vorbeugung von Blasensteinen eingesetzt.

Prognose:

Wie ist die Prognose von Blasensteinen bei der Katze?

Die Prognose von Blasensteinen bei der Katze richtet sich nach der Zusammensetzung, Größe und Lage der Steine. Während sich kleinere Struvit-Steine meist medikamentös auflösen lassen, gelingt dies bei Oxalat-Steinen nicht.

Welche Prognose Blasensteine bei der Katze haben, hängt außerdem von ihrer Lage ab. Verstopft ein Stein die Harnröhre, staut sich der Harn bis in die Nieren zurück und es drohen Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen. Stoffe, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden, verbleiben im Blut und es kann zu einer Harnvergiftung (Urämie) kommen.

Vorbeugen:

Katze vor Futternapf
Eine spezielle Ernährung ist bei Blasensteinen bei der Katze sinnvoll. Foto: vetproduction

Wie kann man Blasensteinen bei der Katze vorbeugen?

Blasensteinen bei der Katze lässt sich nur bedingt vorbeugen. Ist jedoch bekannt, dass die Katze zu Blasensteinen neigt, ist es wichtig, sich tierärztlich beraten zu lassen. Teilweise hilft es, beim Futter genau auf die Zusammensetzung zu achten beziehungsweise der Katze ein Diätfuttermittel anzubieten.

Wichtig ist außerdem, mit der Katze eine Tierarzt-Praxis aufzusuchen, sobald Beschwerden beim Wasserlassen auftreten. So lassen sich Blasensteine bei der Katze erkennen und gezielt behandeln, bevor sie zu Komplikationen führen.

Dann ist der Tierarzt-besuch ratsam

Muss eine Katze mit Blasensteinen tierärztlich vorgestellt werden?

Wer bei seiner Katze Blasensteine vermutet, sollte unbedingt einen Termin in der Tierarzt-Praxis vereinbaren. Es ist in jedem Fall wichtig, die Ursache von Beschwerden beim Wasserlassen tierärztlich abklären zu lassen und eine gezielte Behandlung zu finden.

Auch lassen sich durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung Komplikationen vorbeugen, etwa wenn die Harnwege verstopft und die Nieren betroffen sind.

Weiterführende Informationen

Autorinnen: Pascale Huber (Tierärztin), Dipl.-Biol. Birgit Hertwig
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber (Tierärztin)
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2023
Quellen:
Fossum, T.: Chirurgie der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2020
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019

Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009
Huhn, A.: Katzenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 2006