Aortenthrombus bei der Katze

Aortenthrombus bei der Katze

Ein Aortenthrombus ist ein Blutgerinnsel, das die Hauptschlagader (Aorta) der Katze verstopft und dadurch die Blutzufuhr zu den Hinterbeinen behindert. Die häufigsten Ursachen für einen Aortenthrombus sind Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) bei der Katze.
Katze Sonografie
Ein Aortenthrombus bei der Katze ist ein Notfall und wird durch eine Ultraschall-Untersuchung diagnostiziert. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Aortenthrombose?

Ein Aortenthrombus ist ein Blutgerinnsel, das die Hauptschlagader (Aorta) der Katze verstopft und dadurch die Blutzufuhr zu den Hinterbeinen behindert.

Die häufigsten Ursachen für einen Aortenthrombus sind Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) bei der Katze. Kater sind weitaus häufiger betroffen als weibliche Katzen.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für einen Aortenthrombus bei der Katze? 

Wird bei der Katze ein Aortenthrombus festgestellt, fragen sich viele Besitzerinnen und BEsitzer zunächst: Woher bekommen Katzen Thrombose? Bei der Katze sind meist Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien) Ursache dafür, dass sich ein Aortenthrombus bildet. Das Herz besteht aus zwei kleineren Vorhöfen und den beiden darunter liegenden, etwas größeren Herzkammern. Erweitert sich einer der beiden Vorhöfe, zum Beispiel aufgrund einer Herzmuskelentzündung, so verändern sich die Strömungsverhältnisse des Blutes und begünstigen, dass sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet.

Dieser Thrombus wird schließlich mit dem Blutfluss in die Hauptschlagader (Aorta) ausgeschwemmt und bleibt meist an deren Aufzweigung auf Höhe des Beckens hängen. Weitere mögliche Ursachen für einen Aortenthrombus sind Tumoren, Infektionen oder Quetschungen (z.B. bei einem Kippfenster-Syndrom bei der Katze).

Symptome:

Wie äußert sich ein Aortenthrombus bei der Katze?

Ist die Hauptschlagader (Aorta) der Katze durch den Aortenthrombus vollständig verschlossen, führt dies zu einer Mangeldurchblutung der Hintergliedmaßen. Die Muskeln und Nerven werden dann nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt.

Typische Symptome für einen Aortenthrombus bei der Katze sind starke Schmerzen (die betroffenen Tiere schreien meist), kalte, ein- oder beidseitig gelähmte Hinterbeine sowie bläulich angelaufene Ballen an den betroffenen Pfoten.

Der Puls am Oberschenkel der Katze ist bei einem Aortenthrombus gar nicht oder nur schwach spürbar. In seltenen Fällen – je nachdem, wo der Thrombus hängen bleibt – sind auch die Vorderbeine der Katze von einer Lähmung betroffen.

Wenn die Katze nicht mehr aufsteht, fragen sich viele Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer: Was tun, wenn die Katze nicht mehr laufen kann? In solch einem Fall ist es wichtig, dass man die Ursache tierärztlich abklären lässt. Dahinter können sich nämlich auch immer schwerwiegende Erkrankungen wie ein Aortenthrombus verbergen, die einer sofortigen Behandlung bedürfen.

Diagnose:

Katze Spritze
Der Aortenthrombus bei der Katze wird durch eine Operation oder mithilfe von Medikamenten aufgelöst. Foto: vetproduction

Wie wird ein Aortenthrombus bei der Katze diagnostiziert?

Eine Tierärztin oder ein Tierarzt stellt die Diagnose eines Aortenthrombus bei der Katze anhand der charakteristischen Symptome sowie mithilfe bildgebender Verfahren, wie einer Ultraschall-Untersuchung oder einer Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT).

Diese Untersuchungen zeigen außer dem Thrombus auch eine mögliche Vergrößerung des Herzens, die bei vielen Katzen, die unter einem Aortenthrombus leiden, zu finden ist. Eine Elektrokardiografie gibt Aufschluss über mögliche Herzrhythmusstörungen, welche ebenfalls ein möglicher Hinweis auf eine Thrombose der Katze sind.

Behandlung:

Wie kann ein Aortenthrombus bei der Katze behandelt werden?

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den Aortenthrombus bei der Katze zu entfernen, etwa durch eine Operation oder mithilfe von Medikamenten, die Blutgerinnsel auflösen (z.B. Plasminogen-Aktivator oder Streptokinase). Weiterhin versorgt die Tierärztin oder der Tierarzt die betroffene Katze mit Schmerzmitteln und Elektrolytlösungen, um ihren Wasser- und Salzhaushalt aufrecht zu erhalten. Der Wirkstoff Heparin verhindert, dass Blut im Körper gerinnt und kann gegebenenfalls der Bildung eines erneuten Blutgerinnsels bei der Katze vorbeugen.

Da von einem Aortenthrombus betroffene Katzen dazu neigen, die unbeweglichen Hinterbeine zu lecken oder zu beißen, ist es ratsam, dem Tier einen Halskragen anzulegen. Es empfiehlt sich, die minderdurchbluteten Gliedmaßen zu massieren und zu bewegen sowie die Katze warm zu halten.

Zusätzlich zu der Auflösung des Aortenthrombus, muss die ursächliche Grunderkrankung des Herzens behandelt werden. Ansonsten drohen weitere Blutgerinnsel.

Prognose:

Wie ist die Prognose bei einer Katze mit Aortenthrombus? 

Die Prognose bei einem Aortenthrombus bei der Katze ist meist ungünstig. Etwa 50 bis 70 Prozent der Katzen überleben die erste Phase der Krankheit nicht. Rund die Hälfte der überlebenden Katzen erleidet mit der Zeit erneut eine Aortenthrombose. Zudem kann es Monate dauern, bis die Katze ihre Gliedmaßen wieder bewegen kann, vielfach bleibt eine Störung der Nervenbahnen zurück.

Vorbeugen:

Wie kann man einem Aortenthrombus bei der Katze vorbeugen?

Einem Aortenthrombus bei der Katze lässt sich im Grunde nicht vorbeugen. Wird die vielfach zugrunde liegende Herzkrankheit rechtzeitig diagnostiziert und entsprechend behandelt, lässt sich aber das Risiko für einen Thrombus senken.

Wann zum Tierarzt?

Muss eine Katze mit einem Aortenthrombus zum Tierarzt?

Da ein Aortenthrombus bei einer Katze unbehandelt zum Tode führt, ist bei den entsprechenden Symptomen auf jeden Fall eine Tierärztin oder ein Tierarzt aufzusuchen.

Leidet die Katze an einer Lähmung der Hinterbeine, fühlen sich diese kalt an und sind die Ballen an den Pfoten geschwollen, weist dies auf einen Aortenthrombus hin und die Katze gehört unverzüglich in tierärztliche Behandlung.

Weiterführende Informationen

Autor: Pascale Huber (Tierärztin), Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009
Huhn, A.: Katzenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 2006