Würmer beim Kaninchen – Was man dagegen tun kann

Gemüse
Grünfutter kann mit Wurmeiern oder Wurmlarven verunreinigt sein. Foto: vetproduction

Definition:

Was sind Würmer beim Kaninchen?

Würmer kommen bei wildlebenden Kaninchen häufiger vor – doch auch Hauskaninchen sind betroffen. Ein Kaninchen kann sich mit unterschiedlichen Arten von Würmern anstecken. Dies geschieht meist, wenn es Grünfutter frisst, das mit Wurmeiern oder Wurmlarven verunreinigt ist.

Relativ häufig nehmen Kaninchen Eier oder Larven sogenannter Fadenwürmer (Nematoden) auf. Viel seltener ist eine Ansteckung mit Bandwürmern und Saugwürmern. Im Magen oder Darm des Kaninchens schlüpfen dann die Würmer beziehungsweise Wurmlarven.

Würmer sind Parasiten. Sie ernähren sich vor allem von Nahrungsbestandteilen im Verdauungstrakt. Daher führen Würmer bei starkem Befall mitunter zu Mangelerscheinungen (wie Eisenmangel) beim Kaninchen. Die unterschiedlichen Würmer besiedeln entweder den Magen und Dünndarm, oder sie leben bevorzugt im Dickdarm. Würmer überdauern auch im Blinddarm des Kaninchens.

Typische Wurmarten, die beim Kaninchen vorkommen, sind unter anderem:

  • Passalurus ambiguus: Madenwürmer (dünne Fadenwürmer), die im Dickdarm und Blinddarm des Kaninchens vorkommen – man bezeichnet sie auch als „Pfriemenschwänze“
  • Graphidium strigosum: Magenwurm, der vor allem den Magen, teilweise auch den Dünndarm von Kaninchen besiedelt (Fadenwurm)
  • Trichostrongylus retortaeformis: Würmer, die den Dünndarm des Kaninchens besiedeln (Fadenwurm)
  • Anoplocephaliden: Bandwürmer, die vor allem den Dickdarm des Kaninchens befallen

Ursachen:

Wie bekommen Kaninchen Würmer?

Würmer haben verschiedene Ursachen. Es gibt unterschiedliche Wege, wie sich ein Kaninchen mit Würmern anstecken kann. Relativ unwahrscheinlich ist es, dass es sich die Würmer im direkten Kontakt mit einem befallenen Kaninchen „einfängt“. Doch scheidet ein infiziertes Kaninchen beständig ansteckende Wurmeier mit seinem Kot aus. Nimmt ein gesundes Tier die Eier beziehungsweise Wurmlarven durch Putzen oder mit kotverunreinigter Nahrung auf, gelangen sie in seinen Magen und Darm. Dort entwickeln sich die Würmer weiter, bis sie geschlechtsreif sind. Befruchtete Würmer geben Eier ab, die das Kaninchen mit dem Kot ausscheidet.

Mögliche Ursachen von Würmern sind unter anderem mangelnde Hygiene und verunreinigtes Futter. Wurmeier sind mit einer derben Hülle umgeben und dadurch relativ widerstandsfähig gegenüber einer Austrocknung und anderen Einflüssen. Dadurch überdauern sie längere Zeit in verschmutzter Einstreu oder in der Natur (Wiesen, Weiden). Bei feuchter Umgebung schlüpfen erste Larven, die sich aktiv fortbewegen. Eier und Larven gelangen also über Kot in das (Grün-)Futter.

Mit Madenwürmern (z.B. Passalurus ambiguus) steckt sich ein befallenes Kaninchen immer wieder selbst an: So fressen Kaninchen Kot aus ihrem Blinddarm (vitaminreicher Blinddarmkot) und nehmen bei einem Madenwurm-Befall auch Wurmeier auf, die später erneut im Darm auswachsen.

Symptome:

Wie erkennt man Würmer beim Kaninchen?

Würmer verursachen beim Kaninchen nur selten Symptome, sofern nur wenige Würmer den Verdauungstrakt besiedeln – sie bleiben daher meist lange Zeit unbemerkt. Die Würmer reizen jedoch mehr oder weniger stark die Schleimhaut von Magen und Darm. So können sie zu Entzündungen führen und damit Verdauungsprobleme (wie Trommelsucht, Durchfall, Verstopfung beim Kaninchen) und kolikartige Bauchschmerzen auslösen. Vermehren sich die Würmer sehr stark, besteht die Gefahr, dass sie den Verdauungstrakt des Kaninchens verstopfen und zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen.

Befinden sich Würmer im Magen oder Darm des Kaninchens, sind verschiedene Symptome möglich. Würmer sind Parasiten und nehmen Nährstoffe auf, die dem Kaninchen dann fehlen. Bei starkem Wurmbefall magert das Kaninchen trotz Fresslust ab. Möglich sind außerdem Mangelerscheinungen, zum Beispiel ein Vitamin- oder Eisenmangel. Jungtiere gedeihen dann schlecht. Auch zeigen Kaninchen mit Würmern teilweise Symptome wie blasse Schleimhäute.

Die Würmer sind oftmals im Kot des Kaninchens zu erkennen. Fadenwürmer zeigen sich als dünne, meist weiße Fäden. Vor allem Madenwürmer führen außerdem zu Juckreiz am After, sodass sich das Kaninchen dort häufig leckt.

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