Milben bei Kaninchen (Raubmilben, Cheyletiellose)

Raubmilben sind Parasiten, die bei Kaninchen im Fell vorkommen können. Der Fachausdruck lautet Cheytiella parasitivorax.
Augenuntersuchung Kaninchen
Um Milben beim Kaninchen festzustellen, ist ein Vergrößerungsglas nötig. Foto: vetproduction

Definition:

Was sind Milben (Raubmilben) bei Kaninchen?

Raubmilben sind Parasiten, die bei Kaninchen im Fell vorkommen können. Der Fachausdruck für diese Milben lautet Cheytiella parasitivorax.

Es handelt sich um Spinnentiere von etwa einem halben Millimeter Größe. Die Milben siedeln auf der Haut und in der oberen Hautschicht von Kaninchen.

Raubmilben kommen auch bei anderen Haustieren vor, zum Beispiel bei Hunden und Katzen. Sie können zu Hautproblemen und Haarausfall (Alopezie) beim Kaninchen führen oder auch ohne Symptome bleiben.

Milben sind ansteckend. Sie lassen sich erfolgreich mit bestimmten Wirkstoffen (Akariziden) behandeln.

Ursachen:

Welche Ursachen haben Milben bei Kaninchen (Raubmilben)?

Auslöser einer Cheyletiellose ist eine bestimmte Art von Milben, die auf der Haut von Kaninchen lebt und sich durch die obere Hautschicht gräbt. Die Milben ernähren sich von Keratin, einem Bestandteil von Haut und Haaren, und von Gewebsflüssigkeit (Lymphe). Sie fressen außerdem andere (harmlose) Milbenarten, die häufig auf der Haut von gesunden Kaninchen vorkommen. Raubmilben verursachen Schuppen und andere Hautprobleme beim Kaninchen.

Die Milben durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien (Larve, Nymphen-Stadien) vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier. Geschlechtsreife Milben legen Eier ab, die sie einspinnen und kurz oberhalb der Haut an den Haarschaft kleben.

Viele fragen sich: „Wo kommen Milben beim Kaninchen her?“ Das Kaninchen steckt sich mit den Milben bei anderen Tieren an, etwa durch direkten Kontakt mit betroffenen Artgenossen. Besonders bei einer engen Tierhaltung (z.B. in Zoohandlungen) stecken sich Kaninchen leicht mit den Milben an. Die Raubmilben überleben in der Einstreu – also außerhalb des Wirts – mehrere Tage.

Symptome:

Wie äußern sich Milben bei Kaninchen (Raubmilben)?

Raubmilben erkennt man an typischen Symptomen, die sie beim Kaninchen hervorrufen. Doch können die Milben auch unbemerkt auf der Haut siedeln, ohne dass das Kaninchen Beschwerden zeigt. Oftmals treten erst Symptome auf, wenn die Tiere durch eine andere Erkrankung geschwächt sind.

Die Raubmilben führen zu einem mäßig starken Juckreiz. Im Fell sammeln sich vermehrt Schuppen an, die kleieartig verklebt sind (Grind). Bei starkem Milbenbefall kommt es oft zu unregelmäßigem Haarausfall beim Kaninchen, der teilweise an einen unvollständigen Haarwechsel erinnert. Die Haut an den kahlen Stellen ist meist gerötet. Betroffen ist vor allem die Haut an Nacken, Rücken und Schultern.

Wenn das eigene Kaninchen von Milben befallen ist, fragen sich viele: „Sind Milben von Kaninchen auf Menschen übertragbar?“ Was kommt auf die jeweilige Milbenart an. Raubmilben können auch auf den Menschen übergehen. Stecken sich Menschen beim Kaninchen oder bei anderen Haustieren mit Raubmilben an, treten häufig juckende rötliche Flecken an den Armen und am Oberkörper auf. Doch die Symptome klingen schnell wieder ab, da der Mensch für die Raubmilben der Kaninchen ein sogenannter Fehlwirt ist.

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