Nasenausfluss beim Kaninchen

Diagnose:

Wie wird der Nasenausfluss beim Kaninchen diagnostiziert?

Ein Nasenausfluss beim Kaninchen erfordert immer eine tierärztliche Diagnose. Um die Ursache einzugrenzen, stellt die Tierärztin oder der Tierarzt zunächst ein paar Fragen, zum Beispiel:

  • Seit wann ist der Nasenausfluss beim Kaninchen aufgefallen?
  • Bestehen weitere Symptome?
  • Ist eine Allergie bekannt?
  • Falls das Kaninchen mit anderen Tieren gehalten wird: Haben weitere Tiere Nasenausfluss?

Anschließend wird das Kaninchen gründlich untersucht und vor allem die Nase und das Maul werden genau betrachtet:

  • Befinden sich möglicherweise Fremdkörper in der Nase, die zum Nasenausfluss führen?
  • Ist die Nasenschleimhaut verändert, etwa durch Entzündungen oder Geschwulste?
  • Wie sehen die Zähne aus? Sind Zahnwurzeln entzündet, die bis in die Nase durchbrechen und eitrigen Ausfluss bewirken?

Zur Untersuchung eignen sich bestimmte Hilfsmittel, zum Beispiel ein Kieferspreizer, um das gesamte Gebiss des Kaninchens zu inspizieren.

Zur weiteren Diagnose von Nasenausfluss werden dem Kaninchen Blut und ein Abstrich aus der Nase entnommen. Im Labor lassen sich, je nach Ursache, beispielsweise Entzündungszellen im Blut oder Bakterien im Nasenabstrich feststellen.

Behandlung:

Wie kann ein Nasenausfluss beim Kaninchen behandelt werden?

Welche Behandlung bei einem Nasenausfluss am besten wirkt, richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Fest sitzende Fremdkörper entnimmt die Tierärztin oder der Tierarzt vorsichtig mit geeigneten Hilfsmitteln. Oftmals ist hierfür eine Kurznarkose des Kaninchens hilfreich. Falls notwendig, wird die Nase mit einer Kochsalz-Lösung ausgespült.

Wird der Nasenausfluss durch Bakterien verursacht, erhält das Kaninchen Antibiotika. Diese hemmen das Wachstum der Keime beziehungsweise töten sie ab, sodass die Entzündung abklingen kann. Schleimlösende Mittel (Mukolytika) wie Acetylcystein erleichtern dem Kaninchen die Atmung durch die Nase, vor allem bei festsitzendem Sekret.

Lassen Sie Ihr Kaninchen zusätzlich regelmäßig mit Salzwasser inhalieren, um den Schleim zu lösen. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt zeigt Ihnen, wie Sie den Aufguss dosieren und das Kaninchen inhalieren lassen. Es ist ratsam, nach dem Inhalieren das Fell des Tieres abzutrocknen, falls es einen feuchten Eindruck macht.

Entzündungen und eine gereizte Nasenschleimhaut lassen sich mit Nasensalben behandeln. Geht der Nasenausfluss beim Kaninchen auf Zahnkrankheiten zurück, ist unter Umständen eine Operation notwendig.

Prognose:

Wie ist die Prognose von Nasenausfluss beim Kaninchen?

Die Prognose von Nasenausfluss beim Kaninchen richtet sich nach der Ursache. Fremdkörper etwa kann eine Tierärztin oder ein Tierarzt meist leicht und problemlos entfernen – der Nasenausfluss klingt nach dem Eingriff schnell wieder ab. Versuchen Sie aber niemals selbst, Fremdkörper aus der Nase Ihres Kaninchens zu ziehen, denn die Verletzungsgefahr ist zu groß!

Löst eine Allergie gegen Einstreu den Nasenausfluss beim Kaninchen aus, so ist die Prognose meist gut. Zwar lässt sich eine Allergie beim Kaninchen nicht ursächlich behandeln. Wenn Sie jedoch eine andere Einstreu verwenden, gehen die Beschwerden oft schnell wieder zurück.

Die Prognose von Nasenausfluss durch Zahnkrankheiten beim Kaninchen oder Tumoren richtet sich danach, ob die Grunderkrankung rechtzeitig behandelt wird. Wichtig ist, umgehend mit dem Kaninchen eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. So ist beispielsweise Kaninchenschnupfen als Ursache von Nasenausfluss eine schwere Erkrankung: Es ist oft schwierig, die Erreger komplett zu eliminieren, wodurch die Krankheit – und somit auch der Nasenausfluss – immer wieder auftritt.

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