Kaninchensyphilis (Spirochätose) – Was tun?
Diagnose:
Wie wird eine Kaninchensyphilis diagnostiziert?
Zur Diagnose der Kaninchensyphilis stellt die Tierärztin oder der Tierarzt zunächst ein paar Fragen zu den beobachteten Symptomen, also vor allem nach Haarausfall, Rötungen und Krusten an den charakteristischen Stellen. Auch die Haltungsbedingungen des Kaninchens, eventuelle Vorerkrankungen und Informationen über seinen Einsatz in der Zucht sind wichtige Informationen, um eine Spirochätose diagnostizieren zu können.
Anschließend wird das Kaninchen gründlich untersucht. Das typische Krankheitsbild mit Entzündungsherden und Krusten im Genital- und Afterbereich sowie gegebenenfalls im Gesicht des Kaninchens lenken den Verdacht schnell auf eine Kaninchensyphilis. Oft ist das Erscheinungsbild so typisch, dass keine weiteren Untersuchungen notwendig sind.
Der Erreger selbst lässt sich nur mit einer speziellen lichtmikroskopischen Diagnosetechnik, der Dunkelfeldmikroskopie, nachweisen. Die Dunkelfeldmikroskopie wird von einzelnen tiermedizinischen Laboren durchgeführt, ist in der Praxis aber oft nicht notwendig zur Diagnose der Kaninchensyphilis.
Therapie:
Was tun bei Kaninchensyphilis?
Zur Therapie der Kaninchensyphilis verschreibt die Tierärztin oder der Tierarzt Antibiotika. Sie wirken direkt gegen die Bakterien (Treponema cuniculi). Besonders wirksam gegen die Kaninchensyphilis sind Penicillin-Präparate.
Wie lange erhält das Kaninchen Antibiotikum? Das Kaninchen bekommt in der Regel für drei bis sechs Tage einmal täglich eine Spritze.
Zusätzlich erhält das Kaninchen oft Probiotika, denn durch die Penicillin-Gabe gerät seine natürliche Darmflora leicht aus dem Gleichgewicht. Ergänzend verschreibt die Tierärztin oder der Tierarzt manchmal antibakterielle Salben, die Sie direkt auf die betroffenen Stellen Ihres Kaninchens auftragen.
Ein Kaninchen mit Spirochätose sollte während der Zeit der Behandlung von den anderen Tieren im Stall getrennt werden. Eventuell müssen die anderen Kaninchen auch mit behandelt werden. Sind die Symptome bei allen betroffenen Tieren abgeklungen, ist es sinnvoll, den gesamten Stall noch einmal zu desinfizieren.
Vorbeugen:
Wie kann man einer Kaninchensyphilis vorbeugen?
Zur Vorbeugung der Kaninchensyphilis empfiehlt es sich, nicht mit erkrankten Tieren zu züchten. Dies gilt auch für Kaninchen mit einer ausgeheilten Spirochätose: Es ist nicht auszuschließen, dass trotzdem einige Bakterien im Körper des Kaninchens verbleiben und es die Erkrankung an seine Deckpartner oder Nachkommen überträgt.
Außerdem ist es sinnvoll, als Kaninchenzüchter neue Tiere im Bestand vor ihrem Zuchteinsatz gründlich tierärztlich untersuchen zu lassen, um die Kaninchensyphilis und andere ansteckende Erkrankungen auszuschließen.
Lesen Sie jetzt weiter in diesem Artikel:
- 1Definition, Ursachen, Symptome
- 2Diagnose, Behandlung, Prognose
- 3Vorbeugen, Wann zum Tierarzt, Quellen