Blasenentzündung (Zystitis) beim Kaninchen

Eine Blasenentzündung (Zystitis) beim Kaninchen ist eine Erkrankung der Harnblase. Sie kann verschiedene Ursachen haben. So können zum Beispiel Bakterien oder Harngrieß die Blasenschleimhaut reizen.

Diagnose:

Kaninchen Temperaturkontrolle
Die Tierärztin achtet auf Veränderungen in der Ano-Genital-Region und misst die Temperatur beim Kaninchen. Foto: vetproduction

Wie wird eine Blasenentzündung (Zystitis) beim Kaninchen diagnostiziert?

Bei einer Blasenentzündung des Kaninchens ist eine genaue tierärztliche Diagnose wichtig. Nur so lässt sich die Entzündung gezielt erkennen und behandeln. Zunächst fragt die Tierärztin oder der Tierarzt nach den Beschwerden des Tieres.

Anschließend wird das Kaninchen gründlich untersucht und die Region um Blase und Nieren abgetastet. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt achtet vor allem auf Veränderungen in der Ano-Genital-Region: Ist das Fell des Kaninchens von Urin benetzt? Wenn ja, welche Farbe hat der Urin?

Zur Diagnose einer Blasenentzündung ist zudem eine Urinuntersuchung wichtig: Finden sich Entzündungszellen, Bakterien oder Blut in der Urinprobe?

Mittels bildgebender Verfahren (z.B. Röntgen-Untersuchung, Ultraschall-Untersuchung) lassen sich mögliche Veränderungen erkennen, etwa Harnsteine, die die Blase reizen bzw. die Harnwege verstopfen. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich feststellen, ob neben der Blasenentzündung auch Hinweise auf eine Nierenschwäche vorliegen.

Behandlung:

Was hilft gegen Blasenentzündung bei Kaninchen?

Eine akute Blasenentzündung des Kaninchens muss tierärztlich behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Die Therapie richtet sich dabei nach der Art der Blasenentzündung. Eine Infektion – meist durch Bakterien – lässt sich mit Antibiotika behandeln. Antibiotika sind Wirkstoffe, die krankheitserregende Keime hemmen oder abtöten. Sind sie beseitigt, klingen die Beschwerden des Kaninchens meist schnell wieder ab. Zusätzlich erhält das Kaninchen zur Linderung der Beschwerden und der Entzündung bestimmte Schmerzmittel.

Geht die Blasenentzündung beim Kaninchen auf Harnsteine oder Harngrieß zurück, bestehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Je nach Lage und Größe der Ablagerungen spült die Tierärztin oder der Tierarzt zum Beispiel die Blase oder legt einen Blasenkatheter. Teilweise erhalten Kaninchen bei einer Zystitis auch Schmerzmittel und harntreibende Medikamente, um Blasensedimente auszuleiten. Große Steine werden operativ entfernt.

Was füttert man Kaninchen bei einer Blasenentzündung? Frisches Gemüse und Grünfutter enthält viel Flüssigkeit, was die Flüssigkeitsaufnahme von Kaninchen unterstützt. Welche Sorten jetzt am besten geeignet sind, erfahren Sie von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt. 

Prognose:

Wie lange dauert eine Blasenentzündung bei Kaninchen?

Die Prognose einer Blasenentzündung richtet sich nach den jeweiligen Ursachen. Eine akute Blasenentzündung durch Bakterien lässt sich meist problemlos durch Antibiotika heilen. Bleibt die akute Zystitis beim Kaninchen dagegen unbehandelt, können sich die Beschwerden verstärken und schließlich dauerhaft bestehen bleiben (chronische Blasenentzündung).

Eine häufig gestellte Frage lautet: Wie entsteht Blasengrieß bei Kaninchen? Bei einer unbehandelten Blasenentzündung des Kaninchens auch die Gefahr, dass Keime weiter aufsteigen und eine Nierenbecken-Entzündung auslösen. Bei einer unbehandelten Zystitis verändern Bakterien die Eigenschaften des Harns und begünstigen dadurch Harnsteine und Harngrieß.

Eine Blasenentzündung ist umgekehrt oft auch die Folge von solchen Harnsedimenten oder Harnsteinen. Gelingt es, die Steine aufzulösen oder auf eine andere Weise zu entfernen, ist die Prognose meist gut, solange noch keine Nierenschäden durch zurück gestauten Harn entstanden sind.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach Schwere und Verlauf der Erkrankung. Bis sich das Kaninchen vollkommen erholt hat, können mehrere Tage bis zu Wochen vergehen.

Lesen Sie jetzt weiter in diesem Artikel: