Flohspeichel-Allergie beim Hund

Flohspeichel-Allergie beim Hund

Eine Flohspeichel-Allergie geht mit starkem Juckreiz einher. Foto: © Pixabay.com

Definition:

Was ist eine Flohspeichel-Allergie beim Hund?

Die Flohspeichel-Allergie ist eine allergische Hauterkrankung, die bei Hunden häufig vorkommt. Dabei reagiert die Haut des Hundes allergisch auf den Speichel von Flöhen. In der Folge entsteht ein starker Juckreiz.

Flohspeichel-Allergien treten im Sommer verstärkt auf. Sie werden mitunter jedoch auch in den kälteren Jahreszeiten beobachtet.

Ursachen:

Wodurch entsteht eine Flohspeichel-Allergie?

Eine Flohspeichel-Allergie wird durch eine allergische Reaktion verursacht. Dabei reagiert das Immunsystem des Hundes – wie bei allen Allergien – überempfindlich auf ein Allergen. Das Allergen ist der Stoff, der die allergische Reaktion auslöst.

Bei der Flohspeichel-Allergie ist das Immunsystem des Hundes gegen bestimmte im Flohspeichel enthaltene Substanzen überempfindlich. Das heißt, das Immunsystem des Hundes stuft diese Substanzen, die eigentlich harmlos sind, nach dem ersten Kontakt (Flohstich) als schädlich ein und bildet Antikörper dagegen.

Gelangt beim nächsten Flohstich erneut Speichel in die Einstichstelle, findet eine allergische Reaktion beim Hund statt.

Symptome:

Was sind typische Symptome einer Flohspeichel-Allergie?

Anzeichen für eine Flohspeichel-Allergie sind Hautreizungen auf dem Rücken, dem Schwanz und in der Leistengegend des Hundes. Der Hund kratzt und leckt sich aufgrund des Juckreizes häufig, wodurch sich weitere Hautentzündungen (Hot Spots) bilden können.

Meist kommt es auch zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion der entzündeten Hautstellen. Das ständige Lecken und Knabbern führt in der Regel dazu, dass der Hund seine Haare an den betroffenen Bereichen verliert. Übrigens: Die Symptome können auch dann noch bestehen, wenn kein Floh auf dem Hund zu finden ist. Ist ein Hund einmal auf den Flohspeichel sensibilisiert, reicht bereits ein einziger Flohstich, als Allergieauslöser.

Diagnose:

Wie stellt die Tierärztin oder der Tierarzt die Flohspeichel-Allergie fest?

Zur Diagnose einer Flohspeichel-Allergie nehmen Tierärztinnen und Tierärzte zunächst eine körperliche Untersuchung beim Hund vor. Dabei prüfen sie, ob sich Flöhe beziehungsweise Flohkot auf dem Körper des Hundes befinden. Hierzu verwenden sie gegebenenfalls einen Flohkamm, mit dem sie die Flöhe und deren Kot auskämmen. Die Flöhe lassen sich häufig nur schwer aufspüren, da von einer Flohspeichel-Allergie betroffene Hunde die Parasiten meist bereits eigenständig entfernt haben, zum Beispiel durch Herauslecken.

Zudem kann die Durchführung von Allergie-Tests beim Hund zur Diagnose der Flohspeichel-Allergie hilfreich sein. Reagiert die Haut des Hundes positiv auf das Flohspeichel-Antigen, weist dies auf eine Flohspeichel-Allergie hin. Fällt das Ergebnis negativ aus, kann man jedoch nicht sicher davon ausgehen, dass keine Flohspeichel-Allergie beim Hund vorliegt, da die Testlösungen nur sehr wenige Allergene enthalten.

Darüber hinaus prüft die Tierärztin oder der Tierarzt, ob den Hautveränderungen beim Hund gegebenenfalls andere Ursachen zugrunde liegen als eine Flohspeichel-Allergie. Die Hautirritationen können beispielsweise auch durch eine Futtermittel-Allergie, andere Parasiten (z.B. Läuse) oder bestimmte Hauterkrankungen hervorgerufen werden.

Auch ein Befall mit Bandwürmern der Gattung Dipylideum caninum (Kürbiskern-Bandwurm) deutet auf eine Flohspeichel-Allergie beim Hund hin, da diese Bandwürmer von Flöhen übertragen werden.

Behandlung:

Welche Behandlung hilft bei einer Flohspeichel-Allergie?

Stellt die Tierärztin oder der Tierarzt eine Flohspeichel-Allergie beziehungsweise Flöhe beim Hund fest, gilt es zunächst, den Flohbefall durch geeignete Maßnahmen (z.B. spezielle Medikamente, Spot-On-Präparate) zu bekämpfen. Es empfiehlt sich, alle im Haushalt lebenden Hunde und auch Katzen gegen Flöhe mit zu behandeln, da sich der betroffene Hund nach einer erfolgreichen Beseitigung der Parasiten sonst gegebenenfalls wieder ansteckt. Dies gilt auch dann, wenn die anderen Tiere nicht die Symptome eines Flohbefalls zeigen.

Zudem ist es erforderlich, die Umgebung des Hundes von Flöhen zu befreien. Dazu eignen sich unter anderem spezielle Insektizide. Achten Sie hier allerdings darauf, dass sie nicht für die Haustiere selbst schädlich sind. Zusätzlich lassen sich durch regelmäßiges Staubsaugen die Flöhe sowie deren Eier und Larven beseitigen.

Darüber hinaus ist es notwendig, die Symptome der Flohspeichel-Allergie beim Hund zu lindern. Dazu kommen unter anderem entzündungshemmende und juckreizstillende Salben zum Einsatz. Reagiert ein Hund allergisch auf Flohspeichel, ist eine ganzjährige Floh-Bekämpfung sinnvoll, damit das Tier möglichst wenig in Kontakt mit dem Allergen, also dem Flohspeichel, kommt. Zudem sollten Hunde mit Flohbefall stets auch entwurmt werden, da Flöhe Überträger von Bandwürmern sind.

Prognose:

Kann eine Flohspeichel-Allergie verschwinden?

Die Beschwerden der Allergie können verschwinden, wenn der Hund keinen Kontakt zu Flöhen hat. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Bekämpfung der Flöhe konsequent und lang genug durchgeführt wird. Werden die Flöhe nicht ausreichend bekämpft, breiten sie sich auf die Umgebung und anderen Lebewesen – sowohl Tiere als auch Menschen – aus. Ein Flohstich reicht in der Regel dann wieder aus, um Allergie-Symptome hervorzurufen.

Vorbeugung:

Kann man einer Flohspeichel-Allergie vorbeugen?

Um einer Flohspeichel-Allergie beim Hund vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Hund mit geeigneten Maßnahmen vor Flöhen zu schützen. Zudem ist es ratsam, regelmäßig zu kontrollieren, ob sich Flöhe im Fell des Hundes befinden und ob sich die Haut des Tieres verändert hat.

Sollte ein Hund mit einer Flohspeichel-Allergie tierärztlich behandelt werden?

Zeigt ein Hund die Symptome einer Flohspeichel-Allergie, ist es ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. Das Allgemeinbefinden des Hundes ist durch den intensiven Juckreiz gegebenenfalls stark beeinträchtigt, insbesondere dann, wenn sich die Haut entzündet hat.

Tierärztinnen und Tierärzte können eine geeignete Behandlung einleiten und dadurch dafür sorgen, dass sich die Hautreizungen beim Hund nicht weiter verschlimmern.

Außerdem ist bei einem Flohbefall zu beachten, dass die Parasiten von dem betroffenen Hund auf andere Tiere und auch auf Menschen übersiedeln und somit Infektionskrankheiten übertragen können. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt empfiehlt Ihnen Mittel, mit denen Sie sich und andere Tiere vor Flöhen schützen können.

Weiterführende Informationen

Autor: Dipl.-Sportwiss. Maren Menyes, Stefan Brenner
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2023
Quellen:
ESCCAP e.V.: www.esccap.de (Abruf: Juni 2023)
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018
Maddison, J. et al: Vom Symptom zur Diagnose in der Kleintierpraxis. Thieme 2016
Wienrich, V.: Das große Buch der Hundekrankheiten. Müller Rüschlikon, Stuttgart 2008
Kleintierpraxis: Atlas und Therapiehandbuch. Urban & Fischer, München 2007