Flöhe beim Hund

Flöhe beim Hund

Hund mit Flohkamm
Mit einem Flohkamm lassen sich Flohkot oder sogar die Flöhe selbst im Fell des Hundes entdecken. Foto: vetproduction

Definition:

Was sind Flöhe beim Hund?

Flöhe sind Parasiten, die beim Hund sehr häufig vorkommen. Es handelt sich bei Flöhen um Insekten, die im Erwachsenenstadium auf dem Tier leben und sich von dessen Blut ernähren. Die jugendlichen Stadien der Flöhe (Eier, Larven und Puppen) befinden sich hingegen nicht auf dem Tier, sondern in der Umgebung, meist in der Wohnung.

Flohbisse führen zu Juckreiz, und der Hund kratzt und beißt sich vermehrt. Es ist möglich, dass der Hund eine Überempfindlichkeit gegen den Flohspeichel entwickelt (Flohspeichel-Allergie beim Hund). Die Haut entzündet sich dann und es treten Hautrötungen und Haarausfall auf.

Bei einem sehr starken Flohbefall verliert der Hund so viel Blut, dass er eine Blutarmut (Anämie) entwickelt. Flöhe sind zudem Überträger von Bandwürmern beim Hund.

Um die Flöhe beim Hund erfolgreich zu bekämpfen, ist es wichtig, nicht nur das Tier, sondern auch die komplette Umgebung, in der sich das Tier aufhält, zu behandeln. Geschieht dies nicht, kann es sein, dass der Hund trotz Behandlung nach einiger Zeit erneut von Flöhen befallen ist.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für Flöhe beim Hund?

Flöhe sind Parasiten. Sie kommen bei Hunden häufig vor. Der Floh ernährt sich vom Blut des Hundes. Kurz nachdem der Floh auf einen Wirt gesprungen ist – dies kann ein Mensch oder ein Haustier sein –, beginnt er nach wenigen Minuten mit dem Blutsaugen.

Bereits in den ersten 48 Stunden legen die Flöhe zahlreiche Eier, die von dem Hund abfallen. Dadurch wird die Umgebung des Hundes kontaminiert: sein Schlafplatz, das Sofa, das Auto – alle Stellen, an denen der Hund sich aufhält.

Aus den Floheiern entwickeln sich nach einigen Tagen Larven, die sich an dunklen Stellen in der Wohnung und der Umwelt verstecken. Die Larven bilden einen Kokon aus, in dem sie geschützt als Puppe längere Zeit überleben. Bei idealen Bedingungen schlüpfen sie, und als Floh suchen sie erneut einen Wirt auf.

Hunde bringen ab und zu von einem Spaziergang einen Floh mit nach Hause. In Innenräumen herrschen für die Flöhe ideale Lebensbedingungen. Flöhe vermehren sich sehr schnell: Ein Weibchen ist in der Lage, innerhalb eines Tages 50 Eier zu legen.

Die Wohnung wird somit schnell massiv mit Flöhen, Eiern und Larven kontaminiert. Der erwachsene Floh macht hierbei nur etwa fünf Prozent des Befalls aus, 95 Prozent sind Eier, Larven und Puppen. Anders ausgedrückt, kommen auf einen Floh, den man sieht, 19 Flohstadien, die in der Wohnung leben.

Symptome:

Wie äußern sich Flöhe beim Hund?

Flöhe äußern sich bei Hunden durch unterschiedliche Symptome. Zunächst kratzt und beißt der Hund sich vermehrt, da die Flohbisse jucken. Er leckt sich oft und betreibt mehr Fellpflege. Manchmal fallen die Haare aus (Alopezie), die Haut ist gereizt und entzündet. Bei starkem Flohbefall saugen die Flöhe so viel Blut, dass der Hund eine Blutarmut (Anämie) entwickelt.

Der Floh kann einen Hundebandwurm (Dipylidium caninum) übertragen, sodass es empfehlenswert ist, den Hund nicht nur gegen Flöhe zu behandeln, sondern ihn auch zu entwurmen.

Einige Hunden entwickeln eine Flohspeichel-Allergie. Die Hunde zeigen hierbei eine gesteigerte Abwehrreaktion, wenn sie von Flöhen gebissen werden. Es genügt ein einziger Flohbiss, um bei dem Hund einen sehr starken Juckreiz auszulösen. Die Haut ist an der Stelle gerötet, dick und entzündet, die Haare fallen möglicherweise aus. Durch das Belecken verschlimmert sich der Hautzustand, und es kann zusätzlich zu Hautinfektionen kommen.

Die Flöhe können vom Hund auf den Menschen übergehen. Sie beißen gerne mehrmals hintereinander, sodass die Stiche typischerweise auf der Haut dicht hintereinander liegen („Flohstraße“). Auch beim Menschen kann die betroffene Hautstelle jucken, rot werden und sich entzünden.

Diagnose:

Wie kann man Flöhe sicher feststellen?

Wenn der Hund stark befallen ist, sind die Flöhe mit bloßem Auge zu erkennen. Ist das Fell des Hundes dicht oder lang, sieht man die Flöhe nicht so leicht.

Tierärztinnen und Tierärzte untersuchen die Hunde mit einem Flohkamm. Dabei kämmen sie verschiedene Fellstellen des Hundes. In dem ausgekämmtem Material sind die Flöhe oder ihr Kot sichtbar.

Um Flohkot von Verunreinigungen im Fell zu unterscheiden, wird das Material (braune Krümelchen) auf ein weißes Tuch (z.B. Taschentuch) gegeben und angefeuchtet. Bilden sich rötliche Kränze um die braunen Krümel, so ist dies ein Hinweis darauf, dass es sich um verdautes Blut aus dem Kot des Flohs handelt.

Hunde, die unter einer Flohspeichel-Allergie leiden, müssen nicht viele Flöhe im Fell haben, um heftige Symptome zu entwickeln. Sie reagieren schon auf einen einzigen Flohbiss sehr stark, auch dann, wenn sich der Floh nicht einmal nachweisen lässt.

Behandlung:

Wie kann man Flöhe bekämpfen?

Ein Hund mit Flöhen sollte tierärztlich behandelt werden. Zunächst müssen die Flöhe auf dem Hund selbst abgetötet werden. Dies lässt sich durch entsprechende Anti-Flohmittel, zum Beispiel in Form von Spot-on-Präparaten, Tabletten oder Sprays erreichen.

Zudem ist es wichtig, die jugendlichen Stadien der Flöhe zu bekämpfen. Es ist wichtig, die gesamte Umgebung, in der der Hund sich aufhält, zu reinigen und mit zu behandeln. Besonders dunkle und warme Stellen – wie Decken, Plätze unter dem Sofa oder dem Bett – sind oftmals mit Flöhen kontaminiert. Vergessen Sie auch nicht das Auto! Es empfiehlt sich, die Böden zu saugen und zu putzen, alle Decken und Schlafunterlagen zu waschen oder zu entfernen.

Da Flöhe auch im Staubsaugerbeutel überleben, ist es ratsam, die Beutel nach dem Saugen zu verschließen (z.B. in einem Müllbeutel) und über den Hausmüll zu entsorgen, da sonst ein erneuter Flohbefall des Hauses möglich ist. Nach der Reinigung ist es sinnvoll, die Umgebung mit einem Insektizid aus dem Fachhandel zu besprühen. Es sind zahlreiche Produkte auf dem Markt, beispielsweise Fogger oder Umgebungssprays.

Wichtig ist es außerdem, alle Tiere im Haushalt zu behandeln. Die verwendeten Mittel müssen stets für die jeweilige Tierart geeignet sein andernfalls besteht Vergiftungsgefahr!

Da Flöhe auch Bandwürmer (Gurkenkern-Bandwurm) übertragen können, ist es ratsam, den Hund nach dem Abschluss der Flohbehandlung zu entwurmen.

Prognose:

Wie wird man die Flöhe wieder los?

Die Prognose von Flöhen beim Hund ist grundsätzlich günstig, wenn die Umgebung entsprechend saniert wird. Hier sind Ausdauer und eine sehr gründliche und konsequente Reinigung nötig.

Die Symptome von Hunden mit einer Flohspeichel-Allergie lassen sich oftmals bessern. Sehr ausgeprägte Hautenzündungen benötigen jedoch einige Zeit bis sie vollständig abgeklungen sind. Bei einer nachgewiesenen Flohspeichel-Allergie sollte der Hund möglichst kontinuierlich vor Flöhen geschützt sein.

Vorbeugen:

Wie kann man einen Hund vor Flöhen schützen?

Grundsätzlich ist es möglich, den Hund vorbeugend mit Flohmitteln zu behandeln, um einen Befall mit Flöhen zu verhindern. Ob und in welchen Zeitabständen dies erforderlich ist, hängt vom individuellen Risiko des Hundes ab, sich Flöhe einzufangen. Dabei spielen unter anderem folgende Fragen eine Rolle:

  • Leben andere Haustiere (als potenzielle Überträger) mit im Haushalt?
  • Besteht Kontakt zu anderen Tieren, die mit Flöhen befallen sein könnten?
  • Leidet der Hund an einer Flohspeichel-Allergie?

Besonders bei Hunden, die eine Flohspeichel-Allergie entwickelt haben, ist es empfehlenswert, die Floh-Prophylaxe regelmäßig durchzuführen, da bereits ein einziger Flohbiss zu einer juckenden Hautallergie führen kann.

Wann ist ein Besuch in der tierärztlichen Praxis ratsam?

Muss ein Hund mit Flöhen tierärztlich behandelt werden?

Tierärztinnen und Tierärzte behandeln Hunde mit Flöhen mit entsprechenden Medikamenten, die nicht frei erhältlich sind. Sie stellen den Flohbefall fest und empfehlen ein Mittel in der passenden Dosierung.

Leidet der Hund unter starkem Juckreiz und ist die Haut gerötet und verändert, ist es ratsam, ihn genauer tierärztlich untersuchen zu lassen. Bei einer Flohspeichel-Allergie sind möglicherweise weitere Behandlungen erforderlich, um die Symptome zu lindern.

Weiterführende Informationen

Autorin: Dr. med. vet. Iris Kiesewetter
Datum der letzten Aktualisierung: November 2024
Quellen:
ESCCAP e.V.: https://www.esccap.de/ (Abruf: November 2024)
Pschyrembel Online. Walter de Gruyter (Abruf: November 2024)
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018