Kastration des Katers

Kastration des Katers

Kater mit Halskragen
Damit der Kater sich nach der Kastration nicht an der Wunde lecken kann, bekommt er einen Halskragen. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Kastration des Katers?

Bei einer Kastration entfernt die Tierärztin oder der Tierarzt die beiden Hoden (Keimdrüsen) des Katers in einer Operation. Der Kater ist nach der Kastration unwiderruflich unfruchtbar und kann keinen Nachwuchs mehr zeugen.

Nicht zu verwechseln ist die Kastration des Katers mit der Sterilisation, bei der die Keimdrüsen erhalten bleiben. Bei der Sterilisation des Katers werden zur Unfruchtbar-Machung nur die Samenleiter durchtrennt. Im Gegensatz zur häufig durchgeführten Kastration, findet eine Sterilisation bei Katern so gut wie nie statt.

Durchführung:

Wie wird eine Kastration des Katers durchgeführt?

Die Kastration des Katers erfolgt in Vollnarkose und dauert in der Regel weniger als 60 Minuten. Nach ein paar Stunden unter Beobachtung in der Tierarzt-Praxis oder Tierklinik kann man den Kater meist wieder mit nach Hause nehmen.

Um zu verhindern, dass er sich an der Wunde leckt (Gefahr der Wundinfektion), sollte der kastrierte Kater einen Halskragen tragen. Nach zwei bis drei Tagen muss er zur Nachkontrolle in die Tierarzt-Praxis, und nach etwa zehn Tagen werden die Fäden gezogen. Der Kater erholt sich meist schnell innerhalb weniger Tage.

Anwendungsgebiete:

Wann wird eine Kastration des Katers angewandt?

Eine Kastration des Katers wird unter anderem durchgeführt, um die Fortpflanzung des Tieres zu verhindern. Da durch die Entfernung der Hoden kaum noch Geschlechtshormone gebildet werden, kann sich dies auch auf das Verhalten des Katers auswirken: Einige kastrierte Kater werden ruhiger. Ohne Kastration hingegen verhalten sich Kater häufig unruhig und aggressiv, sobald sie geschlechtsreif sind.

Auf der Suche nach einer rolligen Katze streunen frei laufende Kater manchmal tagelang herum. Dies gefährdet die Gesundheit des Tieres: Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass der Kater sich verletzt, wenn er gegen andere Kater um eine weibliche Katze kämpft oder wenn er sein Revier verteidigt. Durch die Bisswunden können Krankheiten (z.B. Katzen-AIDS) übertragen werden.

Darüber hinaus kann die Kastration des Katers bewirken, dass das Tier die Revier-Markierung mit Urin unterlässt. Dies erleichtert die Haltung des Tieres, insbesondere dann, wenn man den Kater in der Wohnung hält. Nicht kastrierte Kater beginnen etwa im Alter zwischen sieben und neun Monaten, ihr Revier mit Urin zu kennzeichnen.

Medizinische Gründe für eine Kastration des Katers sind neben dem Verhindern von unkontrollierter Fortpflanzung, ein Hodenhochstand (Kryptorchismus), Hodenkrebs oder eine Prostata-Erkrankung.

Risiken und Komplikationen:

Welche Risiken birgt eine Kastration des Katers?

Mögliche Komplikationen bei der Kastration des Katers wie eine Narkose-Unverträglichkeit und Nachblutungen können gelegentlich vorkommen und müssen vor der Entscheidung für oder wider eine Kastration bedacht werden.

Eine Kastration kann sich zudem nachteilig auf den Stoffwechsel des Katers auswirken. Bei kastrierten Katern begünstigt der Eingriff teilweise, dass sie an Gewicht zunehmen. Dies liegt unter anderem daran, dass ihr Energiebedarf durch die Kastration sinkt. Gleichzeitig neigen kastrierte Kater weniger zum Streunen, was dazu führt, dass sie weniger Energie verbrauchen. Bei Katern kommt Übergewicht nach der Kastration häufiger vor als bei weiblichen Katzen.

Neben der Kastration ist es auch möglich, den Kater durch eine Sterilisation unfruchtbar zu machen. Das Sexualverhalten des Katers lässt sich dadurch jedoch nicht einschränken. Es ist ratsam, sich von der Tierärztin oder vom Tierarzt zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Verfahren beraten zu lassen.

Weiterführende Informationen

Autor: Dipl.-Sportwiss. Maren Menyes
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Fossum, T.: Chirurgie der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2020
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019

Moraillon, R. et al.: Therapielexikon der Kleintierpraxis. Urban & Fischer, München 2010
Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009