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Vetoryl® ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel zur Behandlung des Cushing-Syndroms beim Hund. Vetoryl® ist als weißliche Hartkapseln mit schwarzer Kappe erhältlich.
Vetoryl® enthält den Wirkstoff Trilostan. Typisch für das Cushing-Syndrom beim Hund ist eine übermäßige Nebennieren-Funktion. Vetoryl® wirkt bei der Behandlung des Cushing-Syndroms, indem es ein Enzym hemmt, das in der Nebenniere an der Bildung der Hormone Kortisol, Kortikosteron und Aldosteron beteiligt ist.
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Eine Kapsel Vetoryl® enthält entweder 10, 30, 60 oder 120 mg Wirkstoff. Die Wirkstoff-Menge ist auf der Kapsel aufgedruckt.
Vetoryl® wird angewendet, um das Cushing-Syndrom beim Hund zu behandeln. Eine andere Bezeichnung für das Cushing-Syndrom ist Hyperadrenokortizismus. Typisch für diese Erkrankung ist eine Überfunktion der Nebennierenrinde. Es gibt verschiedene Ursachen für das Cushing Syndrom:
Um das Cushing-Syndrom zu heilen, ist oft eine operative Entfernung des Tumors notwendig. Allerdings ist nicht jeder Tumor operabel, und der Tierarzt muss abwägen, ob die Risiken einer Operation vertretbar sind. Wenn eine Operation vermieden werden soll, können die Symptome des Cushing-Syndroms medikamentös mittels Vetoryl® behandelt werden. Eine solche Behandlung muss meist lebenslang erfolgen, da Vetoryl® die Krankheit nicht heilt, sondern lediglich die Symptome bekämpft.
Typische Symptome des Cushing-Syndroms sind vermehrter Durst, begleitet von verstärktem Wasserlassen, Muskelschwäche und Lethargie, verstärkter Appetit, Hängebauch, exzessives Hecheln, Haarausfall sowie dünne, krankheitsanfällige Haut.
Mit Vetoryl® lässt sich sowohl das zentrale, als auch das adrenale Cushing-Syndrom erfolgreich behandeln. Indem Vetoryl® das Enzym hemmt, das an der Bildung von Steroidhormonen in der Nebennierenrinde beteiligt ist, senkt das Arzneimittel die Menge an Steroidhormonen im Blut. Hohe Dosen Vetoryl® hemmen zusätzlich die Bildung von Steroidhormonen in den Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke).
Vetoryl® darf nicht angewendet werden bei:
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Der Tierarzt verschreibt Vetoryl® nur, nachdem er das Cushing-Syndrom sicher diagnostiziert hat. Hierzu werden Blut und Urin des Hundes mittels spezieller Tests untersucht. Durch eine Ultraschall-Untersuchung kann der Tierarzt feststellen, ob ein Tumor in der Hypophyse oder der Nebenniere vorliegt. Da das Cushing-Syndrom meist erst bei älteren Tieren (10 bis 15 Jahre) auftritt, liegen oft noch weitere Erkrankungen vor.
Vor der Verabreichung von Vetoryl® muss der Tierarzt daher unbedingt Leber- und Nierenkrankheiten beim Hund ausschließen, da diese Erkrankungen eine Behandlung mit Vetoryl® ausschließen. Außerdem muss die verabreichte Dosis sorgfältig gewählt und bei Bedarf angepasst werden. Hierzu ist es notwendig, bestimmte Blutwerte wie Harnstoff, Kreatinin, Leberenzyme und Elektrolyte regelmäßig zu überprüfen.
Zu Beginn der Behandlung mit Vetoryl® erhält der Hund morgens mit dem Futter zwei bis sechs Milligramm Trilostan pro Kilogramm Körpergewicht. Um diese Dosierung zu erreichen, können Kapseln mit unterschiedlichen Wirkstoff-Mengen kombiniert werden. Nach zehn Tagen untersucht der Arzt erneut das Blut, und passt gegebenenfalls die Dosierung an. Der Hund sollte immer die geringste Wirkstoff-Menge erhalten, die gerade noch ausreicht, um die Symptome des Cushing-Syndroms zu unterdrücken. Wenn die optimale Dosis gefunden ist, sind nur noch alle drei Monate Kontrollbesuche beim Tierarzt notwendig.
Bitte waschen Sie sich nach der Verabreichung von Vetoryl® die Hände. Die Vetoryl® Hartkapseln dürfen nicht zerbrochen oder geöffnet werden, weil der Inhalt der Kapseln zu Haut- und Augenreizungen führen kann. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten den Kontakt mit den Vetoryl® Kapseln meiden. Bei Personen mit einer bekannten Unverträglichkeit gegen Trilostan oder einen anderen Inhaltsstoff des Arzneimittels ist es ebenfalls empfehlenswert, auf den Kontakt mit den Kapseln zu verzichten.
Da Vetoryl® die Funktion der Nebennieren hemmt, kann eine Überdosierung zu denselben Symptomen wie eine Nebennieren-Unterfunktion führen. Sollten bei Ihrem Hund Appetitlosigkeit, Schwäche, Lethargie, Zittern, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Herz-Kreislauf-Probleme oder ein Zusammenbruch auftreten, setzen Sie Vetoryl® sofort ab und suchen Sie unverzüglich Ihren Tierarzt auf.
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an Ihren Tierarzt oder Apotheker!
Autor: Dr. Annukka Aho-Ritter, Diplom-Biologin
Datum: Dezember 2014
Quellen:
University of Zurich. Institute of Pharmacology and Toxicology: Informationssystem CliniPharm CliniTox.
www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: Dezember 2014)
Vetoryl® Beipackzettel (Stand Mai 2014): http://www.pharmazie.com/graphic/A/64/8-00664.pdf
Vetoryl® Patienteninformationsbroschüre: http://www.dechra-us.com/files//dechraUSA/downloads/Client%20Literature/Vetoryl%20Client%20Brochure%20-%20English.pdf
Vetoryl® Diagnostik-Broschüre: http://www.dechra-us.com/files//dechraUSA/downloads/Client%20Literature/Diagnostic%20Protocol%20and%20Testing.pdf
Vetoryl® Behandlungs-Broschüre: http://www.dechra-us.com/files//dechraUSA/downloads/Client%20Literature/Treatment%20and%20Monitoring%20of%20Hyperadrenocorticism.pdf
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