Osurnia®

Osurnia®

Osurnia® ist ein Ohren-Gel für Hunde zur Behandlung von Ohrinfektionen (Otitis externa). Osurnia® enthält drei Wirkstoffe.
Tierarzneimittel (Symbolbild). Foto: Pixabay.com
Tierarzneimittel (Symbolbild). Foto: Pixabay.com

Für was ist Osurnia® geeignet?

Wenn die Ohren des Hundes entzündet sind, fragen sich viele Tierbesitzerinnen bzw. Tierbesitzer: “Welches Mittel hilft gegen Ohrenentzündungen beim Hund?” Das kommt ganz auf die Art und die Ursache der Ohrenentzündung an. Osurnia® ist ein Ohren-Gel für Hunde zur Behandlung von Ohrinfektionen (Otitis externa). Das Tierarzneimittel ist eine Fixkombination mit drei Wirkstoffen, die sowohl die Ursachen als auch die Symptome der Ohrinfektion bekämpfen.

Welche Wirkstoffe enthält Osurnia®?

Osurnia® enthält drei Wirkstoffe:

  1. Betamethason-Acetat, ein Kortikosteroid (Kortison),
  2. Terbinafin, ein Anti-Pilz-Mittel (Antimykotikum), und
  3. Florfenicol, ein Antibiotikum (Mittel gegen Bakterien).

Betamethason-Acetat wirkt stark entzündungs-, schmerz- und juckreizhemmend, Terbinafin tötet Pilze ab und Florfenicol bekämpft die Bakterien, die die Ohrentzündung beim Hund verursachen.

Wann wird Osurnia® angewendet?

Osurnia® wird angewendet zur Behandlung von vorübergehenden (akuten) oder wiederkehrenden (chronischen) Ohrinfektionen (Otitis externa) beim Hund.

Ohrinfektionen führen oft zu Entzündungen von einem oder beiden Ohren, was sich durch Rötung, Schwellung, Wundsein, Juckreiz und Schmerzen äußern kann. Die betroffenen Hunde kratzen sich häufig am Ohr oder schütteln den Kopf.

Wie soll Osurnia® verabreicht werden?

Osurnia® darf nur durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt oder durch entsprechend geschultes Personal in einer Tierarzt-Praxis oder Tierklinik verabreicht werden. Es ist empfehlenswert vor dem Einsatz von antibiotischen Arzneimitteln einen Resistenztest vorzunehmen. Vor der Anwendung sind die Ohren des Hundes gründlich zu säubern. Anschließend untersucht die Tierärztin bzw. der Tierarzt das betroffene Ohr, um sich zu vergewissern, dass das Trommelfell nicht beschädigt oder eingerissen (perforiert) ist.

In das befallene Ohr erhält der Hund eine Tube Osurnia®. Nach sieben Tagen wird die Anwendung wiederholt. Wie schnell wirkt Osurnia®? Erst nach 14 bis 21 Tagen ist damit zu rechnen, dass die klinische Wirkung von Osurnia® voll erreicht ist.

Nach der Anwendung massiert die Tierärztin oder der Tierarzt den Ohransatz des Hundes kurz und leicht, damit sich Osurnia® gleichmäßig im Gehörgang verteilt.

Achtung: Bitte säubern Sie das Ohr des Hundes frühestens 14 Tage nach der zweiten Anwendung von Osurnia®, damit es ausreichend lange wirken kann! Das Mittel löst sich in Ohrenschmalz auf und wird von alleine langsam aus dem Ohr ausgeschieden.

Was kostet Osurnia®? Da nur eine Tierärztin oder ein Tierarzt bzw. geschultes Personal dieses Medikament beim Hund anwenden darf, werden für gewöhnlich neben den Kosten für das Medikament auch Behandlungskosten berechnet. Diese können je nach Aufwand der Behandlung variieren, zum Beispiel dann, wenn vorab eine aufwändigere Reinigung der Ohren notwendig ist.   

Welche Nebenwirkungen hat Osurnia®?

Osurnia® darf nicht angewendet werden, wenn das Trommelfell des betroffenen Ohres eingerissen (perforiert) ist. Außerdem sind Hunde mit einer durch die Milbe Demodex canis verursachten Räude (Demodikose) von der Anwendung ausgeschlossen.

Das Tierarzneimittel sollte überdies nicht trächtigen Hunden und Zuchthunden, sowie bei einer Überempfindlichkeit auf Kortison oder auf andere Wirkstoffe von Osurnia® verabreicht werden.

In sehr seltenen Fällen treten als Nebenwirkung von Ohrpräparaten wie Osurnia® eine Hörminderung oder Taubheit auf, was in der Regel nur vorübergehend ist und vor allem ältere Hunde betrifft. Bei Welpen unter vier Monaten sowie bei Hunden unter 1,4 Kilogramm Körpergewicht ist die Unbedenklichkeit von Osurnia® nicht belegt.

Wenn möglich, setzen Tierärztinnen und Tierärzte Osurnia® beim Hund erst ein, wenn die Erreger der Ohrinfektion sowie deren Empfindlichkeit auf das Präparat nachgewiesen wurden. Kortison-Präparate können die Nebennieren-Werte verändern, was sich durch Blutuntersuchungen kontrollieren lässt. Bei Hunden, die unter Hormonkrankheiten wie Diabetes mellitus, Schilddrüsen-Unterfunktion oder Morbus Cushing leiden, wägen Tierärztinnen und Tierärzte den Nutzen und das Risiko einer Behandlung mit Osurnia® ab.

Weiterführende Informationen

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch approbierte Tierärztinnen und Tierärzte, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt!

Autor: Dr. med. Martin Waitz
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Dezember 2022
Quellen:
Dechra: Osurnia.  https://www.dechra.de/produkte/de/hund/arzneimittel/verschreibungspflichtig/osurnia (Abruf: Dezember 2022)
European Medicines Agency (EMA): Osurnia.
https://www.ema.europa.eu/en/documents/overview/osurnia-epar-summary-public_de.pdf (Abruf: Dezember 2022)

Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie Schweiz: Osurnia. https://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/06000000/00065151.01?inhalt_c.htm (Abruf: Dezember 2022)
Elanco: Osurnia. https://www.elanco.us/products-services/dogs/osurnia (Abruf: Februar 2019)