Leventa®

Leventa®

Leventa® ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel für Hunde, das zur Behandlung der Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) verabreicht wird.
Tierarzneimittel (Symbolbild). Foto: Pixabay.com
Tierarzneimittel (Symbolbild). Foto: Pixabay.com

Was ist Leventa®?

Leventa® ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel für Hunde, das zur Behandlung der Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) verabreicht wird.

Das Medikament ist als klare, leicht rötliche Lösung zum Eingeben unter dem Namen Leventa® 1 mg/ml im Handel.

Welche Wirkstoffe enthält Leventa®?

Leventa® enthält den Wirkstoff Levothyroxin, der in dem Arzneimittel als Levothyroxin-Natrium vorliegt.

Levothyroxin ist ein künstlich hergestellter Arzneistoff und mit dem natürlichen Schilddrüsen-Hormon Thyroxin identisch. Das Medikament dient somit als Hormonersatz.

1 ml der Leventa®-Lösung enthält 1 mg des Wirkstoffs Levothyroxin-Natrium. Dies entspricht einer Menge von 0,97 mg Levothyroxin.

Wann wird Leventa® angewendet?

Tierärztinnen und Tierärzte verordnen Leventa® bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) bei Hunden.

Thyroxin, welches auch als T4 bezeichnet wird, und Trijodthyronin, kurz T3 genannt, sind Hormone, die von der Schilddrüse gebildet werden. Bei einer Hypothyreose, also einer Schilddrüsen-Unterfunktion, werden diese Hormone nicht mehr oder nicht in ausreichender Menge hergestellt. Als Folge verringert sich der Stoffwechsel und die körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit des Hundes nehmen ab.

Der Wirkstoff Levothyroxin ist identisch mit dem natürlichen, köpereigenen Hormon Thyroxin. Leventa® dient somit als Substitutionsmittel (Ersatzmittel), da es das fehlende Thyroxin ersetzt.

Leventa® darf nicht angewendet werden bei:

  • Hunden mit einer Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)
  • Hunden mit unbehandelter Nebennierenschwäche (Hypoadrenokortizismus)
  • Hunden mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Levothyroxin oder einem anderen Inhaltsstoff

Leventa® sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei:

Wie soll Leventa® verabreicht werden?

Um eine möglichst konstante Konzentration des Wirkstoffs im Körper des Hundes zu gewährleisten, sollten Sie Leventa® dem Hund immer zur gleichen Tageszeit verabreichen. Außerdem sollten zwischen der Arzneimittel-Gabe und der Fütterung immer zwischen zwei und drei Stunden liegen, weil das Futter die Aufnahme des Wirkstoffs in den Tierköper verändert. Ist dies nicht möglich, geben Sie dem Hund jeden Tag das gleiche Futter sowie die gleiche Futtermenge.

Das Medikament Leventa® wird dem Hund ins Maul gegeben. Hierfür öffnen Sie die Flasche und setzen die Dosierspritze auf die Flaschenöffnung. Anschließend drehen Sie die Flasche um und ziehen den Spritzenstempel so weit heraus, bis das Ende des Stempels mit der Markierung übereinstimmt, die für die benötigte Arzneimittel-Menge beziehungsweise das Körpergewicht steht. Anschließend drehen Sie die Flasche und die Spritze wieder um und nehmen die Spritze ab. Geben Sie nun das Medikament in das Maul des Tieres. Zum Schluss waschen Sie die Spritze mit sauberem Wasser und lassen Sie sie an der Luft trocknen.

Die Dosierung sowie das Behandlungsschema müssen für jeden Hund individuell bestimmt werden. Folgende Vorgehensweise empfiehlt der Hersteller:

Am Anfang erhält der Hund eine Dosis von 20 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium pro Kilogramm seines Körpergewichts. Dies entspricht 0,2 ml des Arzneimittels Leventa® pro zehn Kilogramm Körpergewicht. Leventa® wird dem Tier einmal täglich verabreicht.

Therapiebegleitend bestimmt die Tierärztin oder der Tierarzt nach vierwöchiger Behandlung die Schilddrüsen-Hormon-Werte im Blut. Abhängig von den Ergebnissen wird die tägliche Arzneimittel-Dosis beibehalten, erhöht oder reduziert. Falls es notwendig ist, überprüft die Tierärztin bzw. der Tierarzt alle vier Wochen die Konzentration der Schilddrüsen-Hormone und passt entsprechend der Ergebnisse die Leventa®-Dosis weiter an.

Die sogenannte Erhaltungsdosis ist die minimale Arzneimittel-Dosis, die Sie dem Hund täglich verabreichen müssen, damit die Schilddrüsen-Hormon-Konzentration innerhalb des Normbereichs bleibt. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt bestimmt weiterhin, jedoch in größeren Abständen (sechs Monate), die Konzentration der Schilddrüsen-Hormone und passt entsprechend der Ergebnisse die Arzneimittel-Dosis von Leventa® an. In der Regel liegt diese zwischen 10 und 40 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium pro Kilogramm Körpergewicht.

Anhand der folgenden Tabelle lässt sich die benötigte Menge an Leventa® – abhängig von dem Körpergewicht des Hundes sowie der Dosis – bestimmen:

Körpergewicht des Tieres (kg)

Tägliche Dosis, die das Tier pro Kilogramm erhält (µg)

10

20

30

40

Menge des Arzneimittels Leventa® (ml)

5

0,05

0,10

0,15

0,20

10

0,10

0,20

0,30

0,40

15

0,15

0,30

0,45

0,60

20

0,20

0,40

0,60

0,80

25

0,25

0,50

0,75

1,00

30

0,30

0,60

0,90

1,20

35

0,35

0,70

1,05

1,40

40

0,40

0,80

1,20

1,60

45

0,45

0,90

1,35

1,80

50

0,50

1,00

1,50

2,00

Bei Hunden, die schwerer sind als 50 Kilogramm, wird die benötigte Arzneimittel-Menge in gleicher Weise wie in der Tabelle berechnet.

Zwei Wochen nach Behandlungsbeginn mit Leventa® bessern sich die sogenannten metabolischen Symptome wie beispielsweise eine  ausgeprägte Schläfrigkeit (Lethargie). Erst nach sechs oder mehr Wochen normalisieren sich die Haut- und Fellveränderungen.

Welche Nebenwirkungen hat Leventa®?

Die unerwünschten Wirkungen unter der Anwendung von Leventa® entsprechen den Symptomen, die bei einer Schilddrüsen-Überfunktion auftreten. Meistens werden die Nebenwirkungen durch eine Überdosierung des Arzneimittels verursacht.

Unter der Anwendung von Leventa® wurden folgende unerwünschte Wirkungen beobachtet:

  • Gewichtsverlust
  • Hyperaktivität
  • Erhöhter Puls (Tachykardie)
  • Vermehrter Durst (Polydipsie)
  • Erhöhte Urinausscheidung (Polyurie)
  • Erhöhte Futteraufnahme (Polyphagie)
  • Erbrechen
  • Durchfall (Diarrhö)
  • Hautreaktionen wie schwache bis mäßige Schuppenbildung. Diese Nebenwirkung tritt jedoch nur vorübergehend auf und heilt nach einer gewissen Zeit ab.

Weiterführende Informationen

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch approbierte Tierärztinnen und Tierärzte, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt!

Autorin: Dr. Silke Kerscher-Hack, Apothekerin
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2022
Quellen:
MSD Tiergesundheit: Leventa® 1 mg/ml. https://www.msd-tiergesundheit.de/produkte/leventa-1-mg-ml/ (Abruf: Juni 2022)

University of Zurich. Institute of Veterinary Pharmacology and Toxicology: Leventa® ad us. vet., orale Lösung. https://www.vetpharm.uzh.ch/tak/05000000/00058128.01 (Abruf: Juni 2022)