Felimazole®

Felimazole®

Felimazole® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament gegen eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) bei der Katze.
Tiermedikamente (Symbolbild). Foto: Pixabay.com
Tiermedikamente (Symbolbild). Foto: Pixabay.com

Was ist Felimazole®?

Felimazole® ist ein Medikament gegen eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) bei der Katze.

Es ist in Form von Tabletten in drei Dosierungen (Felimazole® 1,25 mg, Felimazole® 2,5 mg und Felimazole® 5 mg) erhältlich.

Ist Felimazole® verschreibungspflichtig?

 Ja, Felimazole® ist verschreibungspflichtig.

Welche Wirkstoffe enthält Felimazole®?

Felimazole® enthält den Wirkstoff Thiamazol, ein sogenanntes Thyreostatikum. Darunter versteht man Arzneimittel, die die hormonelle Aktivität der Schilddrüse drosseln.

Wann wird Felimazole® angewendet?

Felimazole® wird bei Katzen mit einer Schilddrüsen-Überfunktion angewendet. Bei dieser Erkrankung produziert die Schilddrüse zu viele Schilddrüsen-Hormone, wodurch eine Stoffwechselstörung auftritt.

Der Wirkstoff von Felimazole® hemmt die Bildung von Schilddrüsen-Hormonen bei der Katze und normalisiert dadurch die Menge dieser Hormone im Blut.

Tierärztinnen und Tierärzte setzen Felimazole® meist zur langfristigen Behandlung der Hyperthyreose ein. In manchen Fällen dient Felimazole® auch dazu, die Schilddrüsen-Werte vor einer geplanten operativen Entfernung der Schilddrüse zu normalisieren.

Wie soll Felimazole® verabreicht werden?

Felimazole® wird oral, in Form von Tabletten, verabreicht. Dosierung und Dauer der Anwendung richten sich nach dem Behandlungsziel.

Dosierung von Felimazole® zur Langzeitbehandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze:

In der Regel erhält die Katze zu Therapiebeginn je morgens und abends eine Tablette Felimazole® mit 2,5 mg Wirkstoff. Wie schnell wirkt Felimazole® bei der Katze? Ob die Behandlung mit Felimazole® angeschlagen hat, kontrolliert die Tierärztin oder der Tierarzt nach drei Wochen anhand dens Schilddrüsen-Hormonwerts im Blut (Gesamt-Serum-T4). Je nach Ergebnis, wird die Dosierung dann noch einmal individuell angepasst, um eine möglichst niedrige Dosierung bei gleichzeitig ausreichender Wirkung zu erzielen.

Die Therapie der Katze mit einer Hyperthyreose erfolgt lebenslang! Es ist wichtig, sich genau an die tierärztlich vorgeschlagene Dosierung zu halten und die Tablettengabe nie eigenmächtig zu verändern. Felimazole® Tabletten dürfen weder zerdrückt noch zerteilt werden.

Dosierung von Felimazole® vor einer geplanten operativen Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie):

Die Katze erhält zweimal täglich (morgens und abends) eine Tablette Felimazole® mit 2,5 mg Wirkstoff über einen Zeitraum von drei Wochen. Im Anschluss erfolgt dann die Operation. Ist eine spezielle Hyperthyreose-Behandlung – die sogenannte Radiojodtherapie – geplant, wird das Medikament etwa ein bis zwei Wochen vor dem Behandlungsbeginn abgesetzt.

Besondere Hinweise, die es bei der Anwendung von Felimazole® zu beachten gibt:

Bevor Tierärztinnen und Tierärzte die Katze mit Felimazole® behandeln, ist es wichtig, dass sie bestimmte Blutwerte (Blutbild, Leber,- und Nierenwerte, Blutchemie) untersuchen. Die Kontrolluntersuchungen sollten im Abstand von drei, sechs, zehn und zwanzig Wochen erfolgen. Anschließend alle drei Monate. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Dosierung nochmal genau anzupassen. Die Tageshöchstdosis von Felimazole® beträgt 20 mg und darf nicht überschritten werden.

In folgenden Fällen darf Felimazole® bei Katzen nicht angewendet werden:

  • Katzen mit bestehender Lebererkrankung oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Katzen mit sogenannten Autoimmunkrankheiten
  • Katzen mit Blutbild-Veränderungen (vor allem zu geringe Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen)
  • Katzen mit Blutgerinnungsstörungen
  • Trächtige oder säugende Katzen
  • Katzen, die auf den Wirkstoff Methimazol oder den Hilfsstoff Polyethylenglycol allergisch reagieren.

Wichtig: Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere sollten den Kontakt mit Katzenstreu von behandelten Katzen meiden. Wissenschaftler vermuten, dass der Wirkstoff von Felimazole® Thiamazol eine schädliche Wirkung auf das Ungeborene haben kann (fruchtschädigende Wirkung).

Welche Nebenwirkungen hat Felimazole®?

Am häufigsten beobachtet man Nebenwirkungen durch Felimazole®, wenn das Medikament zur Langzeitbehandlung der Schilddrüsen-Überfunktion eingesetzt wird.

Die Nebenwirkungen sind in vielen Fällen nur schwach ausgeprägt und verschwinden, sobald Felimazole® abgesetzt wird. Stärkere unerwünschte Wirkungen treten eher bei hohen Dosierungen auf.

Folgende unerwünschte Wirkungen können bei Katzen durch Felimazole® auftreten:

  • Erbrechen
  • Fressunlust
  • Lethargie
  • Juckreiz
  • Hautveränderungen an Kopf und Nacken
  • Blutungsneigung
  • Lebererkrankungen mit Gelbsucht
  • Blutbildveränderungen

Weiterführende Informationen

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch approbierte Tierärztinnen und Tierärzte, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt!

Autorin: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Dechra: Produktinformation Felimazole. https://www.dechra.de/produkte/de/katze/arzneimittel/verschreibungspflichtig/felimazole#Felimazole-1-25-mg (Abruf: Mai 2022)
University of Zurich. Institute of Veterinary Pharmacology and Toxicology: www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: Mai 2022)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019