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Dolorex® ist ein verschreibungspflichtiges, starkes Schmerzmittel für Pferde, Hunde und Katzen. Im Handel ist es als wässrige, farblose Injektionslösung (Dolorex® 10 mg/ml) erhältlich.
Dolorex® enthält den Wirkstoff Butorphanol. Dieser wird künstlich hergestellt und gehört zur Gruppe der Opioide. Butorphanol aktiviert Bindungsstellen mit den Namen κ(Kappa)-Opioid-Rezeptoren, die sich im zentralen Nervensystem befinden. Die Stimulation dieser Bindungsstellen wirkt beruhigend und schmerzlindernd, kann aber auch die Pupillen erweitern (Miosis) und zu Verstimmungen (Dysphorie) führen.
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1 ml der Dolorex®-Injektionslösung enthält 10,0 mg Butorphanol.
Der Tierarzt verabreicht Dolorex® bei mäßigen bis starken Schmerzen, wenn diese nur kurzzeitig (Pferd und Hund) sowie kurz- bis mittelfristig auftreten. Die schmerzstillende Wirkung des Arzneimittels tritt schnell ein, hält jedoch auch nur kurz an.
Pferde erhalten Dolorex® hauptsächlich bei Koliken des Magen-Darm-Trakts oder zur Beruhigung in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die als Wirkstoff Substanzen wie Detomidin oder Romifidin enthalten. Diese stimulieren Bindungsstellen mit den Namen α(alpha)2-Adrenoezeptoren und wirken ebenfalls beruhigend und schmerzlindernd. Da beide Arzneistoffgruppen einen ähnlichen Effekt haben, muss die Dosis von Dolorex® entsprechend reduziert werden.
Bei Hunden verabreicht der Tierarzt das Arzneimittel bei mäßigen viszeralen (die Eingeweide betreffenden) Schmerzen sowie zur Beruhigung in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die als Wirkstoff beispielsweise Medetomidin enthalten. Auch diese Substanz wirkt beruhigend und schmerzlindernd, indem sie Bindungsstellen mit den Namen α(alpha)2-Adrenoezeptoren aktiviert. Da beide Arzneistoffgruppen einen ähnlichen Effekt haben, muss die Dosis von Dolorex® entsprechend reduziert werden.
Katzen erhalten Dolorex® nach Operationen an den Weichteilen, um die Schmerzen zu lindern.
Dolorex® darf nicht angewendet werden bei:
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Erkranken Pferde, die eine Herzrhythmusstörung oder eine Bradykardie (langsamen Herzschlag) aufweisen, an einer Kolik mit Kotverhaltung, so sollte Dolorex® nicht zusammen mit dem Wirkstoff Detomidin gegeben werden. Denn diese Kombination verringert die gastrointestinale Motilität, also die Bewegung des Magen-Darm-Trakts.
Der Tierarzt spritzt die Dolorex®-Injektionslösung je nach Anwendungsgebiet entweder direkt in die Vene (intravenös), in den Muskel (intramuskulär) oder unter die Haut (subkutan) des Tieres. Zu beachten ist, dass der Stopfen der Injektionsflasche nicht öfter als 25 mal durchstochen werden darf.
Dosisempfehlung von Dolorex® bei Pferden:
Dosisempfehlung von Dolorex® bei Hunden:
Dosisempfehlung von Dolorex® bei Katzen:
Zur Schmerzausschaltung (Analgesie): Die Katze wird vor der Medikamentengabe gewogen, um die benötigte Dosis korrekt zu berechnen. Der Hersteller empfiehlt eine Dosis von 0,4 mg Butorphanol pro kg Körpergewicht. Dies entspricht einer Menge von 0,2 ml Dolorex® pro 5 Kilogramm Körpergewicht. Das Arzneimittel wird in einer geeigneten skalierten Spritze unter die Haut (subkutan) gespritzt. Die Injektionsstelle sollte bei jeder Anwendung gewechselt werden, um Reizungen zu vermeiden.
Unter der Anwendung von Dolorex® wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Tritt nach Anwendung von Dolorex® eine Atemdepression auf, das heißt verlangsamt sich die Atmung des Tieres zunehmend, kann der Tierarzt als Gegenmittel Arzneimittel, die den Wirkstoff Naloxon enthalten, verabreichen.
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Tierarzt, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an Ihren Tierarzt oder Apotheker!
Autor: Dr. Silke Kerscher-Hack, Apothekerin
Datum: Oktober 2014
Quellen:
MSD Tiergesundheit: Information über Dolorex®
http://www.msd-tiergesundheit.de/products/dolorex/dolorex.aspx (Abruf: Oktober 2014)
University of Zurich. Institute of Veterinary Pharmacology and Toxicology:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/05000000/00057315.01?inhalt_c.htm (Abruf: Oktober 2014)
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