Caninsulin®

Caninsulin®

Caninsulin® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Es enthält Insulin und wird zur Behandlung von Diabetes mellitus beim Hund und bei der Katze angewendet.
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Foto: Pixabay.com
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Foto: Pixabay.com

Was ist Caninsulin®?

Caninsulin® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Es enthält das blutzuckersenkende Hormon Insulin und wird zur Behandlung von Diabetes mellitus beim Hund und Diabetes mellitus bei der Katze angewendet. Die Besitzerin oder der Besitzer spritzt dem Hund oder der Katze die Insulin-Lösung unter die Haut.

Caninsulin® ist als Injektionslösung mit den für die Konzentration vorgesehenen U-40-Insulinspritzen, oder als Patronen für den automatischen Insulin Pen (VetPen®) erhältlich.

Wie teuer ist Caninsulin®? Der Preis für Caninsulin® kann je Anbieter variieren und davon abhängen, ob man sich für die Injektionslösung mit Insulinspritzen oder für die Patronen mit Insulin Pen entscheidet.

Welche Wirkstoffe enthält Caninsulin®?

Caninsulin® enthält den Wirkstoff Insulin. Es ist ein Arzneimittel gegen Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen. In der Caninsulin® 40 I.E./ml Injektionssuspension für Hunde und Katzen sind 1,38 mg Insulin 40 I.E. enthalten.

Wann wird Caninsulin® angewendet?

Tierärztinnen und Tierärzte setzen Caninsulin® ein, wenn der Hund oder die Katze unter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leidet. Hierbei legen sie individuell die Dosis für das Tier fest – abhängig vom Gewicht, vom Schweregrad des Diabetes und wie häufig gespritzt wird.

In der Tierarzt-Praxis werden die Besitzerinnen und Besitzer auch für die täglich notwendigen Injektionen zu Hause geschult. Sie erhalten zudem Informationen zu weiteren Maßnahmen, um den Diabetes mellitus beim Hund oder bei der Katze erfolgreich zu behandeln, wie immer gleiche Fütterungszeiten und ein spezielles Diabetes-Futter.

Wie soll Caninsulin® verabreicht werden?

Wenn Ihre Katze oder ihr Hund Caninsulin® erstmals verschrieben bekommen hat, fragen Sie sich möglicherweise: “Ist Caninsulin® ein Langzeitinsulin?” Die Antwort auf diese Frage lautet “Nein”. Caninsulin® wird meist zweimal täglich mit einer Spritze unter die Haut des Tieres verabreicht. Hierbei ist es wichtig, das Fläschchen zunächst zu schütteln, bis die Suspension milchig ist und der Wirkstoff sich gleichmäßig in der Lösung verteilt. Dann können Sie mithilfe einer geeigneten Insulinspritze, die für eine Injektionslösung mit der Dosierung von 40 I.E. vorgesehen ist, die tierärztlich verordnete Menge Insulin aufziehen (z.B. Caninsulin® Spritzen, U40).

Wie lange dauert es, bis Caninsulin® wirkt? Bei Hunden wird die maximale Konzentration im Blut circa zwei bis sechs Stunden nach der Verabreichung erreicht, bei Katzen nach etwa 1,5 Stunden.

Caninsulin®-Gabe beim Hund

Beim Hund kann eine zweimalige oder eine einmalige Verabreichung von Insulin notwendig sein. Der Hersteller empfiehlt bei einmaliger Gabe eine Anfangs-Dosierung von 0,5 I.E. Insulin pro kg Körpergewicht einmal täglich. Häufig ist eine zweimalige Insulingabe notwendig. Die Anfangs-Dosis liegt bei 0,25 bis 0,5 I.E. Insulin pro kg Körpergewicht zweimal täglich.

Zu Beginn der Diabetes-Erkrankung ist es notwendig, dass die Tierärztin oder der Tierarzt mehrfach das Blut des Tieres untersucht und gegebenenfalls die Dosis schrittweise angepasst. Hierbei erniedrigt oder erhöht die Tierärztin bzw. der Tierarzt die Dosis in Schritten von ca. 10 Prozent, abhängig von den Blutzucker-Werten. Wichtig für einen guten Behandlungserfolg ist auch eine gezielte Fütterung – Ihre Tierarzt-Praxis berät Sie genau, was für Ihren Hund am besten möglich ist. Generell sollte der Hund das Futter zweimal täglich immer zur gleichen Zeit und vor der Caninsulin®-Gabe von Ihnen erhalten.

Caninsulin®-Gabe bei der Katze

Bei der Katze ist eine zweimalige Injektion von Caninsulin® notwendig. Die Anfangsdosis variiert je nach dem Blutzucker Ihrer Katze. Der Hersteller empfiehlt bei einem Blutzucker von weniger als 20 mmol/l (weniger als 360 mg/dl) eine Anfangsdosis von 0,25 I.E. Insulin pro kg Körpergewicht zweimal täglich. Bei einem Blutzuckerwert von mehr als 20 mmol/l (mehr als 360 mg/dl) wird eine Anfangsdosis von 0,5 I.E. Insulin pro kg Körpergewicht zweimal täglich empfohlen.

Idealerweise füttern Sie Ihrer Katze jeden Tag das gleiche Futter in derselben Menge. Auch bei Katzen ist es notwendig, die Blutzucker-Werte zu Beginn der Behandlung häufiger zu kontrollieren und die Dosis individuell anzupassen.

Einstellen der richtigen Insulin-Dosis

Nach der Einstellung einer Erhaltungsdosis bei Hund und Katze ist das Behandlungsziel, die Tiere so einzustellen, dass sich der Insulinbedarf nicht stark ändert. Hierzu gehören regelmäßige tierärztliche Untersuchungen (alle zwei bis vier Monate).

Beobachten Sie Ihr Tier zudem auf Anzeichen einer Unter- und Überzuckerung. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt sagt Ihnen genau, worauf Sie achten müssen. Füttern Sie immer das gleiche Futter in der gleichen Menge zur gleichen Tageszeit. Stress und unregelmäßige körperliche Belastung gilt es zu vermeiden.

Welche Nebenwirkungen hat Caninsulin®?

Caninsulin® kann an der Stelle der Injektion zu einer Reaktion der Haut führen – diese seltene Nebenwirkung ist milde und verschwindet von alleine. Selten kommen allergische Reaktionen auf Caninsulin® vor.

Caninsulin® kann, vor allem bei einer Überdosierung, zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen. Bei einer Unterzuckerung zeigt das Tier zunächst häufig Hunger, ist rastlos, dann kann es zittern und unsicher gehen. Auch eine Orientierungslosigkeit und eine fehlende Reaktion auf Ansprechen sind mögliche Symptome einer Unterzuckerung beim Hund oder bei der Katze. Im schlimmsten Fall führt eine Unterzuckerung zu Krämpfen und Koma.

Einige Tiere zeigen bei einer Unterzuckerung auch keinen Hunger und sind einfach sehr ruhig. Beim Verdacht auf eine Unterzuckerung ist eine Notfallbehandlung notwendig – füttern Sie Ihrem Tier eine Zuckerlösung, Honig oder Traubenzucker und setzen Sie sich sofort mit Ihrer Tierarzt-Praxis oder einer Tierklinik in Verbindung.

Weiterführende Informationen

Ausführliche Informationen zu Diabetes mellitus bei Tieren finden Sie in unseren Texten:
Diabetes mellitus beim Hund
Diabetes mellitus bei der Katze

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Text keine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung im Hinblick auf den Kauf und/oder die Anwendung von Medikamenten darstellt. Die medizinischen Informationen stellen weder derartige Beratungen dar noch haben sie zum Zweck, den Tierarzt-Besuch, d.h. eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch approbierte Tierärztinnen und Tierärzte, zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung bei Ihrem Tier auffordern. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen Ihres Tieres immer an eine Tierärztin oder einen Tierarzt!

Autorin: Dr. med. vet. Iris Kiesewetter-Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2023
Quellen:
MSD Tiergesundheit: Produktinformation Caninsulin®
https://www.msd-tiergesundheit.de/produkte/caninsulin-40-i-e-ml/ (Abruf: Dezember 2022)
Thieme:Insulintherapie bei der Katze – Tipps für die richtige Insulindosis.https://www.thieme.de/de/tiermedizin/insulintherapie-bei-der-katze-144923.htm#:~:text=Wahl%20empfehlen%20und%20ProZinc%C2%AE,sind%2C%20auf%20ProZinc%C2%AE%20umzustellen. (Abruf: Dezember 2022)
MSD Tiergesundheit: Produktinformation Caninsulin® und Diabetesmanagement bei Hund und Katze
http://www.caninsulin.de/ (Abruf: Dezember 2022)

University of Zurich. Institute of Veterinary Pharmacology and Toxicology:
www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: Dezember 2022)