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Es war sicher ein eher untypischer Fall, von dem ein Berliner Gerichtsmediziner 1997 in dem Fachmagazin Forensic Science International berichtete:
Ein 31-jähriger Mann, der gemeinsam mit seinem Deutschen Schäferhund ein Gartenhäuschen auf dem Grundstück seiner Mutter bewohnte, hatte sich eben dorthin zur Nachtruhe zurückgezogen. Gegen 20:15 hörten Nachbarn Schüsse aus der Richtung des Gartenhäuschens. 45 Minuten später fanden die Mutter des jungen Mannes sowie Nachbarn ihn tot vor – mit einer klaffenden Wunde dort, wo einmal der Mund war, einer „Walther“ in seiner Hand und einen Abschiedsbrief auf dem Tisch. Von Gesicht und Hals war nicht mehr viel übrig, man sah Bissspuren an den Wundrändern, auf dem Boden stand ein halbvoller Napf mit Hundefutter. Der Schäferhund war ruhig und gehorchte den Polizisten. Sie brachten ihn ins Tierheim. Auf dem Weg dorthin musste sich das Tier übergeben. Zum Vorschein kam Gewebe seines Besitzers inklusive Haut mit Barthaaren.
Leichenfraß durch Haustiere
Niemand hat bislang genau erforscht, wie häufig sich Tiere über ihre toten Besitzer hermachen. Jedoch sind in den letzten 20 Jahren dutzende solcher Vorfälle in forensischen Wissenschaftszeitschriften beschrieben worden – und schüren damit die wohl größte Angst von Tierbesitzern: unbemerkt zu sterben und aufgefressen zu werden.
Die Wissenschaftsjournalistin Erika Engelhaupt hat ungefähr 20 dieser veröffentlichten Berichte geprüft und mir auch eine Studie aus dem Jahr 2015 angesehen, die 63 Fälle von Leichenfraß im Haus- oder Wohnungsinneren zusammenfasste. Einige der Muster sind überraschend und werfen faszinierende Fragen darüber auf, unter welchen Umständen Haustiere Tote fressen.
Hier finden Sie einige der verbreitetsten Irrtümer sowie forensische Fakten
Oft ist es der Hund: Von den Fällen des Leichenfraßes, die in forensischen Fachzeitschriften zu finden sind, gehen die meisten auf Hunde zurück. Das könnte aber auch daran liegen, dass Forensiker von dem Verhalten eher überrascht sind, wenn sie es bei Hunden sehen.
Es kann aber auch die Katze gewesen sein: Von Katzen wird eher behauptet, sie würden ihre Besitzer zu fressen. Zumindest stützt diese These Berichte von Ersthelfern, die angeknabberte Tote vorfinden. Falls es passiert, machen sich Katzen zuerst über das Gesicht her, besonders über die weichen Teile wie Nasen und Lippen. In einem Fall, der 2010 im „Journal of Forensic and Legal Medicine“ erschien, hatte jedoch der Hund einen Großteil des Gesichts seines Frauchens verzehrt, während ihre beiden Katzen sie nicht angerührt hatten.
Das Tier hatte schlicht Hunger: Die Hunger-Hypothese bestätigt unter anderem der Psychologe Stanley Coren. Wenn der Besitzer stirbt und es keine Nahrungsquelle gibt, fressen Hunde das Fleisch, das sie finden können. Dies ist zumindest in einigen Fällen eindeutig belegt. So etwa in einem Fall von 2007 beschreibt, in dem ein Chow-Chow und ein Labradormischling einen Monat lang überlebten, indem sie den Leichnam ihres toten Besitzers fraßen. In einem Fall von 1997 dagegen begann ein Schäferhund schon kurz nach dem Tod seines Halters damit, ihn teilweise zu verzehren. In 24 Prozent der Fälle aus der 2015er Studie, in die ausnahmslos Hunde verwickelt waren, war weniger als ein Tag vergangen, bevor der teilweise verzehrte Leichnam gefunden wurde – obwohl einige der Hunde auch Zugang zu normalem Futter hatten, das sie aber nicht angerührt hatten. Interessant ist, dass die Verzehrmuster nicht den Fressgewohnheiten von Caniden (Hunde oder hundeartige Tieren wie Fuchs oder Schakal) in der Wildnis entsprechen. Wenn Hunde ihre toten Besitzer fraßen, bissen sie in 73 Prozent der Fälle ins Gesicht, nur bei 15 Prozent der Fälle waren Bisse im Bauchraum vorhanden. In der Wildnis dagegen ist es eher umgekehrt: dann öffnen Caniden zuerst den Brustkasten und Bauchraum, um die nährstoffreichen Organe zu fressen. Kopfwunden gibt es nur in zehn Prozent der Fälle.
Die Art der Mensch-Hund-Beziehung sagt gar nichts aus: Wer meint, eine gute Beziehung und ein stets nett behandelter Hund schütze den Besitzer, irrt. In den Fallstudien war es unerheblich, ob der Besitzer sein Tier misshandelt hatte oder eine sehr gute Beziehung zu ihm hatte.
Eigentlich war es nett gemeint: Für Gerichtsmediziner Markus Rothschild ist das Anknabbern möglicherweise eine Art Verzweiflungstat. Das Haustier versuche zuerst, durch Ablecken und Anstupsen seinem bewusstlosen Besitzer zu helfen. Hat das keinen Erfolg, werde das Verhalten des Tieres hektischer. Breche gar Panik aus, könne das zu Bissen führen – und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, schließlich stimuliert der Geschmack von Blut das Fressverhalten.
Die Rasse bestimmt das Temperament: Andere Rasse, anderes Verhalten? Ein Zusammenhang zwischen der Rasse und der Reaktion eines Tiers auf den Tod seines Besitzers ist nicht belegt. In den veröffentlichten Fällen tauchen alle möglichen Rassen auf, vom liebenswerten Labradore und Golden Retriever über Mischlinge und kleine Beagle bis hin zu Jagd- und Arbeitshunden. Da größere und kräftigere Hunde mehr Schaden anrichten, erregen solche Fälle vermutlich einfach mehr Aufmerksamkeit.
Wie kann man vorbeugen?
Grundsätzlich gilt: Es lässt sich nicht verhindern, dass einen das eigene Haustier frisst, wenn man stirbt. Selbst von Hamstern und Vögeln hat man das schon gehört. Die einzige Möglichkeit für Besitzer, diese Wahrscheinlichkeit so gering wie möglich zu halten, ist sicherzugehen, dass jemand nach einem sieht, wenn man sich plötzlich nicht mehr meldet. Und wenn Sie alte oder kranke Nachbarn haben – Bitte! Schauen Sie ebenfalls regelmäßig nach ihnen.
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Autor: Andrea Böttcher Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2018 Quellen: Erika Engelhaupt: http://www.nationalgeographic.de/tiere/2017/08/wuerden-eure-haustiere-euch-nach-eurem-tod-fressen
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